Jevers fünfte Jahreszeit: das Püttbier

Am Montag nach Heilige Drei Könige feiert Jever ein besonderes Fest, das Püttbier. Ein Nachbarschaftsfest mit besonderer Tradition, geht es doch auf eine Art Lebensmittelverordnung zurück: Es dreht sich um sauberes Wasser.

Wangerpütt

Auf dieser historischen Aufnahme ist die Püttacht Wangerstraße zu sehen, eine von mehr als einem Dutzend historischer Püttgemeinschaften, die bis auf den heutigen Tag einmal im Jahr zusammenkommen, um die Rechnungslegung der Pütt (des Gemeinschaftsbrunnens) zu beschließen und einen neuen Püttmeister zu küren – und um kräftig zu feiern.

Mehr über das Püttbier in einem Artikel, der weitgehend auf Recherchen und einem vor fünf Jahren verfassten Text von Jevers früherem Stadtdirektor Ingo Hashagen fußt, hier: Zum Beitrag

Gauck ist im Kommen

Wo jetzt doch schon mal alle spekulieren, ob Wulff das durchhält und was danach kommen könnte, hier die Erinnerung an jemanden, der auch schon mal wollte:

Oldenburger Landesverein. Pressemitteilung – Nr. 16 – 3.1.2012:

Joachim Gauck im Oldenburger Schloss – Leider schon ausverkauft

Oktober-2010-GauckB008-1-Foto-Reto KlarAm Donnerstag, 9. Februar 2012, 20 Uhr ist Joachim Gauck im Oldenburger Schloss zu Gast beim Oldenburger Landesverein. Sein Thema lautet: 20 Jahre nach der Wiedervereinigung – Ist „zusammengewachsen, was zusammengehört?“ Der Autor von „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“ (2009) hat die Wende von 1989 als Sternstunde der Freiheit erlebt, die er nie vergessen wird. Die Anspielung auf Willy Brandts Diktum beim Fall der Berliner Mauer kündigt eine Zwischenbilanz über Chancen, Versäumnisse und Aufgaben im wiedervereinigten Deutschland an.

Am 10. Januar meldet der Veranstalter, dass die Tickets leider schon ausverkauft sind. Schade für alle, die gern hingegangen wären…

www.oldenburger-landesverein.de

Der Bundespräsident und die Bürgermeister

Von Helmut Burlager

Natürlich bekommt jeder Chefredakteur Anrufe von Politikern, die wegen eines Berichts oder eines Kommentars sauer sind. Sonst würden er und seine Leute ja was falsch machen. Wenn sich nie ein Politiker über die Zeitung aufregt, ist die Zeitung nicht kritisch und distanziert genug.

Chefredakteure gehen, wenn sie Charakter und Berufsethos haben, auf solche Beschwerdeanrufe nicht ein, sofern die Kollegen sauber recherchiert, die Betroffenen angehört und die Sachverhalte korrekt dargestellt haben. Gibt es begründete Beschwerden über einen Beitrag, dann wird der Verfasser befragt, werden die Fakten gegebenenfalls noch einmal geprüft, im ungünstigeren Fall muss mit einer Richtigstellung oder einer Entschuldigung reagiert werden. Das kommt vor.

Es kommt, allerdings sehr, sehr selten, auch vor, dass von einer Berichterstattung Betroffene im Vorfeld versuchen, einen unbequemen Beitrag zu verhindern. Ein Chefredakteur, der sich darauf einließe, ebenso ein Verlagsleiter oder Verleger, der dem nachgäbe, hätte komplett versagt. Ein Politiker, der so etwas versuchen würde, ebenfalls. Ein guter Politiker weiß das auch. Deshalb versuchen es auch nicht viele. In meiner mehr als 35-jährigen Laufbahn ist das noch nicht vorgekommen, und ich habe in meinem kollegialen Umfeld hier im Nordwesten selten davon gehört.

Was mich nun in diesen Tagen ärgert, ist neben der Causa Wulff vor allem die Art und Weise, wie große Medien darüber berichten. So sagte der stellvertretende Chefredakteur der „taz“, Rainer Metzger, in einem Interview mit dem Heute-Journal am Montag, 2. Januar 2012, über Wulff: „Worum geht es ihm eigentlich? Er denkt, er kann da einfach Einfluss ausüben, mit einem Telefonat bei einer so großen Zeitung. Das ist keine Lokalzeitung.“

Und ähnlich hat sich laut Deutschlandfunk eine bekannte Journalistin der Süddeutschen Zeitung geäußert: „’Die Symbiose zwischen Medien und Politikern sei enger geworden. Aber es sei außergewöhnlich, dass ein Bundespräsident sich so benimmt‘, sagt die SZ-Journalistin Franziska Augstein. Das kenne man von Lokalpolitikern und von wütenden Rumpelstilzchen wie dem französischen Präsidenten Sarkozy.“ Und so ähnlich argumentieren auch andere.

Nun hat man bei der taz und der Süddeutschen im besseren Falle Vorstellungen von der Arbeit bei einer Lokalzeitung, die sich nicht ganz mit der Realität decken. Im schlimmeren Fall ist es Arroganz. Es macht nämlich überhaupt keinen Unterschied, ob ein Lokalpolitiker oder ein Bundes-Promi versucht, missliebige Berichterstattung zu unterbinden, und es sollte genauso gleichgültig sein, ob er sich dabei an die Verlegerin der „Bild“ wendet oder an die einer kleinen Provinzzeitung. Denn Pressefreiheit unterscheidet nicht  zwischen groß und klein, bedeutend oder unbedeutend. Und gute Journalisten und Verleger lassen sich nirgendwo in der Bundesrepublik einschüchtern, egal ob da der Bundespräsident anruft oder der Bürgermeister.

Menschen am Meer

Die Nordstory – Sendung am Freitag, 6. Januar 2012 um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen

Ostfriesland/Hamburg – Wenn der Winter an der Küste einkehrt und die Sommerurlauber längst wieder zu Hause sind, dann beginnt diesseits und jenseits der Deiche ein ganz anderes Leben. Dann sind die Menschen am Meer wieder unter sich. Einige von ihnen warten sehnsüchtig auf den Frost, und das aus ganz unterschiedlichen Gründen. Behrend Meyer aus Bedekaspel beispielsweise ist Reetbauer. Erst wenn die Schilfhalme gefroren waren und ihre Blätter abgeworfen haben, kann er ernten. Und auch die zahlreichen Friesensportler brauchen einen gefrorenen Boden, denn nur dann kann der traditionsreiche Feldkampf der Klootschießer ausgetragen werden. Die Männer auf dem Tonnenleger „Lüttge Oog“ legen in dieser Zeit auf der Nordsee ihre Wintertonnen aus, damit Kutter und Fähren auch bei Eisgang ihren Weg durch Fahrwasser und Priele finden.

„Bild dir deine Meinung“ mit der Süddeutschen

„Bild dir deine Meinung“ mit der Süddeutschen.

via„Bild dir deine Meinung“ mit der Süddeutschen.

Ein Beitrag von Heinz-Peter Tjaden  zur Frage, warum eigentlich die Süddeutsche und nicht Bild über einen merkwürdigen Anruf des Bundespräsidenten berichtete. Plausibel…