Traumberuf Journalist – immer öfter ein Alptraumberuf, wenn man über den Tellerrand des grundgesetzlich vor Zugriffen geschützten, wirtschaftlich meist recht komfortabel bis auskömmlich ausgestatteten und Journalismus in unserem Land hinausschaut. 61 tote Journalisten – so lautet die grausige Bilanz des ersten Halbjahrs 2014, die das International News Safety Institute (INSI) gezogen hat. Laut einer Pressemitteilung des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) ist die Zahlt getöteter Journalisten in aller gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 in diesem Jahr bereits um 21 gestiegen. Die meisten Opfer waren in der Ukraine zu beklagen: Hier starben sieben Journalisten. Zahllose weitere Berichterstatter wurden verletzt, bedroht oder entführt. Sechs Journalisten ließen im Irak ihr Leben. Jeweils fünf Korrespondenten bezahlten ihren Einsatz in Syrien bzw. Pakistan mit dem Leben, vier in Afghanistan. 23 der 61 getöteten Journalisten arbeiteten für das Fernsehen, bei den meisten Opfern handelte es sich um Berichterstatter, die in dem jeweiligen Krisenland zu Hause waren. Zwölf Auslandskorrespondenten starben in Ausübung ihres Berufs.
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Tag 175 | Ethik
Manchmal ist ja nicht selbstverständlich, was selbstverständlich sein sollte. Dann muss daran erinnert werden, was selbstverständlich ist. So hat gestern der Deutsche Journalisten-Verband an alle Journalisten appelliert, die gestohlene Krankenakte von Michael Schumacher, der am 29. Dezember 2013 beim Skifahren im französischen Meribel verunglückt war, auf keinen Fall zu veröffentlichen. Offenbar wurde die Krankenakte gestohlen, möglicherweise aus der Klinik in Grenoble. DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken warnte: „Die Veröffentlichung dieser Akte wäre Sensationsjournalismus ohne Substanz und Relevanz. Der Inhalt dieser Akte hat schließlich weder politische noch gesellschaftliche Bedeutung. Die Veröffentlichung wäre ein vollkommen inakzeptabler und äußerst schwerwiegender Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Michael Schumacher.“ Konken sagte weiter, er hoffe, dass die Medienmacher ihre ethischen Grenzen kennen würden, wie sie unter anderem in Ziffer 4 und Ziffer 8 des Pressekodex definiert sind.
Wie gesagt: eigentlich selbstverständlich, aber …
Tag 162 | Abseits
Also, ich erklär Euch das jetzt mal mit der Abseitsregel. Ein Spieler befindet sich in einer Abseitsstellung, wenn er der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler. Er befindet sich nicht in einer Abseitsstellung in seiner eigenen Spielfeldhälfte oder auf gleicher Höhe mit dem vorletzten Gegenspieler oder auf gleicher Höhe mit den beiden letzten Gegenspielern. Ein Spieler wird nur dann für seine Abseitsstellung bestraft, wenn er nach Ansicht des Schiedsrichters zum Zeitpunkt, zu dem der Ball von einem Mitspieler berührt oder gespielt wird, aktiv am Spiel teilnimmt, indem er ins Spiel eingreift oder einen Gegner beeinflusst oder aus seiner Position einen Vorteil zieht. Wenn ein Spieler den Ball direkt nach einem Abstoß, Einwurf oder Eckstoß erhält, stellt das Abseits kein Vergehen dar und wird nicht mit einem indirekten Freistoß geahndet.
Da staunt Ihr, dass ich so etwas weiß, oder? Nun ja, wer mit sieben Jahren in der Knabenmannschaft des SV Frisia Brinkum angefangen hat, der weiß so etwas eben ;-))
Tag 82 | Alptraum

„Die Vorstellung, dass die Kommunikation von Journalisten abgehört, mitgelesen, gespeichert und ausgewertet wird, ist ein Alptraum für die ganze Gesellschaft“ – sagt der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes, Michael Konken (Wilhelmshaven). Der DJV hat die Mitglieder des Bundestags-Untersuchungsausschusses zur Aufklärung der NSA-Affäre aufgefordert, intensiv möglichen Verletzungen der Pressefreiheit und des Informantenschutzes nachzugehen. Konken: „Wo die Freiheit der Medien eingeschränkt wird, ist es um die Freiheit der Gesellschaft schlecht bestellt.“
Michael Konken über „Zukunftsperspektiven des Qualitätsjournalismus“
Vortragsreihe des Instituts für Medienwirtschaft und Journalismus startet

Foto (c): Anja Cord, DJV
Wilhelmshaven – Mit einem öffentlichen Vortrag zum Thema „Zukunftsperspektiven des Qualitätsjournalismus“ eröffnet Michael Konken, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), in diesem Wintersemester die Vortragsreihe des Instituts für Medienwirtschaft und Journalismus (InMWJ) an der Jade Hochschule am Studienort Wilhelmshaven. Der Vortrag findet am Donnerstag, 10. Oktober, um 16 Uhr in Raum H 303 (Hauptgebäude, Friedrich-Paffrath-Straße 101, 26389 Wilhelmshaven) statt. Die Veranstaltungsreihe trägt den Titel „Hintergrundberichte zur Kommunikation“.
