Ein Tweet machte gestern Furore, weil ein Twitterer auf Google Maps entdeckt hatte, dass da der Theodor-Heuss-Platz am Kaiserdamm in Berlin als „Adolf-Hitler-Platz“ verzeichnet ist. Umgehend behob Google die Panne, doch die Diskussion darüber dauerte an. So meldete der „Tagesspiegel“, dass Google auch ein „Stalin“-Problem habe. Wer „Stalinstadt“ in die Suchmaske von Maps eingebe, lande in Eisenhüttenstadt, das bis 1961 nach dem sowjetischen Diktator benannt war.
Doch nicht jeder ehemalige Promi, dessen Weg in die Irre führte, wird tatsächlich aus den Straßenverzeichnissen getilgt. Wer auf die Idee kommt, „Karl-Marx-Platz“ zu googeln, der wird unter anderem in der Gemeinde Sande in Friesland fündig. Dort gibt es einen Ort, die einstige Arbeitersiedlung Cäciliengroden, in dem alle Straßen nach Sozialisten, Kommunisten und Gewerkschaftlern benannt sind, also nach Friedrich Ebert, Walther Rathenau, Kurt Schumacher, Carl Legien, Carlo Schmidt, aber eben auch nach Karl Marx. Bevor nun jemand auf die Idee kommt, Google Maps einen weiteren Fehler vorzuhalten: Der Karl-Marx-Platz heißt wirklich so, immer noch, und der Rat der Gemeinde Sande hat das vor Jahren auch ausdrücklich bekräftigt. Der Kommunismus hat ausgedient. Karl Marx bleibt!