Filmfest mit Blick nach Nordwesten

Preise und Premieren – 23. Internationales Filmfest Emden-Norderney nominiert 21 Filme für den  Wettbewerb

BühneLichtstimmung Emden – Die Wettbewerbsnominierungen des 23. Internationalen Filmfests Emden-Norderney stehen fest: 21 Spiel- und Dokumentarfilme aus Deutschland und dem nordwesteuropäischen Raum gehen in das große Rennen um die vier Langfilm-Preise, den DGB-Filmpreis für den besten gesellschaftlich engagierten Film, den NDR-Filmpreis für den Nachwuchs, den AOK-Filmpreis für gesundheitsbezogene Themen und, allen voran, den Bernhard-Wicki-Preis für den besten Kinofilm. Vier Filme von den britischen Inseln, drei belgische, zwei französische und zwei norwegische sowie eine niederländische Produktion sind in den Wettbewerben vertreten, mit neun Beiträgen stellt Deutschland in diesem Jahr das größte Kontingent. Insgesamt werden auf dem Festival 93 Filme aus 13 Ländern präsentiert. Davon sind 55 Produktionen abendfüllende Langfilme und 38 Kurzfilme.

Der Blick vom Deich aufs Wattenmeer geht in Ostfriesland meist nach Nordwesten. Der Ruf des hier beheimateten Internationalen Filmfests Emden-Norderney als führendes Publikumsfestival für nordwesteuropäische Filme beruht nicht nur auf dieser geografischen Gegebenheit – er hat auch viel mit der Mentalitätsverwandtschaft zu den ebenfalls meist Tee trinkenden Nachbarn zu tun. Schon seit 20 Jahren versteht man sich hier als Schaufenster des britischen und irischen Films. Hinzu kamen mit den Jahren auch immer mehr Filmproduktionen von den direkten Nachbarn aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich, aber auch aus Norwegen, wo – ebenfalls an der Küste – Emdens Partnerfestival Haugesund beheimatet ist.

Britisches Kino at its best

Das Feinste des britischen und irischen Kinos findet zum Festival seinen Weg nach Emden. Wo sonst könnte die Zombie-Tragikomödie „Harold’s Going Stiff“ (Regie: Keith Wright) entstanden sein, in der merkwürdige Typen kuriosen Krankheitserregern den Kampf ansagen? Wohin würde das schräge Familienpsychogramm „Black Pond“ (Regie: Tom Kingsley u. Will Sharpe), das gekonnt mit filmischen Konventionen bricht, besser passen? Das Resozialisierungs-Drama „Will Bill“ von Dexter Fletcher wird das Publikum ebenso begeistern wie die typisch britische nostalgisch-romantische Komödie „In Love With Alma Cogan“ (Regie: Tony Britten), in der es nicht nur um die Rettung eines alten Theaters, sondern auch um die Rettung einer alten Freundschaft geht.

Starke Filme aus Belgien

„Hasta la vista“, die berührend-witzige Geschichte dreier behinderter junger Männer auf der Suche nach dem „ersten Mal“ (Regie: Geoffrey Enthoven) entpuppt sich in Belgien gerade als absoluter Kassenmagnet und “Germaine“ von Regisseur Frank van Mechelen erzählt aus der Perspektive eines Mädchens von einem der längsten Streiks Belgiens. Außerordentlich beeindruckend auch „Time Of My Life“ (Regie: Nic Balthazar), eine Geschichte von Liebe, Freundschaft und dem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben – und Sterben.

Neues aus Frankreich

Mit zwei herausragenden Filmen präsentiert sich Frankreich im Wettbewerb. In „Dans la tourmente“ (Regie: Christophe Ruggia) wird aus einem Sozialdrama um Entlassungen rasch ein waschechter Polit-Thriller und in „On Air“ (Regie: Pierre Pinaud) spielt die großartige Karin Viard eine Radiomoderatorin mit Geheimnissen in ihrer eigenen Vergangenheit.

