Von Julia Grimm
„Es ist geschafft.“ Mit den Worten sprach der mission:lebenshaus-Geschäftsführer Pastor Uwe Mletzko allen Förderern, Mitarbeitern und Ehrenamtlichen des neuen Angelika Reichelt Kinder- und Jugendhospizes Joshuas Engelreich in Wilhelmshaven förmlich aus der Seele. Die Einrichtung für schwer erkrankte Kinder vom Säuglingsalter bis 24 Jahren wurde am Freitag, 22. August 2014, feierlich eingeweiht.

Zehn Monate lang wurde das ehemalige Polizeigebäude an der Kurt-Schumacher-Straße kernsaniert, fast sämtliche Wände versetzt alle Kabel neu verlegt und 350 Tonnen Bauschutt weggefahren. „Zu Spitzenzeiten waren wohl 60 bis 70 Handwerker auf der Baustelle unterwegs“, so Bauherr Bodo Behnke von FDS Immobilien, der Uwe Mletzko, Hospizleiterin Irene Müller, Angelika Reichelt und Pflegedienstleiterin Sabine Tepaß-Boldt den symbolischen Schlüssel überreichte.
Mit der feierlichen Eröffnung und Segnung des Hauses kann sich das Projekt „Kinder- und Jugendhospiz vor den Toren der Nordsee“ jetzt seiner eigentlichen Aufgabe widmen. Im Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich läuft seit Mittwoch, 20. August 2014, der Betrieb. Während knapp 200 geladene Gäste den Rednern und der Band „Musica Butjensis“ im Seminarraum folgten, ging der Hospizalltag im Hauptgebäude mit den ersten betroffenen Familien weiter. Frieslands Landrat Sven Ambrosy erinnerte daran, dass es vor kurzem erst Urteile gab, in denen Seniorenanlagen nur in Gewerbegebieten entstehen dürften. „Es ist wichtig, dass es solch einen Ort mitten im Leben gibt“, hielt er dagegen.
Das 2200 Quadratmeter große Projekt bewegte in den vergangenen Wochen und Monaten nicht nur intensiv die Mitarbeiter der mission:lebenshaus gGmbH als Träger des Hospizes, sondern auch die Menschen aus Wilhelmshaven, Friesland und Ostfriesland. Nach einem großen Spendenlauf in Jever pilgerten am vergangenen Samstag zum Tag der offenen Tür mehr als 4500 Besucher und begutachteten zum ersten Mal die neuen Räumlichkeiten. Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner, Petra Gottschalk als Vorsitzende des Fördervereins Kinder- und Jugendhospiz und Pastor Manfred Meyer vom Diakonischen Werk erinnerten daran, welch große Aufgaben und Lasten den Kinderhospizmitarbeitern mit den Sorgen der betroffenen Familien und den Erkrankungen der jungen Gäste in Zukunft bevorstehen. Sie schenkten ihnen in ihren Worten aber auch das Vertrauen, die Aufgaben zu meistern. Sabine Kraft als Vorsitzende des Bundesverbands Kinderhospiz musste spontan ihren Besuch absagen. Den wohl wichtigsten Teil der feierlichen Eröffnung übernahm Kreispfarrer Christian Scheuer mit der Segnung des Hauses. Er schenkte Pastor Uwe Mletzko und Hospizleiterin Irene Müller einen Pinsel, mit dem jederzeit das christliche Kreuz an den richtigen Platz an der Wand verewigt werden kann. „Am Ende bleiben unsere Gedanken bei denen, die Unterstützung brauchen“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies in seinem Grußwort.