Fernsehserie „Der 7. Sinn“ lebt in Friesland weiter

Die zweite Folge der Video-Aufklärungsserie von Landkreis und Verkehrswachten ist auf Youtube veröffentlicht worden.

Von Helmut Burlager

Wer regelmäßig im Ausland unterwegs ist, weiß sie zu schätzen, für viele Verkehrsteilnehmer in Deutschland sind sie immer noch der Angstgegner: Kreisverkehre. Der Landkreis Friesland und die Verkehrswachten Jeverland und Varel haben deshalb das zweite Video ihrer neuen Reihe „Der 7. Sinn“ diesem Thema gewidmet. Es ist auf Youtube zu sehen.

In Friesland gibt es immerhin knapp ein Dutzend Kreisverkehre. Immer mal wieder kommt es zu kleineren und größeren Karambolagen oder zu Konflikten zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern, weil nicht alle Verkehrsteilnehmer wissen, wie man einen Kreisverkehr richtig nutzt. Dem soll das knapp vier Minuten lange Video entgegenwirken.

Denn eigentlich sorgen Kreisverkehre nicht nur für einen besseren Verkehrsfluss als Ampelkreuzungen, für weniger Umweltbelastung und auf längere Sicht auch für geringere Kosten. Sie sind im Prinzip auch sicherer, schon weil die Fahrzeuge mit niedrigerer Geschwindigkeit durchfahren und Unfälle oft glimpflicher ausgehen als bei Fahrfehlern auf konventionellen Kreuzungen und an Einmündungen.

Das Video zeigt anhand von Beispielsituationen an den verschiedensten Kreisverkehren in Friesland, wie man es richtig macht: Dass Vorfahrt hat, wer sich im Kreisel bewegt, dass man möglichst an den Verkehrsfluss angepasst hineinfährt, ohne zu blinken, und dass man beim Herausfahren den Blinker setzen muss. Dass Autofahrer wie auch Radfahrer beim Ein- und Ausfahren auf querende Radfahrer und Fußgänger achten müssen, die auch aus der „falschen“ Richtung kommen können. Und dass mit Rücksichtnahme alles besser geht – was die Quintessenz jedes Videos der neuen Reihe „Der 7. Sinn“ sein soll.

Im Juli 2021 hatten der Landkreis und die Verkehrswachten das erste Video der Reihe veröffentlicht, es drehte sich um das Thema Sicherheitsabstand zu Radfahrern. Bewusst knüpft das Projekt an die bekannte Fernsehserie an, die von 1966 bis 2005 im ersten Programm ausgestrahlt wurde und mit der Zeit Kultstatus bekommen hatte, Kultstatus – nicht nur wegen der eingängigen Titelmusik. Aus heutiger Sicht kuriose Folgen, etwa über „Frauen im Straßenverkehr“, werden bis heute auf Youtube viel geklickt.

Von der anhaltenden Popularität der Aufklärungsfilme wollen der Landkreis Friesland und die Verkehrswachten Jeverland und Varel-Friesische Wehde profitieren. Sie legen die Serie mit dem offiziellen Segen des Westdeutschen Rundfunks, der die Rechte besitzt, neu auf. Bei der Vorstellung des Projekts sagte Thorsten Hinrichs, der Leiter der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises, im Juli, es sei beim „gemeinsamen Nachdenken“ von Polizei, Verkehrswachten und Landkreis darüber entstanden, wie sich die  Verkehrssicherheitsprävention noch verbessern lasse und wie man neue Zielgruppen erreichen könnte. Zudem höre man immer wieder die Klage, dass sich im Verkehrsrecht ständig so viele ändert, dass die Leute kaum nachkämen.

Die Serie „Der 7. Sinn Friesland“ soll mit drei bis vier Beiträgen im Jahr solche Themen aufgreifen. Ideen gibt es noch viele. Sie in Videoclips umzusetzen, damit wurden Jana und Manfred Eckhoff von FRI-Media aus Jever beauftragt. Die können aber nicht nur auf ihre eigene lange Erfahrung mit der Produktion von Kurzfilmen zurückgreifen, sondern werden bei der Konzeption und Umsetzung von den Fachleuten der Verkehrswachten und der Polizei unterstützt.

„Über allem“, so Thorsten Hinrichs, „schwebt der Gedanke der Rücksichtnahme im Verkehr. Rücksicht, Rücksicht und noch mal Rücksicht.“