Norwegische Filme: komisch und skurril

„King Curling“ von Ole Endresen erzählt ebenso witzig wie dramatisch von dem Versuch eines psychisch erkrankten Spitzensportlers, Geld für die Operation eines Freundes aufzubringen und „Sons Of Norway“ (Regie: Jens Lien, Eröffnungsfilm Haugesund Filmfestivalen 2011) ist eine spannende und humorvolle Geschichte über Rebellion und Punkrock – mit einem Gastauftritt von Johnny Rotten.

Niederländischer Beitrag von Paula van der Oest

„Black Butterflies“ in Regie von Paula van der Oest entwirft ein poetisches Portrait der südafrikanischen Dichterin Ingrid Jonker, das bereits in den Niederlanden und in Südafrika ausgezeichnet worden ist.

Alle bisher aufgeführten Filme sind in deutscher Erstaufführung zu sehen.

Deutsche Filme im Wettbewerb stark vertreten

Gleich neun Beiträge in den Wettbewerben kommen aus Deutschland.  Als Uraufführung ist dabei Sheri Hagens sensibles Episodengeflecht „Auf den zweiten Blick“ im Programm, das Menschen mit Sehbehinderungen auf ihren Wegen in neue Beziehungen begleitet. Komödienspezialist Bernd Böhlich präsentiert „Bis zum Horizont, dann links!“, in dem Bewohner eines Altenheims bei einem Rundflug das Flugzeug zum Mittelmeer „umleiten“. Annika Wangards Debüt „Crashkurs“ entdeckt die Banken- und Finanzkrise als Filmthema und in „Schuld sind immer die Anderen“ (Regie: Lars Gunnar Lotz) wird ein jugendlicher Gewalttäter mit einem seiner Opfer konfrontiert. „Werden Sie Deutscher“ von Britt Beyer porträtiert mit viel Humor einen VHS-Integrationskurs, während Cornelia Grünberg in „Vierzehn“ vier sehr junge Frauen auf ihrem schwierigen Weg in die Mutterrolle begleitet. In der quirligen Familienkomödie „Pommes Essen“ (Regie: Tina von Traben) geht es um einen Imbissbuden-Wettbewerb und das Geheimrezept für die weltbeste Currysoße. „Zombies from Outer Space“ von Martin Faltermeier mixt aus den B-Movie-Rezepturen der 50er Jahre den ersten deutschen Science-Fiction-Heimatfilm. Offiziell eröffnet wird das Festival mit „Die Männer der Emden“  von Berengar Pfahl, einem historischen Abenteuerfilm über den legendären Marinekreuzer „Emden“ im ersten Weltkrieg.

Filmgäste

Katharina Thalbach, die mit dem „Emder Schauspielpreis“ geehrt wird, kommt zu diesem Anlass nach Ostfriesland und wird im Rahmen der Preisverleihungsgala die Auszeichnung entgegen nehmen. Aus Großbritannien, Irland, Frankreich, Belgien, Norwegen und den Niederlanden haben sich bereits weitere Filmgäste angekündigt. Rund 70 Schauspieler, Regisseure, Produzenten und Autoren werden zum Festival erwartet, darunter Otto Sander, Sheri Hagen, Geoffrey Enthoven, Pierre Sanoussi-Bliss, Pierre Pinaud, Hans-Erich Viet und  Angelica Domröse.

Galas und Events

Neben den Galaveranstaltungen zur Eröffnung und Verleihung der Filmpreise stehen Talks und Filmgespräche, die feierliche Verleihung des Drehbuchpreises sowie der traditionelle Schiffsausflug mit Beachvolleyball-Turnier für Gäste und Akkreditierte nach Norderney auf dem Programm. Der im letzten Jahr eingeführte Filmtee mit Dorothee Wenner wird aufgrund der großen Resonanz wieder aufgelegt.  Im Mitternachtstalk plaudern Hilke Theessen und Volker Bergmeister in lockerer Runde im Grand Café mit Festivalgästen.

