Tag 30 | Autos

 „Ein Betrag jenseits der Million“, sagt Burlager. So steht es im Weser-Kurier. Wenigstens einer in der Familie, der mit den ganz großen Summen hantiert und auch noch glücklich dabei ist. Unsereiner bewegt ja nur Millionen von Buchstaben, um glücklich zu sein. So hat jeder seine Leidenschaften: Autos mit Geschichte(n)

Wolfgang Menge ist tot

Karl-Heinz Wocker, Marianne Koch und Wolfgang Menge in der Talkshow „3nach9“. Damals ging es noch richtig zur Sache, es wurde gestritten, geraucht und getrunken. Foto (c): Radio Bremen

Da war noch was los im Deutschen Fernsehen: Karl-Heinz Wocker, Marianne Koch und Wolfgang Menge in der Talkshow „3nach9“. Das war ein anderes Kaliber als die flauschigen und politisch korrekten Sofarunden heute. Am Donnerstag teilte Radio Bremen mit, dass der Fernsehautor und Mitbegründer der Talkshow „3nach9“ Wolfgang Menge, gestorben ist. Er hatte 1974 die Sendung mit aus der Taufe gehoben und acht Jahre lang moderiert. Nach Auskunft eines Angehörigen starb Menge am Mittwoch, 17. Oktober, im Kreis seiner Familie. Menge wurde 88 Jahre alt.

Radio Bremen-Intendant Jan Metzger würdigte Menge als eine prägende Persönlichkeit des deutschen Fernsehens: „Er war ein Autor und Moderator, der für das Fernsehen handwerkliche und moralische Maßstäbe gesetzt hat. Er hat das Publikum ernst genommen und gefordert. Bei ihm durfte man mitdenken und wurde gleichzeitig auch noch gut unterhalten. Auch wie er unsere kleine Talkshow moderiert hat, war große Kunst.“

„3nach9“ war 1974 die erste Talkshow ihrer Art im deutschen Fernsehen. Gemeinsam mit Marianne Koch und Gert von Paczensky, später Karl-Heinz Wocker, moderierte Menge 3nach9 – „drei Moderatoren um kurz nach 9“ –, hatte großen Erfolg und fand viele Nachahmer. Es war die wilde Zeit der Talkshows: Es wurde geraucht, getrunken und mit großer Leidenschaft gestritten. Unvergesslich sind vielen Zuschauern Menges originelle und manchmal lakonisch gestellten Fragen an die Studiogäste und sein staubtrockener Humor.

Menge absolvierte nach dem Zweiten Weltkrieg ein Volontariat beim German News Service, aus dem später die Deutsche Presse Agentur wurde. Nach Stationen als Assistenz-Korrespondent in London und Reporter beim Hamburger Abendblatt ging er für Die Welt nach Asien. Schon in dieser Zeit arbeitete Menge auch für Radio und Fernsehen. Unter anderem stammten die Drehbücher von „Strafbataillon 999“ und „Polizeirevier Davidswache“ aus seiner Feder. Einer seiner größten Erfolge war das visionäre Fernsehereignis „Das Millionenspiel“ und die Satire „Ein Herz und eine Seele“, die in den siebziger Jahren lief. Immer wieder gelang es ihm, mit satirischem Blick Politik beziehungsweise das politische Geschehen medial aufzuarbeiten – so auch mit der Serie „Motzki“. Für diese Leistung erhielt er unter anderem den Ernst-Reuter-Preis, den Grimme-Preis, den Ernst-Schneider-Preis, den Bambi und 2002 den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk.

In einem Nachruf auf seinen 3nach9-Moderatorenkollegen Karl-Heinz Wocker schrieb Menge einmal: „Man bleibt zurück, ist häufig betrübt, wenn man an die Verstorbenen denkt. Bei einigen jedoch stimmt die Abwesenheit nicht lediglich melancholisch. Sie fehlen. Ein paar Tote hinterlassen Lücken, die nie mehr geschlossen werden können.“ Zu diesen Menschen gehört für Radio Bremen auch Wolfgang Menge.

Sein größter Erfolg war übrigens nicht „3nach9“, sondern ohne Zweifel wohl „Ein Herz und eine Seele“. Die Figur von „Ekel Alfred“ bleibt unsterblich.

Quelle: Radio Bremen

Afrika – mon amour?

