Mikrokredite stärken Selbstbewusstsein ihrer Empfänger

Mariam Dao Gabala im „taz“-Interview

Kreditnehmerin Celina Yelpoe hat mit Mikrokrediten in Ghana eine Hühnerfarm aufgebaut. Foto: OID
Kreditnehmerin Celina Yelpoe hat mit Mikrokrediten in Ghana eine Hühnerfarm aufgebaut. Foto: OID

Kleinstdarlehen als Instrument für Entwicklung sind zu Unrecht in Verruf geraten, sagt Mariam Dao Gabala, langjährige Regionaldirektorin von Oikokredit in Elfenbeinküste. In einem Interview mit der „taz“ vom 28. Dezember 2013 sagt sie, eine tiefgründige Entwicklung und nachhaltige Strukturen können Mikrokredite allein zwar nicht schaffen. Sie glaube, dass es da eine falsche Erwartungshaltung gibt. „Aber sie können den Menschen Ressourcen an die Hand geben, damit sie produktiv werden und Einkommen generieren können. Das stärkt das Selbstbewusstsein und kann Demokratisierungsprozesse anschieben“, so Dao Gabala. Zusätzlich werde in der Mehrheit der Fälle durch die Mikrokredite Wachstum angeschoben. Mikrokredite seien aber keine Langzeitkredite und ermöglichten keine großen Anschaffungen wie einen Traktor. „Die Mikrokredite gehen dahin, wo ein schneller Ertrag erwirtschaftet werden kann.“ Das Interview im Wortlaut hier: „Gut für das Selbstbewusstsein“

Friesenblog wünscht ein frohes neues Jahr

Glocken in aller Welt läuten in wenigen Stunden das neue Jahr ein. Diese hier hängt im Torre del Poniente hoch über der gewaltigen Kathedrale von Cadiz in Andalusien (Spanien). Friesenblog wünscht all seinen treuen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch und ein glückliches, erfolgreiches Jahr 2014!

Torre de Poniente, Kathedrale von Cadiz, Spanien.  Foto: Helmut Burlager
Torre de Poniente, Kathedrale von Cadiz, Spanien.
Foto: Helmut Burlager

Radio Nordseewelle will in Ostfriesland senden

Ostfriesland – Ein neuer Radiosender geht auf der ostfriesischen Halbinsel an den Start, „Radio Norseewelle“. Die Niedersächsische Landesmedienanstalt hat dem Bewerber Radio Nordseewelle GmbH & Co. KG in ihrer Versammlung  am 18. Dezember 2013 lokale UKW-Frequenzen in der Region Ostfriesische Inseln / Küstenstreifen zugesprochen. Nach dem rundfunkrechtliche Zulassungs- und Zuweisungsverfahren muss allerdings noch die Frequenzzuteilung durch die Bundesnetzagentur erfolgen, bevor Radio Nordseewelle an den Start gehen kann. An dem künftigen Sender ist laut einer Pressemitteilung der Landesmedienanstalt die Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO) mit knapp einem Viertel beteiligt, sie gibt auf der Halbinsel unter anderem die Ostfriesen-Zeitung (Leer), die Ostfriesischen Nachrichten (Aurich) und den General-Anzeiger (Rhauderfehn) heraus. Laut Landesmedienanstalt sind Gesellschafter der Nordseewelle folgende Anteilseigner: 28,1 %  Rechtsanwalt  Frank Wilken, Leer, 24,9 % ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH, Leer, 17,0 %  TBD Technische Baudienstleistungen GmbH & Co. KG, Friedeburg, 17,0 % Holger Franz, Leer, 13,0 % Joachim Klemm, Leer.

Jürn hat sie doch nicht alle. Oder?

Der Alles-Sammler“ –  ein Porträt auf auf NDR

Großefehn – Der hat sie nicht mehr alle! Oder doch? Jürgen Tjaden betreibt mit seinem „Oll Reef Hus“ das originellste, chaotischste, lustigste Museum des Nordens. Der 71-jährige Landwirt aus Wrisse bei Großefehn will „die Dinge erhalten“, und dafür sammelt er seit 30 Jahren, was ihm in die Finger kommt – vom Trecker bis zum Zuckertopf. Zwischen Mähdreschern und Mopeds hat sich „Jürn“, wie ihn hier in Ostfriesland alle nennen, sein eigenes Reich gebaut. Zehntausende von Objekten türmen sich in seiner Halle, und zu jedem Exponat hat er eine kleine Geschichte parat. Und weil „Jürn“ eben „Jürn“ ist, reist er durch ganz Ostfriesland und schaut auf Dachböden und Scheunen nach „erhaltenswerten Dingen“. Seine Sammlung wächst und wächst. Fragt sich nur, was seine Familie davon hält.

