Den wohl ungewöhnlichsten Einsatz der vergangenen Tage fuhren die Norderneyer Seenotretter am Sonntagmorgen, 1. Juni. Aus dem Fahrwasser vor Norddeich retteten sie einen jungen Rehbock. Die Besatzung der „Frisia II“ hatte das um sein Leben kämpfende Tier von der hoch gelegenen Brücke der Fähre entdeckt und die DGzRS informiert. Mit dem Tochterboot „Johann Fidi“ des Seenotkreuzers „Bernhard Gruben“ näherten sich die Seenotretter dem völlig erschöpften Reh. Ein Seenotretter ging im Überlebensanzug ins Wasser und trug das Reh durch die Bergungspforte an Bord. „Es zitterte am ganzen Körper, war aber sonst völlig ruhig. Man konnte spüren, dass es über unsere Hilfe froh war“, sagt Seenotretter Ralf Jüttner. In Norddeich übernahm ein Jäger das Reh in seine Obhut.
Rehnotretter Ralf Jüttner vom Seenotkreuzer „Bernhard Gruben“ von der Station Norderney, mit dem geretteten Rehbock am Anleger der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Norddeich am 1. Juni 2014. Foto (c): DGzRS
Mal wieder ein Fernsehtipp: Heute Abend, 18 bis 18.45 Uhr im NDR-Fernsehen: „Nordseereport: Der Tod und das Meer“. Dazu heißt es in der Programmankündigung: Wenn Herbst- und Winterstürme die Nordsee aufwühlen, kann es gefährlich werden an der Küste. Der heutige Nordseereport greift das Thema Lebensgefahr und Rettung auf. NDR-Moderatorin Antje Wöhnke nimmt an einer Seenotrettungsübung teil und macht die Erfahrung, wie schwierig es ist, Rettungsmittel in dem aufgewühlten Wasser einzusetzen. Alle Teilnehmer bekommen hautnah mit, wie wichtig es ist, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Zusätzlich begleitet ein Team des Nordseereports eine Übung der Rettungsflieger, die zum Einsatz kommen, wenn es auf einem Schiff Probleme gibt. Die Sendung erinnert an eines der schwersten Schiffsunglücke in der Deutschen Bucht. Bei starkem Seegang und Sturm sank 2006 der Fischkutter „Hoheweg“ in der Außenweser, vier Seeleute kamen dabei ums Leben. Der Kutter sank offenbar so schnell, dass die Besatzung keinen Notruf mehr absetzen konnte. Weitere Themen in der Sendung: Rettungshunde mit besonderem Spürsinn, das Wrackmuseum auf der niederländischen Insel Terschelling und der Krimiautor Klaus-Peter Wolf, der am Nordseedeich Inspiration für seine schaurigen Geschichten findet.
Die Glocke der JOHANNA. Foto (c): Deutsches Sielhafenmuseum
16.Schiffsandacht in Carolinensiel
Carolinensiel – Im Museumshafen von Carolinensiel wird am Sonnabend, 9. Juni 2012, um 16 Uhr die mittlerweile traditionelle Schiffsandacht gefeiert. Sie wird vom Deutschen Sielhafenmuseum in Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden veranstaltet. Mit der Veranstaltung wird der Männer und Frauen gedacht, die auf See geblieben sind.
Wie jedes Jahr stehen die Zahlen der Schiffsverluste des vergangenen Jahres im Mittelpunkt des Gedenkens. Sie werden jeweils pro Land mit je einem Glockschlag der historischen Schiffsglocke der JOHANNE verkündet. Die JOHANNE strandete am 6. November 1854 vor Spiekeroog mit 216 Auswanderern an Bord auf dem Weg in eine neue Heimat. Mindestens 80 Menschen verloren ihr Leben. Die Glocke wird heute im Heimatmuseum bewahrt und vom Vorsitzenden des Verein Dieter Mader in den Carolinensieler Museumshafen gebracht.
Im aktuellen Schwerpunkt wird dieses Jahr aus der Arbeit der Wasserschutzpolizei berichtet. Beamte der Dienststelle Wilhelmshaven werden über die außerordentlich vielfältigen Aufgaben berichten. Musikalisch wird die Schiffsandacht vom Shantychor Carolinensiel begleitet.
Lions Club Jever unterstützt die DGzRS mit Fremdwährungs-Aktion
Von Dietmar Bökhaus
Jever/Wilhelmshaven – Der Lions Club Jever hat die Möglichkeit, Münzen in ausländischer Währung, die von den Geschäftsbanken nicht eingetauscht werden, in Euro zu tauschen. Diese Aktion läuft seit einigen Jahren in Jever, im Wangerland und Wilhelmshaven mit großem Erfolg. An der Sammlung beteiligen sich auch die Soldaten der Deutschen Marine, die mit ihren Einheiten fast nur noch im Auslandseinsatz sind.
Unserem Fotografen stellten sich unter dem "Eisernen Kreuz" das nur die Fregatte Emden fahren darf, v.l: Hans- Joachim Katenkamp (DGzRS), der symbolisch die Spende von Udo König und Andreas Kreye übernahm. Zeuge des ganzen war der Kommandant der Emden, Fregattenkapitän Jörg- Mchael Horn. Foto: Dietmar Bökhaus
Im Jahr 2010 hat sich so eine Summe in Höhe von 1500 Euro angesammelt, die vor wenigen Tagen an Bord der Fregatte „Emden“ im Marinestützpunkt Wilhelmshaven an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übergeben wurde. Udo König und Andreas Kreye vom Lions Club Jever sind sich sicher, das die Retter der DGzRS, die bei jedem Wetter
hinausfahren, um anderen in Seenot befindlichen Menschen Hilfe zu bringen, die Hilfe großzügiger Menschen an Land brauchen. Die Arbeit und das moderne Material der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger kostet Geld, und die DGzRS finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Deshalb war es für den Lions Club auch in diesem Jahr klar, dass mit den 1500 Euro die Arbeit der DGzRS unterstützt werden soll. Hans-Joachim Kattenkamp von der DGzRS nahm diese Spende dankend an und meinte: „In dieser schnelllebigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, dass sich Menschen langfristig zur Unterstützung von Hilfsorganisationen bereitfinden. In den vergangenen 25 Jahren sind bei der Sammel- und Tauschaktivität der Jeveraner einige Tonnen Fremdwährung zusammengekommen und bisher zu in einem Gesamtbetrag von 46.000 Euro eingetauscht worden.“ Dieser Betrag ist im genannten Zeitraum an die DGzRS übergeben worden.
Für den Kommandanten der „Emden“, Fregattenkapitän Jörg- Michael Horn, und seine Besatzung ist es eine Ehrensache, die harte und gefahrvolle Arbeit der Seenotretter zu unterstützen. Das gleiche gelte für die Besatzungen der anderen Einheiten der Marine, schob der Kommandant nach. In díesem Jahr wurde die Fregatte Emden als Übergabeschiff der Spende an die DGzRS ausgewählt, weil sie das Patenschiff der Seestadt an der Emsmündung ist. Vor genau 150 Jahren wurde hier in Emden der „Verein zur Rettung Schiffbrüchiger in Ostfriesland“ durch Georg Breusing gegründet. Daher passe es gut, diese Bürgerspende auf der Fregatte Emden zu übergeben, sagte der Präsident des Lions Clubs, Andreas Kreye.