Hat mal eben jemand 250.000 Euro übrig? „Bernie“, die Moorleiche von Bernuthsfeld, die im Ostfriesischen Landesmuseum in Emden aufbewahrt und ausgestellt wird, braucht dringend eine Kur. Über den Ötzi von Ostfriesland berichtet Radio Bremen.
Monat: Januar 2015
Gröschler-Haus jetzt online
Das Gröschler-Haus – Zentrum für Jüdische Geschichte und Zeitgeschichte der Region – in Jever hat jetzt eine eigene Internet-Seite. Sie versteht sich als Informationsplattform über die Aktivitäten des Hauses, aber auch anderer zeitgeschichtlicher Anbieter der Region. Unter den Rubriken Archiv und Veranstaltungen finden sich Fotos, PDF-Dokumente, Video- und Audiodateien über die Zeitgeschichte. Zum Beispiel sind die Zeitzeugenberichte ehemaliger jüdische Bewohner Jevers, die 1984 Jever besuchten, im Audio-Archiv abrufbar oder der polnische Militärfim „Droga do Wilhelmshaven“ kann in deutscher Übersetzung angeschaut werden. Die gegenwärtig im GröschlerHaus präsentierte Ausstellung „Zur Geschichte der Juden Jevers“ kann jetzt auch im Netz studiert werden. Es handelt sich nach Angaben des Leiters der Einrichtung, Hartmut Peters, noch um eine Grundaustattung, die laufend erweitert werden soll.
Jever: Gedenken an Auschwitz-Befreiung

Vor 70 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 1996 ist dieser Tag ein offizieller Gedenktag der Bundesrepublik Deutschland (Holocaust-Gedenktag). In Jever sind zwei Veranstaltungen zur Erinnerung an den Jahrestag der Befreiung geplant.
NDR-Diskussion über Streit um das Bismarck-Denkmal in Wilhelmshaven
Der Leiter des Gröschler-Hauses – Zentrum für die Zeitgeschichte der Region – in Jever, Hartmut Peters, hat vorgeschlagen, den Bismarckplatz in Wilhelmshaven umzubennen, statt dort wie geplant ein Bismarck-Denkmal aufzustellen. Peters war Teilnehmer einer Diskussion über den Denkmalstreit, die am Dienstagabend vom NDR aufgezeichnet wurde und heute (Donnerstag, 15. Januar 2015) ab 19 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen gesendet wird.
Auf dem Podium waren außerdem Werner Bohlen-Janßen (Ratsherr, CDU), Reiner Beckershaus (Club zu Wilhelmshaven) und Ursula Aljets (Arbeitskreis Banter Geschichte). Zu Wort kamen auch der ehemalige Oberbürgermeister Eberhard Menzel, der frühere Landtagsabgeordnete Wilfrid Adam und der Initiator der Denkmalssetzung, Drehorgelspieler August Desenz.
Es ging um die Bewertung von Bismarcks politischem Erbe, den Sinn eines solchen Denkmals und die Art und Weise, wie es durchgesetzt wurde. Natürlich wurde sehr kontrovers diskutiert. Hartmut Peters schlug vor, den Bismarck-Platz in „Platz der Revolution von 1918“ umzubennen und eine Informationsstätte über die Novemberrevolution 1918 und ihre Bedeutung für die erste deutsche Demokratie (Weimarer Republik) zu errichten. Der Aufstand der Arbeiter und Matrosen in der Kriegsmarinestadt sei eine der Initialzündungen zur Demokratie gewesen. Kein obrigkeitsstaatliches Memento, sondern ein Zeichen der republikanischen Tradition würde einer Stadt mit sonst überwiegend negativ besetzter Geschichte guttun und den Beitrag der Region Wilhelmshaven-Friesland zur Demokratiegeschichte verdeutlichen, so Peters.
Hörspiel von Manfred Briese im NDR
„Blömen för Evi“ heißt das zweite plattdeutsche Hörspiel von Manfred Briese, das bei Radio Bremen produziert wurde und am 19. Januar 2015 ab 19.05 Uhr im NDR 1 Radio Niedersachsen zu hören ist. Auch bei Radio Bremen Nordwestradio wird das Hörspiel gesendet, sogar zweimal, und zwar am Sonntag, 25. Januar, ab 17.05 Uhr und an dem folgenden Montag ab 21.05 Uhr.
In Ostfriesland, zwischen Aurich, Wiesmoor und Emden, spielt die Handlung. Brieses langjährige Passion als Kantoreisänger lieferte den Hintergrund für diesen Krimi. Das Geschehen: Der Bachchor studiert Mendelssohns „Hymne“ ein, und wieder betraut der Chorleiter, den sie „Masur“ nennen, die Sopransängerin Fanny mit dem Solo. Darüber ist die Freundin sehr enttäuscht. Evi ist der Meinung, dass sie Fanny in nichts nachsteht und bedrängt diese, ihr zuliebe auf das Solo zu verzichten. Der Konflikt, der sich daraus ergibt, ist Inhalt des Hörspiels. Er endet tragisch.
