Just because. Einfach so.

Unser Freund Rolf Görigk lebt nicht mehr.

Rolfnachruf

Jeversches Wochenblatt, 20. Juni 2015

Rolf Görigk, geboren 10. Januar 1943, gestorben 17. Juni 2015

Tag 256 | Medien

Stefan Bergmann tritt zum 1. November in die Chefredaktion der Emder Zeitung ein. Foto: EZ
Stefan Bergmann tritt zum 1. November in die Chefredaktion der Emder Zeitung ein. Foto: EZ

Veränderung an der Spitze der Emder Zeitung: Der 46 Jahre alte Stefan Bergmann tritt zum 1. November in die Chefredaktion des Blattes ein. Er ist seit 2006 Chefredakteur der Münsterschen Zeitung, die jüngst an den örtlichen Konkurrenten Westfälische Nachrichten verkauft worden ist.

Stefan Bergmann übernimmt in Emden eine von der Größe her vergleichbare Zeitung. Die Münstersche Zeitung hat eine Auflage von 19.500 Exemplaren, die Emder Zeitung verkauft etwas mehr als 10.000 Exemplare. Sie gehört zu den wenigen Zeitungen dieser Größenordnung, die mit einer Vollredaktion arbeiten.

Seit Anfang der Achtzigerjahre produziert die Redaktion den überregionalen Teil wieder selbst, nachdem das Blatt bis dahin einen Mantel eingekauft hatte. Dies und ein aufsehenerregender Relaunch, der die EZ bis heute zu einem Exoten unter den Lokalzeitungen macht, war unter anderem das Werk des amtierenden Chefredakteurs Klaus Fackert (61).

Prägt die EZ seit Jahrzehnten: Klaus Fackert. Hier auf dem Cover seines Buches.
Prägt die EZ seit Jahrzehnten: Klaus Fackert. Hier auf dem Cover seines Buches.

Der war 1981 mit dem neuen Chefredakteur Herbert Kolbe nach Emden gekommen, hatte mit ihm zusammen die Zeitung umgekrempelt und in der Branche neue Maßstäbe gesetzt. 2006 übernahm Fackert die Chefredaktion. Seine Kolumne „Die Woche ist um“ war so erfolgreich, dass Fackert zum 25-jährigen Jubiläum ein Buch aus den besten Beiträgen machte. Nachdem er seit Monaten aus familiären Gründen sein Amt nicht mehr ausüben kann, wird die Chefredaktion nun um Stefan Bergmann erweitert.

Tag 174 | Verkauft

DSC_0222Ob es für die Kolleginnen und Kollegen beim Delmenhorster Kreisblatt wirklich eine „Hiobsbotschaft“ ist, wie der Mitbewerber in der publizistischen umkämpften Stadt an der Delme, die Nordwest-Zeitung, schrieb, muss sich erst noch herausstellen. Die Mitarbeiter beim DK haben ja schon in der Vergangenheit einige unverhoffte Kursänderungen mitmachen müssen oder dürfen, je nach Sichtweise. Outsourcing der Redaktion, neues Outsourcing, Einführung eines Newsdesks, Umwandlung des Newsdesks, Wechsel den Mantels von der Nordwest-Zeitung zum Weser-Kurier, dann Abschied vom Mantel und Aufbau einer kleinen Vollredaktion. Der Weggang des angesehenen Chefredakteurs und Anteilseigners an der Redaktions-GmbH, Ralf Freitag. Jetzt der Verkauf an die Neue Osnabrücker-Zeitung, die 75 Prozent der Anteile an der neuen Verlagsgesellschaft „DK Medien“ übernehmen soll. Und, wie die NWZ meldet, demnächst dann der Mantelbezug des DK aus Osnabrück. Was ja nicht weiter wundert…

Unruhige Zeiten in Delmenhorst, die ein wenig die schwierigen Zeiten in der gesamten Branche widerspiegeln. Für die fähigen und sympathischen Kollegen in der DK-Redaktion kann man nur hoffen, dass sie unter ordentlichen Bedingungen weiter eine gute Zeitung machen können. Das Delmenhorster Kreisblatt gibt’s immerhin schon seit 1832.