– Festivaleröffnung, Mittwoch 6. Juni, 19.00 Uhr

– Eröffnung auf Norderney, Donnerstag 7. Juni, 19.00 Uhr

– Mitternachtstalk mit Hilke Thessen und  Volker Bergmeister, Donnerstag 7. bis Samstag 9. Juni, 23.30 Uhr

– Filmtee mit Dorothee Wenner, Freitag 8. Juni und Samstag 9. Juni, 17 Uhr

– DGB Filmgespräch, Freitag 8. Juni, 14.30 Uhr

– Preisverleihung Drehbuchpreis, Freitag 8. Juni, 19.15 Uhr

– Dünentalk auf Norderney, Samstag 9. Juni, 12.00 Uhr

– Preisverleihung Filmpreise, Sonntag 10. Juni, 20.15 Uhr

Preise und Förderer
Auf der großen Galaveranstaltung am Sonntag sind Preisgelder in Höhe von 51.000 Euro zu gewinnen. Neben dem mit insgesamt 15.000 Euro dotierten, nach Bernhard Wicki benannten, Hauptpreis werden der NDR Filmpreis für den Nachwuchs, der DGB-Filmpreis, der AOK Filmpreis, der Ostfriesische Kurzfilmpreis der VGH und der Emder Schauspielpreis vergeben. Den Emder Drehbuchpreis vergibt die vom Grimme-Institut berufene Jury bereits am Freitag, dem 8. Juni in der Kunsthalle Emden. Der wohl ungewöhnlichste Preis eines deutschen Filmfestivals „Ein Schreibtisch am Meer“ beinhaltet ein zweiwöchiges Kurzstipendium auf Norderney und wird schon am Festivalsamstag auf der Insel vergeben.

Das Festival findet vom 6. bis 13. Juni 2012 statt.  Unter www.filmfest-emden.de steht das vollständige Programm. Aktuelle Informationen auch auf www.facebook.com/filmfestemden.

Quelle: Pressemitteilung des Filmfests Emden

Umweltverbände: Ems und Dollart im Blick

Deutsche und niederländische Organisationen arbeiten zusammen
für eine ökologische Sanierung des Emsästuars

Leer/Emden, 9. Mai 2012 – Am 25. April 2012 trafen sich die Spitzen deutscher und niederländischer Natur- und Umweltorganisationen um die aktuelle ökologische Lage des Emsästuars miteinander zu besprechen. Von deutscher Seite waren der Landesvorsitzende des NABU Niedersachsen e.V., der Geschäftsführer des BUND Niedersachsen e.V. sowie Vertreter des WWF Deutschland zugegen. Von niederländischer Seite war eine Delegation der Koalition Wadden Natuurlijk, darunter die Natuur en Milieufederatie Groningen (Dachverband von ca. 50 Natur- und Umweltschutzorganisationen der Provinz Groningen) die Waddenvereniging, Stichting Groninger Landschap, Stichting WAD sowie Staatsbosbeheer anwesend.

Die teilnehmenden Organisationen haben beschlossen, in der kommenden Zeit intensiver zusammen zu arbeiten, um der komplexen Situation an Ems und Dollart gerecht zu werden und eine ökologische Sanierung zu erreichen.