Jürgen Tjaden betreibt mit seinem „Oll Reef Hus“ das originellste, chaotischste, lustigste Museum des Nordens. Foto: NDR
Jürgen Tjaden betreibt mit seinem „Oll Reef Hus“ das originellste, chaotischste, lustigste Museum des Nordens. Foto: NDR

„Jürn“ ist Chronist und Chaot zugleich. Auf der einen Seite kann er nicht genug von „alten Dingen“ (plattdeutsch: oll Reef“) bekommen, auf der anderen Seite stattet er auch schon mal Filmproduktionen mit Requisiten aus oder unterstützt Museen durch Leihgaben.

Das Filmteam Papstein und der Reporter Jens Brombach haben Jürgen Tjaden mit der Kamera begleitet und sind mit ihm auf die Suche nach neuen Schätzen gegangen. Das Portrait „Jürn – der Alles-Sammler “aus der NDR-Reihe „Typisch!?“ ist vor allem eines: typisch ostfriesisch!

NDR-Reihe „Typisch!?“ – “Jürn – der Alles-Sammler”, am Donnerstag, 2. Januar 2014, um 18:15 Uhr im NDR-Fernsehen. Trailer in Kürze unter: http://www.ndr.de/fernsehen/
Autor: Jens Brombach, Kamera: Henning Papstein, Schnitt: Laura Bechtold

Der 71jährige Landwirt aus Wrisse bei Großefehn will „die Dinge erhalten“ und dafür sammelt er seit 30 Jahren, was ihm in die Finger kommt - vom Trecker bis zum Zuckertopf. Foto: NDR
Der 71jährige Landwirt aus Wrisse bei Großefehn will „die Dinge
erhalten“ und dafür sammelt er seit 30 Jahren, was ihm in die Finger kommt – vom Trecker
bis zum Zuckertopf. Foto: NDR

Weitere Informationen: www.ollreefhus.de

Freiwild. Kein schönes Wort. Und kein schönes Thema.

Von Carsten Feist

Mir fällt mit fast schon inflationärer Häufigkeit auf, wie sehr sich der Umgang der Menschen miteinander ändert. Im Internet. Besonders im Facebook.
Diese Entwicklung hat Vorteile. Neue Kontakte entstehen, alte Kontakte werden wiederbelebt und gepflegt, zum Teil über weite Entfernungen hinweg. Informationen stehen zur Verfügung. Immer wieder entwickeln sich spannende Diskussionen.
Die Kehrseite sind öffentliches Kesseltreiben, virtuelle Dauerbeleidigungen, scheinintelektuelle Besserwisserei und vernichtende Polemik unterhalb jeder Toleranzschwelle. Warum eigentlich müssen sich Verantwortungsträger aus Politik, Gesellschaft, Verwaltung, Sport, Kirche und Wirtschaft von Menschen in der virtuellen Welt öffentlich alles gefallen lassen, was ihnen diese selbsternannten „Kritiker“ in der realen Welt nicht einmal abgeschwächt ins Gesicht sagen würden?
Warum erlauben sich Menschen, die gerne auch noch ihren überlegenen Bildungsstatus vor sich hertragen, den virtuellen Pranger zu ihrem persönlichen Eigentum zu erklären? Als Raum frei von Grundrechten (der Angeprangerten) und frei von Regeln eines gesellschaftlichen Grundkonsens’, den ich in meiner Erziehung unter Begriffen wie „Anstand“, „Respekt“ und „Toleranz“ kennengelernt habe?
Was ist denn so anders in der virtuellen Welt? – Vielleicht – und dies ist nur der VERSUCH eines Ansatzes zur Erklärung – ist es die Anonymität, die den Feiglingen den Mut verleiht, ihren Schmutz auszuschütten. Hier, im Netz, wo ich mich hinter Pseudonymen verstecken kann, wo ich nicht über mich und mein Tun Rechenschaft ablegen muss, mich aber dennoch über andere erhaben darf, hier ist noch der größte Feigling mutig genug, andere mit Schmutz zu bewerfen.
Vielleicht – und dies ist der zweite VERSUCH eines Ansatzes zur Erklärung – ist es aber auch der Umstand, dass im Virtuellen selbst die noch Gehör finden, deren geballten Unsinn real niemand mehr hören will und wahrscheinlich noch nie hören wollte. Eine Kommunikationsplattform der Gescheiterten.