Nachtrag am 27. Juni: Wie inzwischen bekannt wurde, soll es zu Entlassungen kommen. Darüber berichtet der Deutsche Journalistenverband (DJV)

Mehr zum Thema:

Interview im Delmenhorster Kreisblatt

Neue Osnabrücker Zeitung

Medienmagazin DWDL

Kress-Report

Finanztreff.de

 

Tag 120 | ePaper

Apropos Tag der Arbeit. Rasant verändert sich die Arbeitswelt für Journalisten, ob sie es wollen oder nicht. Papier zu bedrucken, ist zwar zum Glück noch nicht aus der Mode gekommen, aber immer mehr Menschen finden auch Gefallen daran, die Zeitung auf dem Tablet oder am Computerbildschirm zu lesen. Die Zeitungs-Marketing-Gesellschaft (ZMG) hat dazu aktuelle Zahlen veröffentlicht. Die ePaper-Auflage der deutschen Zeitungen ist demnach im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent gestiegen. Die Zahl der Abonnements verdoppelte sich im gleichen Zeitraum sogar auf 257.000. Aktuell werden in Deutschland 564.000 ePaper verkauft. Mehr als eine halbe Million Leser entscheidet sich für die digitale Ausgabe ihrer Zeitung, so die Auswertung der aktuellen IVW-Erhebung durch die ZMG. Im Vergleich zum Vorjahresquartal haben sich die ePaper-Verkäufe damit um rund 60 Prozent gesteigert. Allein die Tageszeitungen verzeichnen 436.000 ePaper-Verkäufe pro Tag. Pressemitteilung der ZMG

Jeversches Wochenblatt – ePaper

Tag 101 | Nachruf

EZEr machte es anders als die anderen und er machte „sein Ding“. Zu den untereinander gut vernetzten Journalisten der übrigen Lokal- und Regionalzeitungen im Nordwesten pflegte er eher gar kein als ein distanziertes Verhältnis. Trotzdem schauten die Kollegen mit einiger Hochachtung auf den Mann, der die „Emder Zeitung“ revolutionierte und aus ihr Anfang der 80er Jahre ein Blatt machte, das bis heute völlig anders daherkommt als jede andere Zeitung. Am vergangenen Freitag ist Herbert Kolbe, wie die Deutsche Presseagentur meldet, im Alter von 72 Jahren gestorben.
Mit den Innovationen, die Kolbe bei der EZ veranlasste, die bis dahin „Rhein-Ems-Zeitung“ geheißen hatte, stieß er auch Neuerungen in anderen deutschen Blättern an. Besonders beachtet wurde in der Branche der Umstand, dass Kolbe in Emden wieder eine Vollredaktion schuf und sich vom sogenannten „Mantelbezug“ bei der Neuen Osnabrücker Zeitung löste. Damit konnte die EZ lokale, regionale und überregionale Nachrichten nach eigener Schwerpunktsetzung zusammenstellen, was seinerzeit noch wenig üblich war, heute bei vielen Lokalzeitungen gang und gäbe ist. Besonders ist auch die Titelseite der Emder Zeitung, die mittlerweile nur noch aus Überschriften, Unterzeilen und Vorspännen sowie Fotos besteht und optisch in jeder Hinsicht ungewöhnlich daherkommt.
2006 hatte Kolbe nach 25 Jahren das Amt an seinen Nachfolger und zuvor langjährigen Stellvertreter Klaus Fackert übergeben.

Tag 42 | Synergie

Schleichende Veränderung auf dem einst so vielfältigen Zeitungsmarkt in Ostfriesland. In der Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO) sind bereits drei ehemals selbstständige Presseverlage aufgegangen, die Ostfriesen-Zeitung (OZ), die Ostfriesischen Nachrichten (ON) und der General-Anzeiger (GA). Für ein paar Jahre bewahrten sie ihre relative Eigenständigkeit, doch inzwischen zieht die Zeitungsgruppe mehr und mehr die Synergien aus dem Zusammenschluss. Jüngst wurde zum Beispiel der Vertrieb der Blätter am Hauptsitz der ZGO zusammengefasst. Die ZVO aus Rhauderfehn ist mittlerweile dorthin verlegt worden.  Zum Bericht.