Gemeinsame Forderung nach einer ökologischen Sanierung

Alle Umwelt- und Naturschutzorganisationen, die sich derzeit für die Ems engagieren, vertreten den Standpunkt, dass eine ökologische Sanierung des Emsästuars längst überfällig und dringend notwendig ist. Die Meldung weiter Teile des Emsästuars als Natura2000-Gebiet sollte für alle verantwortlichen Behörden, Anlieger und Nutzer Anlass sein, sich sehr ernsthaft mit der Regeneration der Ems zu befassen. In Deutschland wie auch in den Niederlanden sind die Verantwortlichkeiten für die Ems über eine ganze Reihe unterschiedlicher Behörden und Regierungsebenen verteilt. Letzteres führt immer wieder dazu, dass sich der Suchprozess nach ökologischen Lösungen für die Ems verzögert und in einem Mangel an Entschlusskraft versandet.
Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler vom BUND Niedersachsen betont die Notwendigkeit einer ökologischen Aufwertung der Ems „Es muss ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Ems her, um den derzeit katastrophalen Zustand zu verbessern“ so Bodenstein-Dresler. Hierfür werden große Anstrengungen notwendig sein. „Grundsätzlich muss mehr in die ökologische Sanierung und Renaturierung des Emsästuars investiert werden. Dafür benötigen wir entschlussfreudigere Regierungen und weiterhin ein sehr entschiedenes Auftreten der Natur- und Umweltschutzorganisationen“, so Dr. Holger Buschmann, vom NABU Niedersachsen. Dabei wird es hilfreich sein, wenn die Umweltorganisationen links und rechts der Deutsch-Niederländischen Grenze mit einer Stimme sprechen. „Es wird in Brüssel nicht zu überhören sein, wenn Niederländer und Deutsche mit einer Stimme geltendes europäisches Naturschutzrecht für den Schutz und die Wiederherstellung des Ems-Dollart-Ästuars einfordern“, ergänzt Beatrice Claus vom WWF Deutschland.

Ökologie und Wirtschaft im Gleichgewicht

„Die Natur interessiert sich nicht für Landesgrenzen und auch wirtschaftliche Belange sind in zunehmendem Maße international organisiert. Darum wird es auch für uns immer wichtiger, grenzübergreifend zusammen zu arbeiten“, so  Arjan Berkhuysen von der Waddenvereniging. „Unsere Erfahrung ist, dass Wirtschaftsunternehmen an der Ems sich langsam aber sicher bewusst werden,  dass eine widerstandsfähige, intakte Emsnatur Grundvoraussetzung dafür ist, dass auch die Wirtschaft in der Region auf Dauer florieren kann. Der heutige schlechte ökologische Zustand des Ästuars wird für die Wirtschaft mehr und mehr zu einem Problem. Es drohen Einschränkungen und ökonomische Verluste. Alle Anstrengungen, die ökologische Lage des Emsästuars zu verbessern, sind darum zunehmend auch im Interesse der Wirtschaft“ so Siegbert van der Velde der niederländischen Natuur en Milieufederatie Groningen.

Natur und Landschaft im Emsästuar sind einzigartig und auch aus internationaler Sicht besonders wertvoll. Gleichzeitig wird das Ästuar so stark von wirtschaftlichen Entwicklungen bedroht, dass die Ökologie aus dem Gleichgewicht geraten ist. Durch den Verbau von Ufern und das Vertiefen der Fahrrinnen wurden Tideverhältnisse, Strömungsgeschwindigkeit, Sauerstoff und Salzgradient des Emsästuar so stark negativ beeinflusst, dass kaum noch ein Leben für Fische und andere Lebewesen im Fluss möglich ist.

Die Deutsch-Niederländischen Natur- und Umweltschutzorganisationen werden gemeinsame Ziele und weitere gemeinsame Schritte an der Ems abstimmen.

Quelle: Pressemitteilung des NABU Niedersachsen

Naturschutzbund kritisiert Torfabbau

Holger Buschmann: „Irreführung beim Klimaschutz – Torf gehört ins Moor!“

Bahnsteig Der NABU Niedersachsen lehnt die Ausweisung von neuen Torfabbauflächen als Vorranggebiete für Rohstoffnutzung im Landesraumordnungsprogramm besonders aus Klimaschutzgründen ab. Dr. Holger Buschmann, NABU-Landesvorsitzender Niedersachsen, erklärte zur Kabinettsentscheidung am Dienstag, 17. April 2012: „Es ist ein Unding, dass gegen den Protest vieler Kommunen und der Naturschutzverbände, behördlich abgesichert, weiterhin den Mooren in Niedersachsen zusätzlich auf neuen Flächen buchstäblich ‚der letzte Torf abgegraben‘ wird. Trotz Reduzierung der Vorranggebiete für die Rohstoffnutzung erhöht sich real die Vorrangfläche für den Torfabbau um über 1000 Hektar.