Nordwestradio unterwegs über das Afrikabild in den Medien

Afrikas Zukunft, die Kinder. Welches Afrikabild vermitteln die Medien? Darum geht es in einer Livesendung von Nordwestradio.
Foto (c): Helmut Burlager

Bremen – Nordwestradio sendet am Freitag, 25. Mai 2012, von 15.05 bis 16.00 Uhr den Beitrag „Afrika – mon amour?“. Die Live-Sendung wird aus dem Bremer Presse-Club im Schnoor übertragen.

„Afrikabilder – Zum Afrika-Diskurs in deutschen Medien“ ist das Thema eines viertägigen Kongresses vom 30. Mai bis 2. Juni, den die Universität Bremen und die Bildungsvereinigung „Arbeit und Leben“ veranstalten. Bereits vorher ist der oftmals so bezeichnete „vergessene Kontinent“ Gegenstand einer Diskussionsrunde mit vier Bremer Afrika-Kennern. Ergänzend zu der Uni-Tagung geht es dabei auch um wirtschaftliche Fragen, die Afrika besonders betreffen – zum Beispiel die Folgen der Finanzmarktkrise und Rohstoff-Spekulationen. Darüber diskutiert „Nordwestradio unterwegs“ am Freitag im Bremer Presse-Club.

Teilnehmer der Gesprächsrunde mit Nordwestradio-Moderator Theo Schlüter sind:

  • Dr. Margrit E. Kaufmann, Kulturwissenschaftlerin Uni Bremen
  • Elombo Bolayela, Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, gebürtiger Kongolese
  • Prof. Dr. Karl Wohlmuth, Wirtschaftswissenschaftler Universität Bremer, UN-Berater
  • Manfred Weule, Organisator der Afrika-Tage von der Bildungsvereinigung „Arbeit und Leben“

Die Veranstaltung ist öffentlich. Gäste sind herzlich willkommen. Nordwestradio ist ein Programm von Radio Bremen, als Live-Stream hier: Nordwestradio

                     

Seenotretter bringen Besatzung in Sicherheit

Feuer auf Krabbenkutter westlich von Sylt

Tönning/Bremen – Nach einem Brand auf dem Krabbenkutter „Sigrid“ (Heimathafen Tönning) westlich der Insel Sylt haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am frühen Morgen des 22. März 2012 die beiden Besatzungsmitglieder in Sicherheit gebracht. Die Seenotkreuzer MINDEN/Station List auf Sylt und VORMANN LEISS/Station Amrum der DGzRS waren im Einsatz.

Gegen 2.55 Uhr meldete sich der Fischkutter „Theodor Storm“ über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 bei der Seenotleitung Bremen der DGzRS. Die Fischer meldeten, auf einem Schiff in ihrer Nähe habe sich eine Verpuffung ereignet. Anschließend beobachteten sie rote Leuchtkugeln – ein internationales Seenotsignal.

Die DGzRS alarmierte umgehend die beiden Seenotkreuzer “Minden” und “Vormann Leiss”, deren Besatzungen den Notruf der Fischer bereits mitgehört hatten. Der Kutter „Theodor Storm“ holte seine Netze ein und lief auf die Position des brennenden Schiffes, des 18 Meter langen Stahlkutters „Sigrid“, etwa zehn Seemeilen (19 Kilometer) westlich Westerland auf Sylt zu.

Die Besatzung der „Sigrid“ hatte ihr Schiff bereits verlassen und war in die Rettungsinsel gestiegen. Die „Thoeodor Storm“ übernahm die Männer bis zum Eintreffen des Seenotkreuzers “Minden”. Die “Minden” brachte die beiden jeweils 51 Jahre alten Fischer nach Havneby auf der dänischen Insel Rømø. Sie blieben unverletzt.

Unterdessen begann der Seenotkreuzer “Vormann Leiss” mit den Löscharbeiten am nach wie vor brennenden Krabbenkutter „Sigrid“. Das später eintreffende Wasserschutzpolizeiboot „Helgoland“ leuchtete den Einsatzort aus. Der Notschlepper „Nordic“ ist unterwegs zum Havaristen.

Zur Unfallzeit herrschten im Revier vor Sylt schwache nordwestliche Winde um zwei Beaufort.