Als der Redakteur das Skript für dieses Hörspiel gelesen hatte, schrieb er zurück, er fände darin „die Schreibe so schön und den Humor so erfreulich bös“. Eine Schnulze ist demnach nicht zu erwarten.
Bekannte Ensemblemitglieder des Ohnsorgtheaters Hamburg wie Sandra Keck haben die Sprechrollen übernommen, großartige Künstler allesamt, mit eindrucksvollen Stimmen. Von dem Bremer Chor „Plan B“, der die Mendelssohn-Hymne einstudiert hat, sind die musikalischen Anteile eingespielt worden. Die Regie führte Michael Uhl vom Oldenburger Staatstheater.
„Als hätte man in Deutschland Loriot ermordet“
Ich habe die letzten Tage darüber nachgedacht, etwas über die Liebe der Franzosen zum Comic zu schreiben. Über die Liebe zur „bande dessinée“, abgekürzt „BD“, die ich schon als Jugendlicher in den siebziger Jahren bei meinen französischen Jugendaustausch-Freunden so bemerkenswert fand. Totlachen konnten sie sich über die „graphic novels“, wie wir sie heute neudeutsch bezeichnen würden, die schon damals weit über Asterix & Co. hinausgingen. Eine ganz besondere Erzählweise, und eine völlig andere Art von Humor, als wir sie kannten. Und obgleich ich in Erinnerung habe, wie sehr sich damals meine Freunde in Dunkerque (Dünkirchen) darüber beömmeln konnten, ohne dass ich sie im Geringsten verstand, und dass meine Micky-Maus- und Donald-Duck-Geschichten nur ein Abklatsch dessen waren, was französische Zeichner zuwege brachten, habe ich keine Worte gefunden, das zu beschreiben. Umso schöner hat Pascale Hugues, Kolumnistin des „Tagesspiegel“ in Berlin, zum Ausdruck gebracht, was ich nie so hätte erzählen könnten. Der Comic, schreibt sie, stehe in Frankreich gleichberechtigt neben Camus und Balzac.
„Als hätte man in Deutschland Loriot ermordet“, ist ihr Beitrag überschrieben. So einen Vergleich muss man erst mal finden…
„Wenig Schlaf und kaum trockenes Brot“
Am Montag nach Heilige Drei Könige begeht Jever Jahr für Jahr ein besonderes Fest, so auch heute: Püttbier. Eigentlich immer eine ausgelassene Feier, stand es vor hundert Jahren unter schlechten Vorzeichen. Seit wenigen Monaten tobte der Weltkrieg. Mancher, der sonst mitgefeiert hätte, kämpfte stattdessen an der Front. So auch Walter Hildebrand. Er schrieb seinen Püttgenossen aus Anlass des Püttbiers 1915 einen anrührenden Brief, zugleich ein Dokument des Leids der Soldaten in jenem ersten Kriegswinter des 1. Weltkriegs, hier nachzulesen: „So Gott will werde ich nächstes Jahr wieder mitfeiern können“
Ausstellung: Orgeln an der Nordsee
Nach Stationen in Dänemark und Schleswig-Holstein ist die Wanderausstellung „Orgeln an der Nordsee – Kultur der Marschen“ nun auch im Bereich der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg zu sehen: Vom 12. bis 17. Januar in der St. Lambertikirche in Oldenburg, vom 18. Januar bis zum 17. Februar in der Stadtkirche Delmenhorst und vom 18. Februar bis zum 15. März in der Sitxtus- und Sinicius-Kirche in Hohenkirchen, Wangerland.
Konrad Küster, Professor für Musikgeschichte an der Universität Freiburg, hat diese multimediale Ausstellung im Auftrag der Nordkirche und in Kooperation mit der Landeskirche Hannovers und der oldenburgischen Kirche entwickelt.
Die Orgelausstellung ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017, denn die norddeutsche Musik hat das Luthertum geprägt. Die ansprechend illustrierten Bildtafeln, Tondokumente, Filme und Computerpräsentationen der interaktiven Ausstellung sind das Ergebnis einer 15-jährigen Forschungsarbeit. Sie zeigen die Schätze der einzigartigen und ältesten Orgellandschaft der Welt und erklären ihre Entstehung an der Nordseeküste.