Foto: Abgetorftes Moor bei Elisabethfehn. © Helmut Burlager

Der Trick ist nämlich, dass bereits abgetorfte Flächen herausgenommen sowie neue Gebiete aufgenommen worden sind. Somit entsteht rechnerisch eine Reduzierung, die in der Realität aber eine Flächenerweiterung bedeutet. Das Land Niedersachsen wird damit seiner hohen Verantwortung im Moor- und Klimaschutz keineswegs gerecht.

Es ist aus Gründen des Klimaschutzes unverantwortlich, die als größte Kohlenstoffspeicher in Niedersachsen funktionierenden Moore abzutorfen und damit Unmengen von Kohlendioxid in die Luft zu blasen. Schon heute werden auf den aktuell 29.600 Hektar Abtorfungsflächen in Niedersachsen über 1,7 Mio Tonnen Kohlendioxid pro Jahr emittiert. Mit den zusätzlich neuen Flächen von 1035 Hektar wird diese Bilanz noch schlechter.

Die Ausweisung von weiteren Hoch- und Niedermoorflächen als Vorranggebiete für den Torfabbau stellen einen Rückfall in die 70-er Jahre dar. Wir lehnen die Ausweisung von Torfabbauflächen als Vorranggebiete für Rohstoffnutzung insbesondere aus Klimaschutzgründen ab.

Gärtnern ist auch ohne Torf durchaus möglich, da heute bereits vielfach torffreie Erde im Handel und Baumärkten angeboten wird. Und auch für den Erwerbsgartenbau gibt es für Torf schon heute Alternativen, so dass eine deutliche Reduzierung des Torfbedarfs möglich ist.

Wir fordern, die Ausweisung neuer Vorranggebiete für den Rohstoff Torf bis zur Erstellung eines Moorschutzprogramms mit integriertem Klimaschutzkonzept zurückzustellen. Die Ausweisung konterkariert die ‚Empfehlungen der Regierungskommission Klimaschutz‘, die am 15. Februar 2012 dem Niedersächsischen Umweltminister übergeben wurden. Hierin wird die große Bedeutung der niedersächsischen Moore für den Klimaschutz verdeutlicht und ebenfalls vom Land Niedersachsen die Entwicklung eines entsprechenden Moorschutzprogramms gefordert.“

Schon allein aus Naturschutzgesichtspunkten dürften Moore keinesfalls abgebaut werden. Hier fordert der NABU das Land auf, das Versprechen von Ex-Umweltminister Sander einzuhalten, diese Fläche als Vorranggebiet zu löschen.

Vor genau 30 Jahren wurde das Niedersächsische Moorschutzprogramm erstellt, um eine einzigartigen niedersächsische Naturlandschaft zu bewahren. Bereits damals wurde den Abbauunternehmen der Ausstieg aus der Moornutzung, aufgrund endlicher Ressourcen und aufgrund besonderer Naturschutzauflagen nicht erweiterbaren Abbauflächen, als unumgänglich klargestellt.

Vinyl-Scheiben und Schlaghosen

Michael Diers - Moderator Marx – Drei Monate sind wieder um, die Kult-Party im Tunis mit DJ Michael Diers (Radio Jade) ist wieder da! Wer die Discothek Tunis aus den ganz frühen Tagen noch kennt und liebt, ist hier genau richtig!