Der Journalismus befindet sich im Umbruch und muss sich neu orientieren. So haben sich die Arbeitsbedingungen für Journalisten in den vergangenen Jahren stark verändert. Es stellt sich aktuell die Frage, so Michael Konken, mit welchen Rahmenbedingungen Qualitätsjournalismus künftig noch funktioniert, wie die Aussichten von Print, Online und Rundfunk sind und wie er finanziert werden kann.
Michael Konken ist seit 2003 Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV). Er ist Mitglied des ZDF-Fernsehrates und der deutschen UNESCO-Kommission. An der Universität Vechta lehrt er Journalismus, Politik und Öffentlichkeit, an der Jade Stadt- und Regionalkommunikation. Zuvor arbeitete Konken unter anderem für den Deutschlandfunk in Köln, für Radio Bremen und für das Jeversche Wochenblatt. Außerdem war er im Studiengang Medienwirtschaft und Journalismus der Jade Hochschule sowie als Pressesprecher für die Stadt Wilhelmshaven und die „Expo am Meer“ tätig. Alle Interessierten sind zu dem öffentlichen Vortrag herzlich eingeladen.
DJV-Preis soll couragierte Journalisten würdigen
Bad Zwischenahn/Hannover – Mit einem „Preis für journalistische Courage“
will der Landesverband Niedersachsen im Deutschen Journalistenverband (DJV)
künftig die Arbeit von Journalisten und Journalisten würdigen, die von
außergewöhnlicher Courage geprägt ist. Auf dem Journalistentag des DJV in
Bad Zwischenahn (Landkreis Ammerland) haben die fast 50 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer aus ganz Niedersachsen an diesem Wochenende die Vergabe des mit
1000 Euro dotierten Preises beschlossen.
Der Preis soll zum ersten Mal an die Redakteurinnen und Redakteure der
„Allgemeinen Zeitung“ in Uelzen vergeben werden, die über die Taten der so
genannten „Douglas-Bande“ berichtet haben. Die Kolleginnen und Kollegen
seien dabei Opfer massiver Einschüchterungsversuche von Familienangehörigen
der Täter geworden, berichtete DJV-Landesvorsitzender Frank Rieger. Nach der
Festnahme von fünf Tätern, die in Uelzen Bürger verprügelt und Geschäfte
überfallen haben sollen, seien Journalisten, die über den Prozess
berichteten, massiv unter Druck gesetzt worden, kritisierte Rieger.
Mit den Tarifauseinandersetzungen im Zeitungsbereich auf Bundesebene im
vergangenen Jahr und den Diskussionen über den „Wert des Journalismus“
beschäftige sich Ulrike Kaiser, stellvertretende DJV-Bundesvorsitzende, in
ihrem Grußwort. Sie kritisierte die zunehmende Abwertung des Berufes bei
gleichzeitg steigenden Anforderungen. Auch gebe es immer weniger
Bereitschaft, für professionelle Informationen auch angemessene Preise zu
zahlen. Betriebswirtschaft rangiere vor Journalismus, bedauerte Kaiser und
forderte eine gesellschaftliche Diskussion, was Journalismus heute wert ist.
Man werde nicht tatenlos zusehen, wenn Verleger in Ostfriesland, wo 20
Mitarbeiter entlassen werden sollen, oder in Oldenburg, wo die
Geschäftsführer der „Nordwest-Zeitung“ nur wenig Bereitschaft zum Abschluss
eines Haustarifvertrages zeigen, mit ihrem Sparkurs bewusst journalistische
Qualität aufs Spiel setzen. Der DJV werde nicht schweigen, wenn die
Pressefreiheit weiter eingeschränkt werde, kündigte Kaiser an.
Quelle: Pressemitteilung des DJV Niedersachsen
Nach den Politikerrabatten die Journalistenrabatte
Transparency International fordert Abschaffung von Vergünstigungen
DJV will es jedem einzelnen Journalisten überlassen
Berlin– Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. fordert ein Ende der Journalistenrabatte. Die Organisation begrüßt die Entscheidung der Deutschen Bahn, nicht länger Journalistenrabatte zu gewähren.
Jürgen Marten, Vorstandsmitglied von Transparency Deutschland: „Journalistenrabatte sind anachronistisch. Unternehmen sollten nicht auf bessere Berichterstattung schielen, indem sie Journalisten potenziellen Interessenkonflikten aussetzen.“
Die Deutsche Bahn hatte vor wenigen Tagen bekannt gegeben, die Journalistenrabatte zum 15.04.2012 abzuschaffen. Bisher konnten Journalisten die Bahncard mit 50% Rabatt erwerben. Zahlreiche Unternehmen, u.a. Autokonzerne, Mobilfunkunternehmen und Fluggesellschaften, bieten weiterhin Journalistenrabatte an.