Seit dem Spätmittelalter (16. Jhdt.) kamen die Marschbewohner durch Landwirtschaft und Handel mit den aufstrebenden Städten Nord- und Mitteleuropas zu Wohlstand. Neben dem Küstenschutz entwickelte sich in den Marschen eine zweite große Kulturleistung: sie statteten ihre zum Teil kleinen Dorfkirchen mit hochklassigen Orgeln aus. Kleinste Dörfer sind wegen ihrer großen, traditionsreichen Instrumente zu Weltruhm gelangt. Dies erzählt die Ausstellung quer durch die Jahrhunderte, durch die Geschichte von Orgelbau und -musik. Ein Großteil der berühmten Orgeln befindet sich in Kirchengebäuden, die zur Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg gehören.
In allen drei Kirchen ist die Ausstellung täglich von 11.00-18.00 Uhr zu sehen.
www.reformationimnorden.de/veranstaltungen/wanderausstellung.html
Jazz-Benefizkonzert für das Friedel-Orth-Hospiz Jever
Old Marytown Jazzband spielt am 11. Januar im Lokschuppen

Jazz fürs Hospiz. Die Old Marytown Jazzband tritt an diesem Sonntag, 11. Januar 2015, um 11 Uhr im Kulturzentrum Lokschuppen in Jever auf. Der Erlös des Jazz-Frühschoppens fließt der Arbeit des Friedel-Orth-Hospizes in Jever zu. Karten gibt es für 12 Euro im Vorverkauf.
Die Old Marytown Jazzband hatte ihren Ursprung schon im Jahre 1959, als die Band in Jever als Schülerband am Mariengymnasium Jever gegründet wurde. Sie existierte allerdings nur zwei Jahre. 1997 – also nach über 30-jähriger Pause – wurde die Band wieder ins Leben gerufen und erfreut seitdem in regelmäßigen Abständen die Freunde der ewig fröhlichen alten Jazzmusik.
Im Mittelpunkt der Auftritte stand aber nicht nur die Musik, sondern stets auch der Gedanke, kulturelle und soziale Projekte in der Region und darüber hinaus zu fördern. So wurde gleich beim allerersten Konzert der Band im Jahre 1998 Geld für die heute noch vorhandenen Tische und Stühle im Lokschuppen Jever eingesammelt, wie überhaupt der Lokschuppen ganz wesentlich im Fokus der Benefizveranstaltungen stand. Aber auch die Lebensweisen Schortens, ein Projekt von Opportunity International in Ghana und in Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Varel-Friesland sowie dem Lions Club Jever zahlreiche andere Projekte aus der Region wurden gefördert. Das Motto war, doppelte Freude zu bereiten, zum einen durch die Musik und zum anderen durch Spenden für einen guten Zweck.
Die Band hat sich in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit zwar sehr rar gemacht, ist aber weiter federführend bei der Organisation der Reihe Swinging Lok und versteht es dabei immer wieder besondere Akzente zu setzen. Und das möchte die Band auch jetzt wieder tun und ist der Bitte des Hospizfördervereins nach einem Benefizkonzert gefolgt.
Am 11. Januar ist es so weit. Mit dabei sind die sehr vielseitigen Bläser an der Front mit Werner Britz (Trompete, Posaune, Saxofon, Querflöte, Gesang) und Jacek Witkowski (Klarinette und Saxofon) und zur besonderen Freude der Band der VollblutmusikerHartwig Oldenettel (Akkordeon), der in den letzten Jahren immer wieder als gern gesehener Gast bei der old marytown mitgejazzt hat. Wenn man dieses im Jazz eher ungewöhnliche Instrument so beherrscht wie Oldenettel, dann ist das Akkordeon für diese Art der Musik geradezu ein ideales Instrument.
Die Rhythmusgruppe wird angeführt von Liesbeth Blauuw, die sowohl den Kontrabass als auch das Sousaphon perfekt beherrscht und von Heiner Olech am Schlagzeug, der auch gerne fröhliche Gesangsstücke einstreut. – Und natürlich ist ein besonderes Highlight der Band die großartige Sängerin Sheila Heyartz , die liebevoll auch als Spatz von Jever bezeichnet wird.
Neben diesen sechs Stammmusikern sind auch die Oldies und Gründungsmitglieder der Band dabei, nämlich Heinz Unting am Banjo, der an diesem Tag Anne van der Waal ersetzt, und Jochen Ewald (Trompete, Posaune) der immer noch auch als Bandleader und Moderator mitwirkt und zusammen mit den anderen sieben Musikern den Zuhörern ein fröhliches und abwechslungsreiches Programm bieten wird.
Vorverkauf: Jever Marketing +Tourismus GmbH, Schortens Touristik – Jeversches Wochenblatt in Schortens und Jever – Volksbank Jever und Schortens oder im Lokschuppen.