Zugang zu Krediten eröffnet Chancen für 28 Millionen Menschen

Oikocredit legt Bericht zum sozialen Wirkungsmanagement 2010 vor 

Daressalam (ots) – Die sozialen Auswirkungen der Mikrofinanzierung sollten für das Wachstum des Sektors ebenso wichtig sein wie die finanziellen Ergebnisse. Heute stellt Oikocredit auf der Generalversammlung in Tansania ihren Bericht zum sozialen Wirkungsmanagement vor. Dieser Bericht zeigt positive Veränderungen im Leben der Kreditnehmerinnen, vor allem Frauen in ländlichen Gebieten. Das entspricht der Vision von Oikocredit, auf verantwortliche Weise mehr Menschen mit fairen Finanzierungen zu erreichen.

Im letzten Jahr erreichte Oikocredit über ihre Mikrofinanz-Partner mehr als 28 Millionen Menschen, 1,2 Millionen profitierten direkt von Oikocredit-Finanzierungen. Der Anteil der Frauen an den NutzniesserInnen der Finanzdienstleistungen von Oikocredit-Partnern lag bei eindrucksvollen 86%. Die kleinen und mittleren Unternehmen, die mit Oikocredit-Finanzierungen arbeiten, bieten 61.000 Menschen feste Arbeitsplätze.

„Unsere Finanzdienstleistungen sind eng mit unseren sozialen Zielen verknüpft. Um soziale Ziele zu erreichen, ist es sehr wichtig, zu messen, wen wir erreichen und wie sich die finanzielle Unterstützung auf die Lebensbedingungen auswirkt“, erklärt Ben Simmes, Direktor für soziales Wirkungsmanagement und Finanzanalyse bei Oikocredit. „Erste Ergebnisse der von Oikocredit unterstützten Kundenbefragungen in Peru, Ecuador und auf den Philippinen zeigen positive Veränderungen im Leben der Kundinnen über mehrere Jahre. Ähnliche Studien laufen demnächst auch in anderen Ländern an.“

Das Entwicklungsfinanzierungsportfolio belief sich auf insgesamt 481 Millionen EUR, von denen 388 Millionen EUR in der Mikrofinanz und 93 Millionen EUR in Sozialunternehmen investiert sind. Unter den Oikocredit-Partnern befinden sich über 230 Genossenschaften und rund 50 Fairhandelsorganisationen.

Die Unterstützung kleinerer neuer Mikrofinanzinstitutionen (MFI) mit Potenzial zur Erreichung armer Menschen, vor allem in ländlichen Gebieten, ist eine wichtige Strategie von Oikocredit, die mehr Menschen Zugang zu Finanzdienstleistungen verschafft. Die Ergebnisse von 2010 zeigen, dass 90% der neuen Kredite 2010 an MFI des sogenannten zweiten und dritten Segments gingen, neue MFI mit kleinem bis mittlerem Portfolio.

Oikocredit wählt ihre Partner anhand ihres Auftrags, ihrer Reichweite und ihrer Geschäftspraktiken sorgfältig aus. Die „ESG Scorecard“ (Instrument zur Erfassung sozialer Leistungsfähigkeit, Umweltverträglichkeit und verantwortungsvoller Unternehmensführung) wurde von Oikocredit entwickelt, um die Leitungsstrukturen unserer Partner sowie ihr soziales und ökologisches Engagement zu ermitteln und ermöglicht eine sehr detaillierte und sorgfältige Auswahl unserer Partner. In allen neuen Kreditverträgen mit Mikrofinanz-Partnern ist die Einhaltung der Kundenschutzrichtlinien vereinbart, um sicherzustellen, dass sie für transparente Dienstleistungspreise und verantwortliche Finanzierungen sorgen. Die unabhängige internationale Rating-Agentur für die Mikrofinanzbranche M-CRIL hat Oikocredit für ihre soziale Orientierung in Verbindung mit soliden finanziellen Ergebnissen sehr positiv bewertet.

Im vergangenen Jahr haben über 90% der Mikrofinanzpartner von Oikocredit Sozialdaten vorgelegt und damit gezeigt, dass die Berichterstattung über soziale Auswirkungen immer wichtiger wird. Oikocredit ist stolz auf ihre Vorreiterrolle im sozialen Wirkungsmanagement und wird ihren seit 35 Jahren bestehenden sozialen Auftrag weiterhin mit Engagement und Hartnäckigkeit erfüllen. Spürbare Auswirkungen auf die Lebensbedingungen armer Menschen stehen dabei im Mittelpunkt.

Unter http://www.oikocredit.org/socialperformance können Sie den Bericht zum sozialen Wirkungsmanagement in voller Länge lesen und finden weitere Informationen über soziales Wirkungsmanagement und Oikocredit.

