Besuch aus Ghana beim Freundeskreis Weser-Ems

Mikrofinanz:  Schon 400 000 Euro Spenden für Ghana aus dem Nordwesten
Tony Fosu spricht auf Veranstaltung von Opportunity International in Jever

Tony Fosu ist Vorstand der Entwicklungsbank Sinapi Aba Trust in Kumasi (Ghana). Foto: Helmut Burlager

Jever – Unterstützung für arme Menschen in armen Ländern hat sich der Freundeskreis Weser-Ems von Opportunity International auf die Fahnen geschrieben. Seit 2007 wirbt ein kleiner Kreis von Aktiven rund um die Gründer Jochen Ewald, Dr. Karl Harms und Rüdiger Möllenberg Spenden für Ghana ein.

Dabei geht es nicht darum, in Afrika Almosen zu verteilen. Die Stiftung Opportunity International Deutschland (OID) widmet sich der sozialen Mikrofinanz. Direkt oder über Partnerorganisationen in den Ländern, in denen die Stiftung tätig ist, vergibt sie Mikrokredite vornehmlich an Frauen aus ärmsten Verhältnissen, die dadurch in die Lage versetzt werden, auf einfachste Weise unternehmerisch tätig zu werden. Sei es als Händlerin, sei es als Friseurin, Schneiderin oder in der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte. Zudem helfen weitere Instrumente der sozialen Mikrofinanz – Mikrosparen, Mikroversicherungen, Mikroschulen, Vermarktungshilfen – die wirtschaftliche und soziale Situation armer Familien nachhaltig abzusichern.

400 000 Euro sind in Weser-Ems in den knapp fünf Jahren seit Beginn seiner Tätigkeit bereits zusammengekommen, dank vieler Einzelspenden, aber auch durch große Zuwendungen von Unternehmen, Einzelpersonen und Organisationen aus der Weser-Ems-Region. „Was ist aus den vielen Spenden bis jetzt konkret geworden?“ – um diese Frage geht es am Donnerstag, 27. Oktober, um 17.30 Uhr in einer Veranstaltung im Audienzsaal des Schlosses in Jever, zu der ein Ehrengast eingeladen worden ist, der die Frage so authentisch beantworten kann wie wenige andere. Tony Fosu aus Ghana ist Vorstand der Mikrofinanzorganisation Sinapi Aba Trust (SAT) mit Sitz in der Großstadt Kumasi. Die aus christlichen Wurzeln entstandene Entwicklungsbank setzt die Projekte von Opportunity vor Ort um. Die Spenden aus Weser-Ems sind dabei im Wesentlichen in die Voltaregion geflossen, ein wenig entwickeltes Gebiet im Osten Ghanas, in dem die Menschen von Fischfang, Landwirtschaft sowie bescheidenem Handel und Handwerk leben.

Moderiert wird der Vortrags- und Gesprächsabend von Stefan Knüppel, Vorstand der in Köln ansässigen Stiftung OID, und von Jochen Ewald. Wer Interesse an der Arbeit von Opportunity International hat und dabei sein möchte, kann sich per E-Mail melden: opportunityweserems@googlemail.com.

Ein Kommentar zu „Besuch aus Ghana beim Freundeskreis Weser-Ems

  1. An Friesenblog

    Von euren Hilfsaktionen habe ich im WP gelesen und zu diesem Thema habe ich eine Geschichte beizutragen.
    Es geht hier um Oji Ijioma aus Nigeria, vielmehr aus dem Land , das man früher Biafra nannte , also der südliche Teil Nigerias.

    Oji arbeitete hier in DU einige Jahre in einer Metall verarbeitenden große Fa., mit Maschinenbau.Er wohnte damals bei einer uns nahestehenden Familie in DU Wanheim.
    Ausserdem war Oji in der ev. Gemeinde dort tätig.

    Mit seinem sich hier erworbenen Kenntnissen und einigen Spenden kehrte er in sein Land zurück.Dort gründete er eine Schule für handwerkliche Arbeiten alles Art.
    Er vermittelte den jungen Leuten das Wissen, was sie für die Entwicklung ihres Landes brauchten, wie Brunnenbauen u.s.w. Für sein Dorf baute er ein kleines Kraftwerk zur Stromversorgung.
    Mittlerweile sprach sich seine Tätigkeit , über die nahen Grenzen hinaus, um und der Zulauf der jungen Leute nahm ungeahnte Größen an.
    Die hiesige ev. Gemeinde sammelte nun Spenden in größerem Maße. Nicht nur Geld , sondern auch Sachwerte aller Art. Diese wurden in Kontainern versandt.
    Etwa alle 2 Jahre reiste eine Abordnung der Ev. Kirche Wanheim nach Nigeria , um zu sehen, was mit den Spenden geschehen ist und die Weiterentwicklung voran ging.
    Aber auch Oji hatte die Möglichkeit ein paar Mal zurück nach Deutschland zu kommen, um zu berichten und persönlich weitere Spenden zu sammeln.

    Da sein damaliges Zimmer nicht mehr zur Verfügung stand , wohnte er nun bei uns/mir im Haus. Natürlich kostenlos!!Durch diesen Umstand lernten wir nun Oji genauer kennen.
    Diese Bescheidenheit hat uns beschämt. Nichts von wegen mal so richtig verwöhnen können, nein, er aß nur einmal am Tag, trnk nur das Nötige. Nur einen Wunsch hatte er, er trank gerne Coca Cola.
    Bei seinem zweiten Besuch hier, brachte er seine Frau Akubese mit, denn sie wollte so gerne einmal Schnee sehen und fühlen.
    Nun ja, es war Januar und natürlich war sie gekleidet, wie als wenn hier Sommer ist.Es war nun an unseren weiblichen Familienmitgliedern, Akubese mit warmer Kleidung und Schuhen auszustatten.Einen großen Koffer kauften wir auch noch.
    Auch Schnee bekam sie zu sehen und zu fühlen.Die Zeit war natürlich viel zu kurz, um Akubese alles zu zeigen, denn auch die Gemeindemitglieder wollte ihr Recht haben und sie sehen.

    Dann hörten und sahen wir einige Jahre nichts von ihnen, bis es Oji wieder einmal möglich war, hierher nach DU zu kommen und das hatte einen ganz besonderen Grund : Im August 2002 kamOji nun als König seines Bereiches. Denn aufgrund seiner Verdienste ist er zum König gewählt worden.
    Wir waren stolz, ihn als König beherbergen zu dürfen. Daraus haben wir nie einen Hehl gemacht , denn wir teilten einfach seine Bescheidenheit.
    Natürlich musste er bei seinen Gönnern und Spendern, und der ev. Gemeinde in Wanheim seine Aufwartung machen.
    Fazit : Auch von uns hat er immer noch eine Spende in der für uns möglichen Höhe mit nach Nigeria genommen und auch das haben wir nie an die große Glocke gehängt, denn wir wussten , wohin unser Geld floß. Es ist auch das erste Mal, dass ich darüber schreibe.
    Nun ist Oji schon ein paar Jahr tot. Gestorben nach kurzer schwerer Krankheit.. Soviel wir wissen, führt seine Tochter seine Arbeoit weiter.
    Im Anhang ein paar Bilder.

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