Autor dieses Beitrags ist Carsten Feist, Wilhelmshaven, Blogger, Präventionsexperte, Leiter des Jugendamtes, vielseitig sozial und ehrenamtlich engagiert.
Autor dieses Beitrags ist Carsten Feist, Wilhelmshaven, Blogger, Präventionsexperte, Leiter des Jugendamtes, vielseitig sozial und ehrenamtlich engagiert.

Wie auch immer. Ich nutze das Internet, ich mag seine Möglichkeiten. Und zu Weihnachten wünsche ich mir, dass sich alle mal wieder ein wenig besinnen und Kritik als große Chance sehen, Zustände zu verändern, ohne dass die Kritisierten dabei gleich mit vernichtet werden müssen. Bisweilen habe ich leider den Eindruck, dass es den virtuellen Heckenschützen nur noch um Selbstbefriedigung und Vernichtung Dritter geht.
Und je lauter sie durchaus eloquent dieses Motiv bestreiten, desto deutlicher entlarven sie sich selbst!

Ambrosy: Mehr Region wagen

Appell von Landrat Sven Ambrosy an die Politiker in Friesland und Wilhelmshaven

Sven Ambrosy. Foto (c): LK FRI
Sven Ambrosy.
Foto (c): LK FRI

Drei Tage vor der entscheidenden Kreistagssitzung, in der über die Frage einer Einkreisung Wilhelmshavens oder einer engeren Kooperation der beiden Nachbarn Friesland und Wilhelmshaven entschieden wird, hat Landrat Sven Ambrosy an diesem Freitag  in einem Gastbeitrag für das Jeversche Wochenblatt noch einmal für das Projekt geworben, das er selbst schon fast aufgegeben hat. In einem sehr nachdenklichen Schreiben wirft Ambrosy zahlreiche Fragen auf. Wo sind die Alternativen derjenigen, die alles beim Alten lassen wollen? Welche finanzielle Alternative sehen sie zur Entschuldungshilfe des Landes? Was hindert uns, mehr zu tun? Ist es unsere Angst vor dem Unbekannten? Weil man Angst hat, Macht abzugeben, ohne zu sehen, dass man neue Einflussmöglichkeiten gewinnt?

Nach dem augenblicklichen Stand der Diskussion wird sich wohl weder Frieslands Kreistag noch der Wilhelmshavener Stadtrat, der Mittwoch tagt, für die „Einkreisung“ entscheiden. Ambrosys Beitrag – ein letzter Versuch? Er appelliert an die Politik: „Mehr Region wagen!“ Zum Beitrag

 

 

 

„Kauf ein Teil mehr“ für die Kunden der Tafel

Lions und Leos sammeln an diesem Sonnabend am Sonnabend bei Famila

Lebensmittelspenden für bedürftige Familien. Die Aktion läuft schon zum dritten Mal.

„Kauf ein Teil mehr“ läuft am Sonnabend zum dritten Mal. Von links Organisator Martin Schadewald, Lions-Präsident Jan Scherf, Tafel-Vorsitzende Luise Eden, stellvertretender Marktleiter Mario Gembler, Timotheus Ritter und Tom Thomssen von den Leos. Foto©: Helmut Burlager
„Kauf ein Teil mehr“ läuft an diesem Sonnabend zum dritten Mal. Von links Organisator Martin Schadewald, Lions-Präsident Jan Scherf, Tafel-Vorsitzende Luise Eden, stellvertretender Marktleiter Mario Gembler, Timotheus Ritter und Tom Thomssen von den Leos. Foto©: Helmut Burlager

Jever – Menschen aus der Region helfen Menschen in der Region – deshalb hat die Arbeit der Tafeln, die bedürftige Menschen mit Lebensmitteln unterstützen, so großen Charme. Und deshalb kamen die beiden ersten Aktionen des Lions-Clubs Jever und des Leo-Clubs Jever „Achtern Diek“ in den vergangenen zwei Jahren auch so gut an. An diesem Sonnabend ist es wieder so weit, die beiden Serviceclubs bitten die Kundinnen und Kunden im Famila-Markt in Jever: „Kauf ein Teil mehr“.