Oikocredit ist ein sozialer Investor und eine internationale Genossenschaft, die sich für weltweite Gerechtigkeit einsetzt, indem sie benachteiligten Menschen durch Kredite eine Chance auf wirtschaftliche Eigenständigkeit eröffnet. Seit 1975 vergibt Oikocredit Kredite, Bürgschaften und Investitionskapital an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften, Fairhandelsorganisationen und andere Betriebe. Oikocredit hat heute 863 Projektpartner in über 70 Ländern. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.oikocredit.org.

Soziale Mikrofinanz finden Sie auch hier: www.oid.org

Termin in Berlin

Die Erfolgsgeschichte von Mikro­finanz hat jahrelang die entwicklungs­politische Dis­kussion bestimmt. Die aktuelle Bericht­erstattung über Mikrofinanz führt zu Verun­sicherungen in der Öffentlichkeit. Mehrfach ist Kritik an einzelnen Mikrofinanz­institu­tionen laut geworden, die Gefahr laufen, den gesamten Sektor zu diskreditieren. Ein Fachgespräch am 5. Juli in Berlin soll zur Orientierung beitragen und Möglichkeit zur Diskussion bieten. Hier die Details:

Terminankündigung

Mikro

Die St.-Annen-Bank, eine Bank mit Herz

Jever – Die Grundsteinlegung für sein 13-Millionen-Projekt “St.-Annen-Quartier” in der Altstadt von Jever hat der Investor Dr. Karl Harms, der auch Schirmherr von Opportunity International Deutschland ist, zum Anlass genommen, eine Mikrobank zu gründen. DSC_5049

Dr. Karl Harms (links) bei der Grundsteinlegung für das St.-Annen-Quartier, rechts Architekt Friedrich C. Meyer. Bei dem Anlass kündigte Harms die Gründung einer “Bank mit Herz” an. Sie heißt “St.-Annen-Bank”. Foto: Helmut Burlager

Dr. Harms spendete dazu 4750 Euro (10 Euro für jedes Jahr des in diesem Jahr gefeierten 475-jährigen Stadtjubiläums von Jever)  für eine Mikrobank für Frauen in Ghana. 250 Euro steuerte die Kirchengemeinde Jever bei. Der passende Name der „Bank mit Herz“, wie Opportunity diese Bankstiftungen nennt: „St.-Annen-Bank“. Die wird demnächst in Westafrika bis zu zwei Dutzend Frauen helfen, sich mittels Mikrokrediten selbstständig zu machen oder ihr schon vorhandenes Kleinstunternehmen auf eine wirtschaftlich sicherere Basis zu stellen.

Mit seiner großzügigen Spende verband Dr. Karl Harms zugleich den Wunsch, dass andere es ihm nachtun. An weiteren Namensgebern für „Banken mit Herz“, die jeweils 5000 Euro Spendenaufkommen erfordern, mangelt es jedenfalls nicht: Weitere Mikrobanken könnten „Maria-Bank“ oder „Remmer-von-Seediek“-Bank heißen. Bürgermeisterin Angela Dankwardt fand die Idee, aus Anlass des Stadtjubiläums eine Bank zu gründen, jedenfalls großartig.

Dr. Karl Harms ist Mitbegründer des Freundeskreises Weser-Ems von Opportunity International. Als Schirmherr von OID ist er auch schon selbst in Ghana gewesen, um sich von der Wirksamkeit der Entwicklungshilfe durch Mikrofinanz zu überzeugen.

Opportunity International berichtet auf der eigenen Homepage über die Gründung der “St.-Annen-Bank”. Hier geht’s zu dem Beitrag: St.-Annen-Bank

Mikrofinanz ist für die Menschen da

Stefan Knüppel von Opportunity International fordert klare Regeln

Frankfurt – Selbstmorde im indischen Andhra Pradesh, Knüppeleine Premierministerin in Bangladesh, die den Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus als „Blutsauger der Armen“ bezeichnet und aus der von ihm gegründeten Grameen Bank drängte – die vergangenen Monate waren turbulent für die Mikrofinanzbranche. Jan Binder führte ein Gespräch mit dem Vorstand von Opportunity International Deutschland, Stefan Knüppel (Foto). Weiterlesen: https://friesenblog.wordpress.com/mikrokredite-2/mikrofinanz-ist-fr-die-menschen-da/

Alles über Mikrofinanz

Wer sich über Mikrofinanz-Themen informieren will, von Mikrokrediten über Mikrosparen und Mikroversicherungen bis zu Mikroschulen, ist hier genau richtig:

MikrofinanzWiki

Wiki

Eine Linksammlung zum Thema Mikrofinanz hier: Mikrofinanz-Links

Ein e-book über Mikrofinanz in Namibia

Buch zum kostenlosen Download über Mikrofinanz in Nord-Namibia: „Koshi Yomuti – Banking under the tree“.

http://ebookbrowse.com/en-mikrofinanz-namibia-2006-pdf-d18934216

This book presents the stories of 11 micro-entrepreneurs in Northern Namibia, the majority of them being women. Their stories witness the everyday struggle of poor people having an enormous sense of responsibility and courage, coping with a wide range of forms of vulnerability in a not always conducive environment.

