Up Spetz

Die plattdeutsche Landkarte wächst weiter

Aurich/Bremen (ins) Dass in Norddeutschland mehr als eine Sprache zu Hause ist, zeigt sich auch daran, dass etliche Orte neben ihrer amtlichen hochdeutschen eine plattdeutsche Bezeichnung führen. Mitunter unterscheiden sich beide Varianten deutlich voneinander – jemand, der sagt: „Ik kaam ut Nee Holte“, wohnt in der Donstorfer Siedlung, Spetzerfehn wird auch Up Spetz genannt und Pauley heißt einfach Plej.

Die "Plattdüütsche Landkoort" stellt Orte vor, die sich für zweisprachige Ortsbeschilderung entschieden haben, so wie Auerk, die ostfriesische Hauptstadt.  Screenshot: INS
Die „Plattdüütsche Landkoort“ stellt Orte vor, die sich für zweisprachige Ortsbeschilderung entschieden haben, so wie Auerk, die ostfriesische Hauptstadt.
Screenshot: INS

Seit 2011 stellt das Institut für niederdeutsche Sprache (INS) auf seiner Homepage eine plattdeutsche Landkarte zur Verfügung. Sie liefert zu zahlreichen Orten die gebräuchliche plattdeutsche Schreibweise sowie eine Audioaufnahme zum Anhören. Im Rahmen eines mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Projektes wurde die Landkarte nun um mehr als 400 Aufnahmen ergänzt. So sind unter anderem alle Stadtteile Hamburgs und einige Landkreise neu hinzugekommen.

„Es ist äußerst interessant, welche niederdeutschen Bezüge manche Orte aufweisen“, meint Projektmitarbeiter Kevin Behrens. Zu mehreren Orten auf der Landkarte sind nun zusätzliche Informationen abrufbar – Klaus Groth etwa hat deutliche Spuren in Kiel hinterlassen und Altona kann eine Reihe niederdeutscher Autoren und Schauspieler vorweisen. Eine wesentliche Erweiterung stellen Hinweise auf Institutionen dar: Theater op Platt, niederdeutsche Studienangebote und Forschung an Universitäten, Verlage und Sprachinstitutionen.

Gesucht werden weitere Fotos von zweisprachigen Ortstafeln sowie niederdeutschen Schildern oder Inschriften. Wer beispielsweise einen Gedenkstein mit einem plattdeutschen Spruch oder eine plattdeutsche Hausinschrift sieht, möge diese bitte fotografieren und per E-Mail an ins@ins-bremen.de schicken. Zu erreichen ist die Landkarte auf der Homepage des INS unter dem Menüpunkt Recherche: Zur Landkarte

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