Tag 321 | Abstand

„Und führe mich nicht in Versuchung“ – je weiter ein Radfahrer sich freiwillig rechts an den Fahrbahnrand quetscht, desto eher bringt er Autofahrer dazu, ihn zu überholen, auch wenn der Platz dafür eigentlich nicht ausreicht. Der Radfahrer, der ziemlich weit in der Mitte der Fahrbahn fährt, mag zwar den einen oder anderen Autofahrer ärgern. In Wirklichkeit hilft er ihm aber, unfallfrei durchs Leben zu kommen. Sagt der Autor dieses interessanten Artikels im Blog Alle Macht den Rädern

Tag 248 | Kamikaze

Nachdem mir heute auf dem Weg zur Arbeit ein rasender Autofahrer in einem Wohngebiet die Vorfahrt genommen hat und eine weitere Autofahrerin an einer Einmündung mich erst im allerletzten Moment sah und bremste, also zwei Beinahunfälle auf eineinhalb Kilometern, geht mir das Thema Sicherheit für Radfahrer mal wieder durch den Kopf. Ich fahr ja schon kaum noch auf Radwegen, weil es dort in Jever ziemlich gefährlich ist. Und, siehste: Der Tagesspiegel berichtet just im Moment darüber: Die Straße, der unbekannte Radweg

Tag 246 | Sicherheit

Die Schlagzeile war ja zu erwarten. „Nach tödlichen Schüssen in Finanzamt Debatte über Sicherheit“ heißt es heute in den dpa-Nachrichten, nachdem in Rendsburg ein Steuerberater einen Finanzbeamten getötet hat. Die Überschrift passt immer, wenn einer einen erschießt, wo es nicht zu erwarten gewesen wäre. Man kann Finanzamt durch Schule, Arbeitsamt, Gericht, Jobcenter, Arztpraxis, Flughafen, Gefängnis, Spielplatz, Oktoberfest ersetzen und noch durch viele weitere Orte, an denen man gewohnheitsmäßig nicht erschossen wurde, bis es irgendwann doch passierte. Nun also wieder eine „Debatte über Sicherheit“. So wie damals, als die Justizbehörden beschlossen, in jedem Amtsgericht einen Metalldetektor aufzustellen, um Besucher kontrollieren zu können. Das passiert auch, wenn es Prozesse gibt, zu denen ein Publikum mit erhöhtem Aggressionspotenzial erwartet wird. An anderen Tagen staubt das Ding so vor sich hin, die Leute gehen dran vorbei. Bis einer kommt, vielleicht nur ein harmloser Steuerberater, dran vorbeigeht und jemanden erschießt. Dann wir es wieder eine „Debatte über Sicherheit“ geben. 

„Seien wir ehrlich“, hat Erich Kästner gesagt. „Leben ist immer lebensgefährlich.“