Die DGzRS setzt von 54 Stationen in Nord- und Ostsee 61 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote ein. Ihre eigene Seenotleitung Bremen (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) koordiniert zentral alle Einsätze. Allein im Jahr 2011 waren die Einheiten der Rettungsflotte 2106 Mal im Einsatz. Dabei haben ihre Besatzungen 1323 Menschen aus Seenot gerettet oder aus drohenden Gefahrensituationen befreit. Das bereits 1865 gegründete Seenotrettungswerk finanziert seine gesamte Arbeit nach wie vor ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen und nimmt keinerlei staatlich-öffentliche Mittel in Anspruch.

Großbaustelle im Meer

Der Riesen-Windpark vor Borkum
Ein Radio Bremen-Film von Frank Schulte

Borkum/Bremen – Sie rammen Fundamente in 40 Metern Tiefe in den Meeresboden, sie montieren Rotoren in 80 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Sie bewegen Teile, die bis zu 500 Tonnen schwer sind. Und das alles, um den Wind einzufangen und Strom zu produzieren. Radio Bremen zeigt am Freitag, 15. Juli, von 21.15 Uhr bis 21.45 Uhr den Film “Großbaustelle im Meer – der Riesen-Windpark vor Borkum”. Ein Radio-Bremen Film von Frank Schulte.

BARD Offshore 1, Projektgebiet, Flug mit Wiking-Helicopter, 9 WEAs errichtet, 7 davon komplett. (13. September 2o1o) 

Der Windpark Bard Offshore 1 am 13. September 2010, fotografiert aus einem Hubschrauber von Wiking Helicopter Service aus Sande-Mariensiel. Foto: BARD-Gruppe

80 Windräder wollen die Techniker und Ingenieure der Firma BARD nördlich von Borkum in die Nordsee stellen. Es sind Großprojekte wie diese, die die dringend gewünschte Energiewende ermöglichen sollen. Doch der Weg von der Atomkraft hin zur alternativen Energieversorgung ist ein steiniger. Immer wieder müssen die Techniker und Ingenieure ihre Arbeiten einstellen, zu hoch sind die Wellen, zu heftig wird der Wind.

Einer mit besonders viel Verantwortung ist Kranführer Dietmar Machnitzke. Wenn die Rotoren, Fundamentrohre und Gondeln auf speziellen Pontons angeliefert werden, muss er sie an den Haken nehmen und im Takt der Wellen an die richtige Stelle manövrieren. Sein Kran steht auf der "WindLift 1", einem 50 Millionen Euro teuren Spezialschiff, das sich mit Stelzen auf dem Boden der Nordsee abstützen kann. Zwölf Stunden arbeiten die Techniker und Ingenieure jeden Tag auf der Nordsee, 14 Tage lang. Dann haben sie 14 Tage frei. Sie wohnen auf einer eigenen Plattform, mit Zwei-Bett-Zimmern, Kantine und Fitness-Raum. Es ist eine eigene Welt, mitten im Wasser.

Als das Unternehmen 2003 in Bremen mit einer Handvoll Mitarbeitern gegründet wird, lächelt die Branche über den Neuling. Mittlerweile beschäftigt BARD rund 1000 Menschen und setzt die Vision eines Mannes um, der im Hintergrund wirkt: Millionär Arngolt Bekker, ein ehemaliger Aufsichtsrat des russischen Gazprom-Konzerns.

BO1_WEA10_BARD1_032011Der erste Cluster in "BARD Offshore 1" ist am Netz. Zwölf Windkraftanlagen speisen seit Mitte Mai 2011 Strom ein. Foto: BARD-Gruppe

Die Reportage zeigt die außergewöhnliche Logistik, die notwendig ist, um mitten in der Nordsee Windräder zu installieren. Sie zeigt, mit welchen Schwierigkeiten die Techniker und Ingenieure zu kämpfen haben. Und sie liefert ein eindrucksvolles Bild davon, was passieren muss, damit die politischen Ziele des Ausbaus der erneuerbaren Energien erreicht werden können.