Tag 34 | Kollege

„Das ist die neue Ausgabe“, sagt der ziemlich abgerissen aussehende Typ am Eingang des Rewe-Marktes sehr freundlich und hält mir lächelnd das eingeschweißte Zeitungspaket entgegen. „Später“, sage ich und sehe,  dass er ein bisschen enttäuscht ist. Er strahlt, als ich auf dem Rückweg wirklich anhalte und ihm ein Blatt abkaufe. 1,90 €. Print ist nicht gerade billig. Dafür bekommt der Verkäufer die Hälfte vom Preis. Das ist fair. Das Blatt heißt schließlich Fiftyfifty. Und es ist vermutlich sein einziger Broterwerb. Wo er heute Nacht wohl schläft?

Fiftyfifty

Tag 31 | Papier

Seit gestern ist mir doch etwas mulmig, was die Zukunft der gedruckten Zeitung angeht. Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass Papierausgaben journalistischer Produkte bald knapp werden. Ich erfahre es von meiner Blumenhändlerin. Beim Kauf eines Tulpenstraußes offenbart sie mir, was der ganzen Branche zu denken geben müsste. Die Zeitung sei für sie unverzichtbar, erklärt die Verkäuferin. Bei Temperaturen um null ginge es ja noch mit normalem Blumenpapier. Aber wenn es kälter werde… Sie zieht einen schwarzweiß bedruckten Bogen  unter der Ladentheke hervor, wickelt die Blumen sorgfältig ein. „Was machen Sie denn, wenn die Leute die Zeitung nur noch im Internet lesen“, frage ich die Dame, um das Gespräch in Gang zu halten. „Ach, das ist nicht so schlimm, wir haben noch einen ziemlichen Vorrat“, erklärt sie. „Lassen Sie mich schauen.“ Sie zieht den nächsten Bogen Zeitungspapier hervor, schaut in die obere linke Ecke der Ausgabe des Blattes und verkündet stolz: „März 2003!“. Man mag sich das Papierlager hinten in der Gärtnerei gar nicht vorstellen. Zehn, zwanzig Jahre wird sie damit locker überstehen, das reicht bis zu ihrer Rente. Aber warum hortet sie Zeitungen? Weiß sie mehr als wir?

Radio Nordseewelle will in Ostfriesland senden

Ostfriesland – Ein neuer Radiosender geht auf der ostfriesischen Halbinsel an den Start, „Radio Norseewelle“. Die Niedersächsische Landesmedienanstalt hat dem Bewerber Radio Nordseewelle GmbH & Co. KG in ihrer Versammlung  am 18. Dezember 2013 lokale UKW-Frequenzen in der Region Ostfriesische Inseln / Küstenstreifen zugesprochen. Nach dem rundfunkrechtliche Zulassungs- und Zuweisungsverfahren muss allerdings noch die Frequenzzuteilung durch die Bundesnetzagentur erfolgen, bevor Radio Nordseewelle an den Start gehen kann. An dem künftigen Sender ist laut einer Pressemitteilung der Landesmedienanstalt die Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO) mit knapp einem Viertel beteiligt, sie gibt auf der Halbinsel unter anderem die Ostfriesen-Zeitung (Leer), die Ostfriesischen Nachrichten (Aurich) und den General-Anzeiger (Rhauderfehn) heraus. Laut Landesmedienanstalt sind Gesellschafter der Nordseewelle folgende Anteilseigner: 28,1 %  Rechtsanwalt  Frank Wilken, Leer, 24,9 % ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH, Leer, 17,0 %  TBD Technische Baudienstleistungen GmbH & Co. KG, Friedeburg, 17,0 % Holger Franz, Leer, 13,0 % Joachim Klemm, Leer.

Zapp greift Auricher Affäre auf

Das NDR-Medienmagazin „Zapp“ hat am Mittwochabend über den Versuch des Auricher Landrats berichtet, einen missliebigen Redakteur der Lokalzeitung aus dem Verkehr zu ziehen.