Sonnabend, 10. März 2012:

TUNIS REVIVAL PARTY in Marx (Friedeburg)

Die Revival-Party in Original-Location mit originalem DJ ist ein Muss für jeden, der damals schon dabei war oder gerne gewesen wäre. Raritäten, Klassiker und Perlen der Anfangszeiten wecken Erinnerungen, hier trifft man die Freunde, Bekannten und auch die skurrilen Figuren von damals wieder. Und für dieses Mal gibt es wieder ein Detail mehr, das damals Kult war: Der gute alte Portwein!
Also stimmt Euch drauf ein, pustet den Staub von Euren alten Vinyl-Scheiben, kramt in alten Fotos – und wer richtig authentisch sein möchte, sucht vielleicht auf dem Dachboden noch nach der alten Schlaghose…

Vom Blues am Ende der Welt

„Men in Blues“ im Tunis in Marx

Von Carsten Feist

Men in Blues.(c) Meyer original

Ein regnerischer Freitagabend mitten in Ostfriesland. Für Kölner Berufsmusiker liegt dieser Teil Deutschlands am Ende der Welt. Sagt Klaus „Major“ Heuser, einer der „Men in Blues“. Sein Bühnennachbar Richard Bargel hätte Marx irgendwo anders erwartet und hält das „Tunis“ für ein Museum.

Er sagt dies zutiefst respektvoll. Bargel mag dünn besiedelte Regionen, auch wenn sich dort anreisenden Musikgrößen gelegentlich Pferde auf der Fahrbahn in den Weg stellen. Zusammen sind Heuser & Bargel (http://www.bargelheuser.de/) mit ihrer Band ein Beweis, wie erwachsene Blues-Musik auch im winterlichen Dauerschmuddelwetter in Ostfriesland ein überwiegend fachkundiges Publikum anzieht.

Die Herren gehören seit Jahren – nein: Jahrzehnten – der Spitzengruppe der Musik-Bundesliga der Republik an und füllen in den Metropolen mühelos große Clubs. Die gut 100 Gäste im Tunis werden mit allerfeinster Musik und bisweilen etwas langatmigen Anekdoten drei Stunden bestens unterhalten. Als Duo haben sich Heuser & Bargel mit ihrer gerade erschienen zweiten CD weiter entwickelt. Sind rockiger geworden – lässiger. Entwickeln einen eigenen Stil, eine individuelle Klanglichkeit mit Wiedererkennungswert.

War das erste Programm der letzten beiden Jahre noch mit vielen (hörenswerten) Cover-Versionen durchzogen, so spielen sie nun ihr eigenes Ding. Mit großer Leichtigkeit auf Basis perfekten Handwerks lassen sie ihre Gitarren sich unterhalten. Ein dreistündiger Dialog auf zwölf Saiten. Dies ist nur möglich, weil sich hier zwei Musiker mit großem Respekt begegnen, sich gegenseitig Raum lassen – sich nichts mehr beweisen müssen. So etwas ist wohl als Alterssouveränität zu bezeichne und es fühlt sich gut an.

Das Publikum genießt, lässt sich ein auf eine Reise durch Epochen und Stile. Geht mit, wenn das Quartett auf der Bühne die Handbremse löst und die Verstärker aufdreht. Bleibt aufmerksam bei den ruhigen Geschichten, leidet auf dem Höhepunkt des Blues. Und begegnet den vier Herren auf der Bühne mit Respekt und Wertschätzung. Diese genießen sichtbar die intime Atmosphäre eines großen Wohnzimmers und bedanken sich beim Publikum mit Blues-Rock auf höchstem Niveau.

Insgesamt eine wirklich brillante Idee der Betreiber des Tunis, ein solches Event anzubieten! Bleibt zu hoffen, dass weitere Konzertangebote dieser Güteklasse folgen werden!

Fährschiff-Idylle in Neuharlingersiel

Am 650 Jahrestag der 2. Marcellusflut, der “Großen Manntränke”, zeigt sich die Nordsee so ruhig wie selten. Und das wenige Tage nach den schweren Orkantiefs, die über die Küste zogen. Und friedlich zieht die Fähre “Spiekeroog I” in den Hafen von Neuharlingersiel:

Mediathek: Der Retter des Grünkohls

Wer ihn verpasst hat, kann den Beitrag über den Grünkohl-Züchter Reinhard Lühring aus Rhauderfehn in der NDR-Mediathek anschauen:

http://www.ndr.de/mediathek/index.html?media=naturnah435

 

Kohl

Der Weg zum Retter des Grünkohls

Grünkohl in verschiedenen Formen und Farben.

