Seit 40 Jahren dem Dienen verpflichtet

Lions Club Jever: Schwungvolle Jubiläumsfeier mit zahlreichen Gästen im Lokschuppen

Bürgermeisterin und Landrat würdigen das Engagement des Serviceclubs für die Region.

Jever/hbu – In zwei englischen Wörtern ist zusammengefasst, was die weltweite Organisation der Lions Clubs ausmacht: „We serve“ – wir dienen – ist das Motto, unter dem sich seit 1917 weltweit Männer und Frauen in Serviceclubs zusammentun. Rund 1,4 Millionen sind es inzwischen, organisiert in mehr als 46 000 Clubs in über 200 Ländern. Unter den Gedanken des Dienstes für die Gesellschaft haben sich in Jever vor 40 Jahren ebenfalls Männer versammelt, um einen Lions Club zu gründen. Am Freitag wurde das Jubiläum mit einem fröhlichen Fest im jeverschen Lokschuppen gefeiert.

Das Motto des Dienens stellte Clubpräsident Dr. Peter Pietsch denn auch in den Mittelpunkt seiner Rede, in der er neben den Clubmitgliedern und ihren Frauen auch zahlreiche Gäste begrüßte (siehe Seite 1). Er würdigte die Gründergeneration des Clubs – aus der übrigens noch drei Männer leben und sogar noch bei den Lions aktiv sind. Die Männer der ersten Stunde hätten sich, geprägt durch Krieg und Nachkriegszeit, dem Dienen und dem Mitwirken an einer demokratischen Gesellschaft besonders verpflichtet gefühlt und im Club die Freundschaft und den Gedankenaustausch auf hohem Niveau gesucht. Pietsch bedankte sich bei ihnen für die Aufbauarbeit „für den Club und für unser Land.“

Der Generationswechsel präge auch diesen Club, ein Spannungsfeld, das man aber ertragen müsse. „We serve“ bleibe immer das verbindende Element, es müsse im Club gelebt und könne dann nach außen getragen werden. Mit den Lions Clubs Varel, Wittmund und Wangerooge habe der LC Jever außerdem „erfolgreiche Kinder ins Leben entlassen“. Weitere Clubs gibt es inzwischen in Schortens und in Zetel sowie in Jever – in Gründung – ein Damenclub, der Lions Club „Maria Wiemken“, dessen Start der etablierte Männerclub engagiert und wohlwollend begleitet.

„Ohne Lions wäre dieser Lokschuppen nicht so schön“, führte Bürgermeisterin Angela Dankwardt in ihrem Grußwort das Engagement des Clubs vor Augen, der sich auf vielen Gebieten finanziell, aber auch tatkräftig zupackend engagiert hat. Das Kulturzentrum wird seit Jahren von dem Serviceclub unterstützt. Dankwardt würdigte diese Leistung im Dienste der friesländischen Bürger und bedankte sich im Namen aller Institutionen vom Schlossmuseum bis zu den Kindergärten, die davon profitiert hätten. Als Geschenk brachte Dankwardt die Sondermedaille zum Stadtjubiläum mit und überreichte sie Peter Pietsch mit den Worten. „Du 40, ich 475“.

Humorvoll auch Landrat Sven Ambrosy, selbst Mitglied des Clubs. „Ich war noch nicht mal ein Jahr alt, als kluge Männer eine gute Idee hatten“, begann er sein Grußwort zum Jubiläum. „Wenn wir die Ehrenamtlichen nicht hätten, sähe es um unseren ländlichen Raum schlecht aus“, sagte Ambrosy und würdigte Mitmenschlichkeit, Toleranz und Internationalität als Tugenden der Lions. Letzteres dokumentierte sich auch im Besuch einer Delegation des Lions Clubs Emmen, für den Warrie Nijenbrinks ein Grußwort sprach und einen großen Laib Käse als Gruß von den „Käskoppen“ mitbrachte, wie er selbst bemerkte. Für die Nachbarclubs gratulierte schließlich Wolfgang Busch, Präsident der Vareler Lions.

Der offizielle Teil wurde kurz gehalten, es lockte das kalt-warme Buffet und danach die Tanzfläche: Zur Musik der in Jever durch zahlreiche ausverkaufte Konzerte schon legendären Oldie- und Tanzband „Heart of Gold“ wurde bis spät in die Nacht geschwoft, geklatscht und gesungen. Claudia Fröhling, der Sängerin der Oldenburger Band, war es übrigens eine besondere Freude, hier aufzutreten: Ihr Vater, heute bei den Wittmunder Lions, ist eines der Gründungsmitglieder des LC Jever.

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Übergabe des Ehrenamtspreises: Von links Clubpräsident Dr. Peter Pietsch (LC Jever), der Preisträger Thorsten Buß, der Organisator des Wettbewerbs Martin Schadewald und Warrie Nijenbrinks vom Lions Club Emmen (Niederlande).

Ehrenamtspreis für Thorsten Buß

Ein großer Moment für einen jungen Mann: Erfreut und dankbar nahm Thorsten Buß aus Schortens am Freitagabend den Ehrenamtspreis des Lions Clubs Jever entgegen. Der Club hatte die Auszeichnung für junge Ehrenamtler aus Anlass des 40-jährigen Bestehens ins Leben gerufen, und nachdem zahlreiche interessante Vorschläge eingereicht worden waren, wird der Preis in Zukunft wohl auch regelmäßig vergeben werden, wie Dr. Peter Pietsch sagte. Weil so viele gute junge Leute engagiert sind, habe man allen, die vorgeschlagen wurden, auch einen kleinen Ehrenpreis zugeschickt.

Auf Thorsten Buß fiel am Ende die Wahl, weil er gleich auf zwei Gebieten so engagiert ist. Sein Einsatz bei der Evangelischen Jugend begann 2007 mit der Mitarbeit in der Kindergruppe. Später stieg er auch in die Konfirmandenarbeit ein, begleitete Jugendfahrten, hilft in Ausbildung, Unterricht und bei Projekten wie dem Krippenspiel.

Schon am 1. September 2006 war Thorsten Buß in die Jugendfeuerwehr Schortens eingetreten und fiel durch vorbildliches und kameradschaftliches Verhalten ebenso auf wie durch seine besondere Einsatzbereitschaft. Mehrfach wurde er mit Pokalen ausgezeichnet. Stark engagiert ist er beispielsweise bei der Altpapiersammlung, deren Erlös der Jugendfeuerwehr zugute kommt. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Schortens sieht ihn als gutes Bindeglied zwischen den Jugendwehren und der Einsatzabteilung der Feuerwehr an.

Der Ehrenamtspreis ist mit 500 Euro dotiert. „Es ist keine Bezahlung, sondern eine Belohnung“, betonte Dr. Peter Pietsch bei der Übergabe des Schecks, denn Ehrenamt sei Ehrenamt und werde unentgeltlich geleistet. Weil in so vielen Organisationen die Ehrenamtlichen „in Ehren ergraut“ seien, habe der Lions Club sich bewusst entschieden, das junge Ehrenamt zu fördern. (hbu)

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