Die hier beschriebene Aktion ist Vergangenheit, sie war ein großer Erfolg. Kunden des Famila-Marktes haben am Sonnabend 27 prall gefüllte Einkaufswagen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln für die Tafel gespendet.


Etwa 25 Lions, Leos und Helfer der Tafeln Jever und Hohenkirchen werden die Passanten in der Eingangshalle ansprechen, Handzettel mit den erbetenen Waren verteilen (zum Beispiel H-Milch, Margarine, Butter, Kaffee, Tee, Konserven, Zucker, Mehl, Marmelade, Nutella) und in der Kassenzone die Spenden entgegennehmen. 2011 und 2012 kamen so jeweils mehr als zwei Dutzend prall gefüllter Einkaufswagen mit Lebensmitteln zusammen. Gestern stellten Organisator Martin Schadewald und Präsident Jan Scherf für den Lions Club, der stellvertretende Präsident der Leos Tim Ritter und Leo-Mitglied Tom Thomssen, Tafel-Vorsitzende Luise Eden und stellvertretender Marktleiter Mario Gembler die diesjährige Aktion vor.

Luise Eden betonte, wie willkommen diese Spenden kurz vor Weihnachten seien, sie kommen fast 170 Familien in Jever und etwa 60 in Hohenkirchen zugute, darunter viele mit Kindern und neuerdings eine zunehmende Zahl von Asylsuchenden, die Friesland zugewiesen wurden. Die gespendeten Waren sollen dann schon ab nächster Woche nach und nach an die Kunden der Tafel ausgegeben werden. Viele seien wirklich darauf angewiesen, so Luise Eden. Dabei sei der schwierigste Schritt für viele Menschen, sich überhaupt zu trauen, zum ersten Mal zur Tafel zu gehen. Niemand müsse aber mit dem Gefühl kommen, Bittsteller zu sein. Die Aktion bei Famila läuft an diesem Sonnabend von 9 bis 18 Uhr.

Gunther Holtorf: Mit „Otto“ auf Weltrekordfahrt

Die Räder, die an einem Freitag im November auf den Schlosshof in Jever rollten, haben die Brooklyn Bridge in New York berührt, die Felsen von Feuerland und das Eis in Alaska, sie blieben im südamerikanischen Urwald im Schlamm stecken und wirbelten den Staub in der australischen Wüste hoch. Es gibt fast keine Länder der Welt mehr, deren Asphalt-, Schotter- und Sandpisten der Mercedes 300 GD von 1988 nicht befahren hat. „Otto“  wird der Geländewagen von seinem Besitzer Gunther Holtorf liebevoll genannt.

Gunther Holtorf auf seinem Geländewagen, links Dr. Fritz Kleinsteuber, rechts Jevers Bürgermeister Jan Edo Albers.  Foto©: Helmut Burlager
Gunther Holtorf auf seinem Geländewagen, links Dr. Fritz Kleinsteuber, rechts Jevers Bürgermeister Jan Edo Albers.
Foto©: Helmut Burlager

Seit 25 Jahren sind sie unterwegs, diemeiste Zeit war Holtorfs inzwischen verstorbene Frau Christine dabei. Nach Jever wollte der 76-Jährige schon immer mal kommen, weil hier sein alter Freund Dr. Fritz Kleinsteuber lebt, den er aus gemeinsamen Zeiten in Jakarta (Indonesien) kennt. In diesem Jahr hat er es nun geschafft und traf für eine Stippvisite in der Marienstadt ein.

Nur noch wenige Monate wird Gunther Holtorf mit „Otto“ unterwegs sein, noch die wenigen restlichen Länder abfahren, die in seiner Sammlung fehlen, dann geht der Wagen nach München ins Museum. Und das Guinness-Buch der Rekorde wird den Wagen, der dann wohl 950 000 Kilometer auf dem Tacho haben wird, als Weltrekord-Auto aufnehmen. Die ganze Geschichte hier: Ottos Weltreise