Was ein fehlender Buchstabe ausmachen kann: Nur weil der NDR in seiner Ankündigung des Beitrags über den “Retter des Grünkohls” den Namen falsch geschrieben hat, gibt es heute Abend unzählige Suchanfragen bei Google & Co. die ins Leere gehen. Die Rede ist von Reinhard Lühring aus Rhauderfehn, er heißt nicht “Lüring”, das wäre ja auch nicht ostfriesisch.

Hier ein paar Links zum Grünkohl-Lühring:

http://www.dreschflegel-verein.de/pflanzenvielfalt/ostfriesland.php

http://youtu.be/t0eXOVbvcVo

http://www.oz-online.de/index.php?id=97&tx_ttnews%5Btt_news%5D=50109&cHash=d70e6d4d0e&ftu=b1870de999

http://www.dreschflegel-saatgut.de/hoefe/rhauderfehn/

Der Retter des Grünkohls

Sendung “NaturNah” im  NDR Fernsehen

Auf der Suche nach neuen Grünkohlsorten: Reinhard Lühring im Gespräch mit einem ostfriesischen Landsmann.

Leer – Wie ein Schatzsucher durchkreuzt Reinhard Lühring mit dem Motorrad seine ostfriesische Heimat, um Palmen zu suchen. Die Ostfriesische Palme, eine Grünkohlsorte, ist zwischen Ems und Weser legendär, aber fast ausgestorben. Selbst die staatlichen Samenbanken verfügen nicht über sortenreines Saatgut.
Reinhard Lühring. kümmert sich um den Erhalt der seltenen Sorte und züchtet mittlerweile 50 unterschiedliche Grünkohlarten in seinem Betrieb. Das beliebte Wintergemüse, so fand der Landwirt und Gemüsezüchter heraus, gab es früher in vielen Unterarten. Es wurde bis zu 1,50 Meter hoch und hatte durchaus unterschiedlichen Geschmack.

Die Dokumentation beobachtet Reinhard Lühring von der Samenernte bis zum Verkauf des Grünkohls und begleitet ihn auf seinen Erkundungstouren in ostfriesischen Gemüsegärten. Ein Film nicht nur für Grünkohlfans.

„NaturNah: Der Retter des Grünkohls“. Zu sehen ist die 30-minütige Natur-Dokumentation am heutigen Dienstag, 10. Januar 2012, um 18.15 Uhr im NDR Fernsehen. Wiederholt wird die Sendung am Folgetag (11.01.) um 13 Uhr.

Das NDR Fernsehen sendet wochentags um 18.15 Uhr spannende, unterhaltsame Reportagen und Dokumentationen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Am Montag beginnt die Woche mit der Reihe „die nordreportage“, es geht weiter mit „NaturNah“, „So ein Tag!“, „Typisch!“ und am Freitag macht der NDR „Lust auf Norden“. Jeden Dienstag widmet sich das NDR Fernsehen mit der Sendung „NaturNah“ des Themas Natur im weitesten Sinne: also alle Themen rund um Natur, Tiere, Landstriche, Essen und ähnliches.

Lokalpolitiker muss Robbe Schmerzensgeld zahlen

1386902 Leer/Ostfriesland – Ein als Rechtspopulist geltender Kommunalpolitiker aus Leer in Ostfriesland muss einem Bericht des Magazins “queer.de” zufolge 3000 Euro an den SPD-Politiker und früheren Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe (Bild), zahlen. Er hatte sich diffamierend über dessen Verpartnerung mit dem Opernregisseur Frejo Majer geäußert und diese als “ekelhaft” bezeichnet. Der 57-jährige Robbe verklagte den Kommunalpolitiker. Das Schmerzensgeld will er dem Bericht zufolge spenden.

Foto © : Deutscher Bundestag/Achim Melde/Lichtblick