Kleinkredite durch Spenden aus Weser-Ems

Das Genossenschafts-Magazin Weser-Ems berichtet über eine Veranstaltung von Opportunity International in Jever. Zum Bericht

Unternehmer

Wer hilft, lebt gesünder…

Warum verschenken die einen die Hälfte ihres Vermögens, während die anderen am hungernden Mitmenschen achtlos vorbeigehen? Und warum lebt gesünder, wer sich dafür einsetzt, die Armut auf der Welt zu verringern, den Hunger und die Krankheiten zu bekämpfen? Und warum sollte ich was abgeben, wenn die anderen auch nichts oder viel weniger abgeben? Ein interessanter Aufsatz im Magazin der Süddeutschen: „Es geht nicht um viel, es geht um alles“, schreibt Michaela Haas: Zum SZ-Beitrag

Pressesprecher von Opportunity International tödlich verunglückt

JanBinder Köln/Jever – Der Pressesprecher von Opportunity International, Jan Binder, ist am vergangenen Freitag bei einem Badeunfall in der Nähe von Accra (Ghana) ums Leben gekommen. Das hat die Entwicklungshilfeorganisation mit Sitz in Köln am Montag mitgeteilt. Der Tod des jungen Mitarbeiters von Opportunity Deutschland ist auch in Jever mit großer Bestürzung aufgenommen worden. Jan Binder (31) arbeitete eng mit dem Freundeskreis Weser-Ems von Opportunity zusammen, hatte mehrere Veranstaltungen in der Region organisiert, pflegte persönliche Kontakte hierher und war erst kürzlich wieder in Jever gewesen.

Jan Binder  war im Rahmen einer Journalistenreise in Ghana unterwegs. Der tragische Badeunfall ereignete sich am vergangenen Freitag bei einem Hotel nahe der Hauptstadt Accra. Wie Opportunity International auf der Homepage der Stiftung mitteilt, war Binder mit einer Journalistin des Deutschlandfunks unterwegs. Die beiden hatten in der Voltaregion Landwirtschaftsprojekte besucht und dort recherchiert. Sie waren vormittags noch bei Microschools gewesen, um Bilder und Lebensgeschichten mitzubringen.

Es sei der letzte Arbeitstag gewesen, die beiden hätten dann zusammen mit ihrem ghanaischen Begleiter entschieden, noch an die Küste zu fahren und eine ausgefüllte und anstrengende Woche ausklingen zu lassen. Die Strömung des Ozeans sei jedoch so stark gewesen, dass Jan Binder die Kontrolle verlor und vor den Augen des ghanaischen Mitarbeiters ertrank. Ein sofort eingeleiteter Wiederbelebungsversuch am Strand blieb erfolglos. Später konnte im Krankenhaus nur sein Tod festgestellt werden. Die Journalistin, ebenfalls Opfer der Strömung, konnte gerettet werden.

Vorstand Stefan Knüppel sagte am Montag: „Opportunity International verliert nicht nur einen großartigen Mitarbeiter, der seit 2009 für die Stiftung tätig war, sondern auch einen echten Freund. Sein fachliches Knowhow, aber auch sein weit darüber hinaus gehendes Engagement im Kampf gegen die weltweite Armut, werden uns sehr fehlen. Wir sind in großer Trauer verbunden mit seiner Familie und seinen Freunden. Ihnen gilt unser besonderes Mitgefühl.“ Jan Binder hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Zur Homepage von Opportunity International

(28. November 2011)

Social Business schnell erklärt

Seven Principles of Social Business, by Muhammad Yunus

Muhammad Yunus hat sie flüchtig auf einem Schmierzettel niedergeschrieben. Auf Deutsch übersetzt, klingen die sieben Prizipien für soziales Unternehmertum etwa so:
7 Prinzipien

Experten-Beitrag zum Thema Mikrofinanz

Kurze-18.06.08 Mikrofinanz bleibt die kostengünstigste und effizienteste Möglichkeit der Entwicklungszusammenarbeit. Einzelne Missbräuche können daran nichts ändern, sagt Dr. Thomas Kurze, Partner bei der Böhm-Kurze-Zumbrink Capital Management GmbH, Vermögensverwaltungsgesellschaft, Berlin, ehemaliges Vorstandsmitglied einer deutschen Großbank. In einem Beitrag für „die bank“ – Zeitschrift für Bankpolitik und Praxis, analysiert Kurze, der auch Schirmherr von Opportunity International Deutschland ist, die aktuellen Probleme und Chancen der Mikrofinanz. Ein lesenswerter Beitrag. Zum Artikel

Yunus neuer Gastprofessor an der Universität von Malaysia

Bangi – Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus hat am Freitag, 15. Juli, in Bangi im Bundesstaat Selangor in Malaysia eine Gastprofessur der Universität von Kebangsaan (National University of Malaysia) angetreten. Yunus nahm eine Einladung an, “Laureate-in-Residence” der UKM-Universität zu werden. Malaysia lädt seit 2001 jährlich einen Nobelpreisträger zur Gastprofessur ein und eröffnet ihm die Möglichkeit, sich einen Monat bis ein Jahr lang im Land aufzuhalten und an der Universität zu lehren.

