Wegen Reichtums geschlossen

Fotografischer Streifzug durch 50 Jahre

„Ich habe ihn über alle Maßen geschätzt!“ Mit diesen Worten des früheren Regierungspräsidenten Bernd Theilen war alles ausgedrückt. Wie sehr der frühere Wochenblatt-Reporter Hugo Rase bei den Menschen in Jever auch 15 Jahre nach seinem Tod noch präsent ist, zeigte die Beteiligung an der Buchvorstellung am Montagabend im Graf-Anton-Günther-Saal: Mehr als 80 Interessierte waren der Einladung der Autoren Ingo Hashagen und Klaus Andersen sowie des Brune-Mettcker-Verlags gefolgt.

DSC_2710

Buchvorstellung im Graf-Anton-Günther-Saal. Den Bildband mit 450 Aufnahmen des Wochenblatt-Reporters Hugo Rase präsentierten (von links) Hajo Allmers, Robert Allmers, Ingo Hashagen, Erika Rase, Klaus Andersen und Bernd Theilen.

Bild: Burlager

„Wegen Reichtums geschlossen. Jever und Umgebung. Fünf Jahrzehnte Stadtgeschichte fotografiert von Hugo Rase“ lautet der vollständige Titel des 160-seitigen Bildbandes. Aus tausenden vorliegender Fotos aus dem Fundus, den Erika Rase, die Witwe des verstorbenen Journalisten, verwahrt, haben Klaus Andersen und Ingo Hashagen 450 ausgewählt, nach Themengebieten wie Stadtbild, Gebäude, Denkmale, Personen, Schloss, Gewerbe, öffentliche Einrichtungen und Straßen, Getreuen, Rathausgeschichten, Kunst und Kommerz, Vereine und Verbände, Fliegerhorst Upjever usw. zusammengestellt. Sie haben  Entstehung und Hintergründe recherchiert und Bildtexte geschrieben. So entsteht ein facettenreiches Bild von Jever in der Nachkriegszeit und dem Jeverland, wo Hugo Rase von 1952 bis 1995 als Reporter hauptsächlich für das Wochenblatt, aber auch für andere Medien unterwegs war.

In wenigen Wochen ist der 100. Geburtstag von Hugo Rase, der in Braunschweig zur Welt kam und nach dem Krieg  in Jever hängenblieb. Dieser Geburtstag wie auch das im kommenden Jahr zu feiernde 475-jährige Stadtjubiläum sind der Anlass für die Buchveröffentlichung im Brune-Mettcker-Verlag, für den Robert Allmers bei der Präsentation sprach und den Autoren dankte: „Es ist ein tolles, interessantes Buch herausgekommen“, sagte er. Mike Müller sagte in Vertretung der Bürgermeisterin, es sei schön für die Stadt, dass dieses Buch gerade zum Jubiläum erscheine. Gewürdigt werde damit auch eine „unvergessene Persönlichkeit“. Hugo Rase war von der Stadt Jever mit der Schlossermedaille für sein journalistisches Lebenswerk geehrt worden.

Klaus Andersen hatte den Abend eröffnet und dem Verlagshaus für die gute Zusammenarbeit gedankt, vor allem aber auch Erika Rase, die das Buch erst möglich gemacht habe. „Für viele wird es ein Erinnerungsbuch werden“, prophezeite Andersen, und so war es auch an diesem Abend, als in einer Diaschau Bilder aus dem Buch gezeigt wurden und mancher sich und andere wiedererkannte auf Bildern aus vergangenen Zeiten. Ingo Hashagen berichtete über das Entstehen des Buches und die Recherchearbeit, die darin steckt. Vielen Bürgern sei für Auskünfte und Hilfe bei den Nachforschungen zu danken.

In einem Grußwort ging Regierungspräsident a. D. Bernd Theilen auf die mehrfach in dem Band wiederzufindenden Fotos von Politikerbesuchen in Friesland ein und schilderte eigene Erlebnisse aus seiner Zeit mit Hugo Rase. Über den Journalistenkollegen Hugo Rase und den als „rasender Reporter“ oftmals verkannten und unterschätzten Schöngeist, der hohe Ansprüche an sich und seine journalistische Arbeit stellte, erzählte Wochenblatt-Redaktionsleiter Helmut Burlager, der fast 20 Jahre lang mit Hugo Rase zusammengearbeitet hat. Dessen Traum sei es immer gewesen, ein Buch zu schreiben. Dazu kam es zu Lebzeiten nicht, dafür nun posthum zu einem schönen Bildband. Er ist ab sofort im Buchhandel und in den Geschäftsstellen des Wochenblatts erhältlich. (ISBN 978-3-87542-074-6, 22,90 Euro).

Hier kann man das Buch bestellen

Lesetipp: Reporterglück oder die Männer der Leicas – Erinnerungen von Hugo Rase

Werbung

Ein Kommentar zu „Wegen Reichtums geschlossen

Kommentare sind geschlossen.