Der Tod von Königin Fabiola weckt Jugenderinnerungen. „Möchtest du heute Mittag mit zu uns kommen, es gibt was gaaanz Leckeres“, lockte ein Schulfreund auf dem Heimweg. Warum nicht? Zu Hause würde es eh wieder nur Gemüse aus dem Garten geben. „Was gibt es denn?“, fragte ich vorsichtig. „Nudeln mit Soße, aus der Dose. Hat meine Mama gekauft. So was Ausländisches. Ist nach der Königin von Belgien benannt.“ „Und wie heißt das?“, hakte ich nach. Mein Freund, weiterhin ganz weltmännisch: „Ravioli!“
Ein Kommentar zu „Tag 341 | Fabiola“
Kommentare sind geschlossen.
Herrlich. Nur einige Sätze, und man ist seiner Kindheit oder Jugend wieder so nah. Ravioli… und ich dachte sofort an etwas weniger königliches und dennoch fürstliches: Toast Hawaii. Mein erster. Auf einem Kindergeburtstag. Der käsegoldene Schimmer einer verheißungsvollen Weißbrotwelt. Das es solch Köstliches gab, fernab der elterlichen Flüchtlingsküche, in der Kümmel schon exotisch anmutete und das Schwarzbrot regierte.