These examples – ranging from a lady hairdresser working in her village to the initiator of a car-repair shop that started under a tree, but is now a formalized business and rapidly expanding -, clearly break with the common conviction that poor people are passive, waiting for assistance and unable to change their situation. They want to be considered as serious entrepreneurs, understanding market opportunities, combining resources and developing medium-term strategies. Their strategies are at least as sophisticated as those of SMEs (Small and Medium Entrepeneurs, editor’s note) in first world countries, even if their economic level is lower and their exposure to risks higher.

These cases are representative of a large number of people in Namibia. They show, in an impressive way that poverty does not mean inability but lack of choice. The poorer people are, the less they have access to opportunities for income generation. Studies financed by GTZ show that the lack of access to financial services is a key constraint for self-reliance of low income groups in Northern Namibia.

Mikrofinanz von Opportunity International jetzt auch im Kongo

Das Opportunity-Netzwerk erweitert seine Mikrofinanzarbeit in Afrika und gibt damit noch mehr Menschen in Armut eine Hoffnung, sich selbst aus der Not zu befreien. Am 19. Mai 2011 fand die festliche Eröffnung von Opportunity International in der Demokratischen Republik Kongo in Kinshasa statt. Lesen Sie mehr: http://oid.org/dokumente/neuigkeiten/grndung-opportunity-dr-kongo.html

Eröffnung der Filiale

Hält Mikrofinanz, was sie verspricht?

Berlin– Opportunity International, Oikokredit, die Bertelsmann Stiftung und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) veranstalten am Dienstag, 5. Juli, 16.30 Uhr im GIZ-Haus in Berlin zu einem Fachgespräch zum thema Mikrofinanz ein: “Hält Mikrofinanz, was es verspricht?”

Die Mikrofinanzbranche, die insbesondere seit der Verleihung des Friedensnobelpreises an Muhammad Yunus im Jahr 2006 als effektives Entwicklungsinstrument betrachtet wird, steht in jüngster Zeit stetig unter heftiger, besonders medialer Kritik. Dies ist vor allem den kommerziellen Anbietern geschuldet, die mit ihrer Orientierung an Profitmaximierung die finanzielle Rendite der sozialen Rendite ganz klar voranstellen. Die unmittelbare Folge davon war die maßlose Überschuldung vieler Kreditnehmer und disproportional dazu die Entstehung eines milliardenschweren Wachstumsmarktes.

Mit dieser Entwicklung geht die Herausforderung für den Rest der Mikrofinanzbranche einher, sich klar zu positionieren und das Profil zu schärfen. Denn ansonsten könnte das gesamte Mikrofinanzwesen in Misskredit gebracht werden und damit würde dieses durchaus wirksame Entwicklungsinstrument seinen Nährboden verlieren. Die aktuelle Berichterstattung – die nahezu durchweg negativ besetzt ist – führt zur allgemeinen Verunsicherung in der Öffentlichkeit und damit bei spendenbasierten Organisationen wie Opportunity International zu einem Spendenrückgang.

Auch weitere Akteure der Branche sehen in der aktuellen Brisanz ganz klar Handlungsbedarf und laden am Dienstag, den 05. Juli 2011, zu einem Fachgespräch unter dem Thema „Hält Mikrofinanz, was sie verspricht?“ein, das zur Orientierung beitragen und die Möglichkeit zur Diskussion bieten soll. Veranstaltet wird das Fachgespräch im GIZ-Haus in Berlin ab 16.30 Uhr von:

  • Opportunity International Deutschland;
  • Oikocredit, einer internationalen Genossenschaft, die Menschen auf ihrem Weg aus der Armut unterstützt. Dafür stellt Oikocredit Kredite und Kapitalbeteiligungen für Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften sowie kleine und mittlere Unternehmen in Entwicklungsländern bereit;
  • der Bertelsmann Stiftung, die sich in der Tradition ihres Gründers Reinhard Mohn für das Gemeinwohl engagiert – in der Überzeugung, dass Demokratie und Marktwirtschaft, Freiheit und Wettbewerb, Solidarität und zivilgesellschaftliches Engagement die Grundlage gesellschaftlichen Fortschritts sind;
  • der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung die Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele unterstützt.

Einladung zum Fachgespräch

Das Opportunity-Modell der sozialen Mikrofinanz

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Mikrofinanz

Entwicklungshilfe: Hunger ist nicht das Hauptproblem

Die Welt am Sonntag berichtet über Esther Duflo und ihre bemerkenswerten Thesen zur Entwicklungshilfe: Hunger ist nicht das Hauptproblem – Nachrichten Print – WELT AM SONNTAG – Wirtschaft – WELT ONLINE