Prof. Muhammad Yunus sprach in seiner Antrittsrede vor mehr als 2000 Studenten und Fakultätsangehörigen über Social Business, das heute als Oberbegriff für verschiedene Formen des Wirtschaftens steht, die die Menschen und nicht den Profit im Fokus haben. Mikrokredite, für die Yunus mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden, sind nur eine davon. Yunus sagte in seiner Ansprache, dass die Entwicklung von Mikrokrediten und Social Business in seinem Heimatland Bangladesh ihn das Potenzial aller Menschen gelehrt hätten, ihr eigenes Leben zum Besseren hin zu verändern. Er rief die nachkommende Generation auf, ihr Talent und ihre Energie darauf zu verwenden, die Probleme der Gesellschaft mit ihrer eigenen Innovationskraft und Kreativität sowie mit den ihnen heute zur Verfügung stehenden Ressourcen und Technologien zu lösen.

Die Universität von Malaysia hat mehr als 25.000 Studenten. Das Laureate-Programm geht auf eine Vision des früheren Premierministers Mahathir Mohamed zurück, durch intensive Wissenschaftsförderung bis zum Jahr 2020 einen malaysischen Nobelpreisträger hervorzubringen.

Quelle: Professor Yunus urges young Malaysians to solve  society’s problems with their own creativity, Artikel in: Yunus Centre

Die sieben Prinzipien des Social Business nach Yunus: Seven principles

Sparkonto für Mikrokredite am Start

Bochum/Mainz (pts/12.07.2011) – Oikokredit und die GLS-Bank haben ein Sparkonto aufgelegt, das der Mikrofinanzierung dient.

Ziel der Kooperation ist es, mit dem Oikocredit Sparkonto bei der GLS Bank eine sichere und sinnstiftende Anlage zu bieten, die benachteiligten Menschen in Entwicklungsländern den Zugang zu Kapital ermöglicht.

Das einzigartige Konzept ist auf die gesellschaftliche Wirkung der Gelder ausgerichtet: Anleger eröffnen bei der GLS Bank ein Oikocredit Sparkonto. Die GLS Bank vergibt ein Darlehen in Höhe der angelegten Gelder an Oikocredit, die damit wiederum Partnerorganisationen in Entwicklungsländern finanziert. Ein Großteil des Kapitals geht an Mikrofinanzorganisationen, die vor Ort Kleinkredite an wirtschaftlich aktive Menschen vergeben. Ein kleinerer Teil kommt Genossenschaften, Fairhandelsorganisationen und kleinen Unternehmen zugute.

„In der GLS Bank stellen wir bei allen Angeboten den Menschen in den Mittelpunkt“, so GLS Vorstand Andreas Neukirch. „Das neue Sparkonto richtet sich speziell an Anleger, die sich gezielt für die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen in Entwicklungsländern einsetzen möchten und gleichzeitig eine hohe Sicherheit sowie marktübliche Verzinsung erwarten.“

„Mit dem Sparkonto können wir sozial verantwortlichen Anlegern nun ein weiteres Produkt anbieten“, so Florian Grohs, Geschäftsführer von Oikocredit Deutschland. „Wir hoffen damit neben unseren bestehenden Mitgliedern noch mehr Menschen von einer sicheren und nachhaltigen Geldanlage begeistern zu können.“

Oikocredit setzt sich ebenso wie die GLS Bank für eine nachhaltige Finanzwirtschaft ein. Die Kooperationspartner investieren das Geld ihrer Anleger seit über 35 Jahren in soziale, ökologische und ökonomische Projekte und Unternehmen.

Hält Mikrofinanz, was sie verspricht?

Experten diskutierten in Berlin über Mikrofinanz im Spannungsfeld zwischen erfolgreicher Armutsbekämpfung und Fehlentwicklung. In den letzten Jahren wurde Mikrofinanz  zu einem der wichtigsten Instrumente der internationalen Zusammenarbeit. Im Kampf gegen die Armut werden große Hoffnungen mit der Finanzsektorentwicklung verbunden. Jedoch wurde in jüngster Zeit auch Kritik an der Mikrofinanz laut. Zum Artikel

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Susanne Dorasil BMZ Leiterin Referat Wirtschaftspolitik und Finanzsektor. Foto: Thomas Ecke

Afrika kann sich selbst ernähren

Gegen den Hunger und für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung Afrikas. Ein sehr interessanter Beitrag über die Zukunft der Landwirtschaft auf dem schwarzen Kontinent. Und über ein Projekt, das der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan unterstützt: AGRA

Agra

Auf Armutsbekämpfung zurückbesinnen

OID3 Köln – Der Geschäftsführer der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation mit Sitz in Bonn, Niclaus Bergmann, sieht die Entwicklungshilfe durch Mikrofinanz weltweit in einer „Identitätskrise“, hält sie aber keineswegs für gescheitert. Im Gegenteil: Aus einer Phase der Selbstfindung könnten die Institutionen, die sich mit Mikrofinanzierung beschäftigten, gestärkt hervorgehen.

Es sei nicht die erste Krise, die die Mikrofinanz zu überstehen hatte. Wichtig sei eine Rückbesinnung auf die Ursprungsidee der Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern, sagte Bergmann (Foto) auf einer Tagung haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter der Stiftung „Opportunity International Deutschland“ am Wochenende in Köln.

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