Beat Club und Friends

Das ist doch was für unseren Jahrgang: Bremen Eins lädt ein zu Beat-Club & Friends

Sonnabend, 14. Mai 2011, 20.00 Uhr, Stadthalle Bremerhaven, Wilhelm-Kaisen-Platz 1,

Die Rückkehr der Deutschen Beatles in Bremerhaven

Bremen – Es gab sie tatsächlich – die Deutschen Beatles. Hochoffiziell 1964 vom Hamburger Star-Club gesucht. And the winner – waren The Lords. lords_pressefoto_live Als Preis gab es den ersten Plattenvertrag, bei der EMI. Der Sänger sah zwar eher aus wie Prinz Eisenherz und nicht wie ein Beatle, aber „gebeatet“ haben sie wie die Beatles. Gitarrist Leo Lietz‘ Vorbild war und ist immer noch George Harrison. Deutsch sollten sie singen, wie es sich eben für die deutschen Beatles gehört – aber die erste Single floppte gewaltig. An „Hey Baby lass den anderen“ erinnern sich nur noch die harten Lords-Fans. Englisch war angesagt und die Popgeschichte hatte den ersten Denglish-Anfall, nämlich bei „Poor Boy“: My mother (gesungen natürlich massser mit drei s) worked each day and she learned me to say.

Radio Bremen-Unterhaltungsredakteur Jörg Sonntag erinnert sich: „Richtige Gitarren-Verstärker gab es damals noch gar nicht. Die Lords stöpselten ihre Gitarren beim ersten Beat-Club in ein Radio ähnliches Teil ein und zwar im Tonabnehmer Eingang mit magischem Auge.“

Die Lords entwickelten sich allerdings schnell zu der ersten deutschen Band, die ihren Auftritt professionell organisierte, mit Bühnenklamotten und entsprechendem Umfeld.

„Das war schon irgendwie komisch. Auf einmal tauchten bei Radio Bremen im Beat-Club Bands in Uniformen auf. The Union Gap, Paul Revere and the Raiders, The Tremeloes oder eben die Lords, die allerdings weniger operettenhaft rüber kamen, dafür mehr, naja zackig-militärisch“, erinnert sich Jörg Sonntag.

Tourneen mit den Kinks und The Who folgten; tausende Konzerte bis heute spielten die Lords. Ans Aufhören denken die deutschen Beatles gleich gar nicht. Wieso auch, mein Gitarrist Leo Lietz. Chuck Berry steht mit 80 auch noch auf der Bühne…

Bei Beat-Club & Friends gibt es ein Wiedersehen mit ihren Fans und die können sich jetzt schon freuen auf Hits wie Shakin´all over, Poor Boy, Que sera und auf viele Klassiker aus der Rockgeschichte.

Außerdem präsentiert Bremen Eins am Sonnabend, 14. Mai, Franny and The Fireball, Suzie and The Seniors, die Gewinnerband des John Lennon Talent Award 2011 sowie die Beat-Club House Band. Moderatoren des Abends sind Uschi Nerke und Jörg Sonntag.

Apropos Rockgeschichte: Elvis brachte seinerzeit Bremerhaven auf die Landkarte des Rock´n´Roll. Franny and The Fireballs widmen sich dieser klassischen Form, inklusive Haargel, Petticoats, Jeans und Lederjacken. Durchaus programmatisch gemeint ist Twist and Shout bei Suzie and The Seniors. Die Beatniks von der Alster rocken den ganz klassischen Beat der 60er.

Somit wird Bremen Eins die Stadthalle in Bremerhaven mit über drei Stunden Livemusik zum Mittelpunkt der Beat-Geschichte machen, zumindest für den einen Tag.

Danach ist allerdings noch nicht Schluss. Bremen Eins-Moderator und DJ Roland Kloos wird die 45er- und 33er-Vinylscheiben solange auflegen, bis die Fans direkt zum Frühschoppen können…

Jetzt sollten sich die Beat-Club-Fans allerdings beeilen – die letzten Veranstaltungen waren schnell ausverkauft. Kartenvorverkauf (25,30 Euro): Eventim, http://www.eventim.de, Tel.: 0421 / 353637

Quelle (Text und Foto): Radio Bremen

Giganten von der Ems – ein Klassiker wird wiederholt

Unter deutschen Dächern: Radio Bremen wiederholt am Sonnabend, 21. Mai 2011, 18.45-19.30 Uhr, im dritten Programm den Klassiker “Die Giganten von der Ems”, ein Film von Manfred Uhlig über die Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft in Papenburg (Ems). Mehr lesen: zum Beitrag

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