Habe ich jemals zugegeben, dass der Sportarzt, als er vor Jahren meine Tauglichkeit für die Knabenmannschaft des SV Frisia Brinkum feststellen sollte, die Augenbrauen hochzog und mir, dem hoffnungsfrohen Nachwuchsfußballer, eine seltene Kombination aus Senk-, Spreiz- und Knickfuß bescheinigte? Hab ich nicht! Da meine nachfolgenden fußballerischen Leistungen der niederschmetternden Diagnose entsprachen und die Karriere bereits in der B-Jugend endete, habe ich das Thema gemieden, und bis auf meinen Schuhmachermeister weiß kaum jemand von meinem orthopädischen Missgeschick, selbst Facebook nicht. Es gibt eben Dinge, die kein Coming out vertragen, schon gar nicht im Fußball. Wie kann es nun angehen, dass mir auf Twitter plötzlich @fussexperten folgen, die mir „Tipps und Info’s“ (pardon, für deren Rechtschreibung kann ich nichts) zu Fußproblemen in Alltag und Sport versprechen? Hab ich je übers Netz Schuheinlagen bestellt? Hab ich ein Forum von Fußkranken besucht? Hab ich die Werbung von „Gehwohl“ angeklickt? Hab ich nicht. Niemals! Nein, liebe Fußexperten, ihr könnt mir gerne folgen, ich folge nicht zurück. Das Internet wird mir unheimlich. Und außerdem geht es keinen etwas an, was mit meinen Füßen ist.