Laut “Welt online” hat sich der Deutsche Journalistenverband gegen die Forderung von Transparency International gewandt. “Das ist Sache eines jeden Journalisten, ob er Presserabatte annimmt oder nicht“, wird DJV-Sprecher Hendrik Zörner zitiert.
UN-Aktionsplan zum Schutz von Journalisten
Berlin, 21.09.2011/djv – Der Deutsche Journalisten-Verband hat den neuen Aktionsplan der Vereinten Nationen als wirksamen Schritt zum Schutz von Journalistinnen und Journalisten in Krisenregionen begrüßt. Der Plan sieht vor, die Sicherheit von Journalisten als neuen Indikator in die Jahresbilanz derjenigen Staaten aufzunehmen, die Entwicklungshilfe erhalten. Die Bilanz ist maßgeblich für Art und Umfang der geleisteten Entwicklungshilfe. Der Aktionsplan verlangt ferner, dass der Mord an einem Journalisten ebenso entschlossen aufgeklärt und bestraft wird wie es bei einem Polizistenmord der Fall ist.
„Wir hoffen, dass sich durch den Aktionsplan der Vereinten Nationen die Lage der Kolleginnen und Kollegen in den unterentwickelten Ländern schnellstens verbessert“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Kritische Journalisten müssen in vielen Ländern der Erde um ihr Leben fürchten. Kapitalverbrechen an Berichterstattern werden oft gar nicht oder nur unzureichend geahndet.“ Die Kopplung der Entwicklungshilfe an die Situation der Pressefreiheit sei die beste Maßnahme, um den Schutz der Journalisten zu gewährleisten. Der DJV erwarte, so Konken, dass die politischen Entscheidungsträger bei den Vereinten Nationen den Aktionsplan so schnell wie möglich Wirklichkeit werden ließen.
DJV-Vorsitzender Konken: Pressefreiheit wird schleichend ausgehöhlt
Der Deutsche Journalisten-Verband hat aus Anlass des Welttags der Pressefreiheit am 3. Mai bessere Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten eingefordert. „Zur Pressefreiheit gehört nicht nur, dass Journalisten ohne Zwänge und Repressionen arbeiten können“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Pressefreiheit bedeutet auch Schutz vor unerwünschter Einflussnahme, egal von wem.“ Der DJV-Vorsitzende wies in dem Zusammenhang auf wiederholte Versuche einzelner Politiker hin, Einfluss auf die Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu nehmen. Ein Beispiel sei die Reaktion von Politikern auf kritische Berichte im ZDF-Magazin Frontal 21. Es könne nicht angehen, dass kritisierte Politiker Rügen für die Redaktion forderten, statt sich mit der Kritik inhaltlich auseinanderzusetzen.
Auch in den anderen Mediengattungen herrscht aus Sicht des DJV Nachholbedarf bei der Pressefreiheit. Wo Redakteuren die Zeit für Recherchen fehle, werde die Pressefreiheit schleichend ausgehöhlt. „Viele Redakteure leiden darunter, dass in den Chefetagen kaum noch Verlegerpersönlichkeiten sitzen, die ihnen im Zweifel den Rücken frei halten“, sagte Konken. Manager, die nur die Wirtschaftsdaten ihres Verlags im Blick hätten, seien unsensibel für die notwendige Unabhängigkeit des Journalismus. „Die Pressefreiheit fängt in den Redaktionen an – diese Botschaft muss endlich gelebte Praxis im Journalismus werden.“
DJV solidarisch mit dänischen Journalisten
Berlin – Nach dem geplanten Terroranschlag auf die dänische Tageszeitung „Jyllands-Posten“ hat sich der Deutsche Journalisten-Verband solidarisch mit den dänischen Kollegen erklärt. DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken erinnerte daran, dass die freie Meinungsäußerung ein Grundwert der Demokratie ist. Er rief die dänischen Journalisten und ihre Kollegen in anderen Ländern dazu auf, sich nicht einschüchtern zu lassen. „Berichten sie auch weiter frei. Jetzt erst recht!“
Die Pressefreiheit sei ohne die Freiheit der Karikaturisten nicht denkbar, sagte Konken. „Karikaturen gehören zu den wirksamsten Formen der Kritik in der Presse. Es ist nicht hinzunehmen, dass das Leben der Journalisten bedroht wird, weil ihre Zeitung Karikaturen veröffentlicht hat.“
Die Tageszeitung „Jyllands-Posten“ hatte 2005 zwölf Karikaturen des Propheten Mohammed abgedruckt. Auf einen der Karikaturisten, Kurt Westergaard, war bereits vor zwölf Monaten in seinem Haus ein Mordanschlag verübt worden, dem Westergaard gerade noch entkommen konnte.
Quelle: Deutscher Journalisten-Verband, Pressemitteilung vom 30.12.2010