Eine Reise ins jüdische Ostfriesland

Broschüre lässt den einst so lebendigen Alltag der Juden in Ostfriesland wieder gegenwärtig werden

Aurich – Unter dem Titel „Reise ins jüdische Ostfriesland“ hat die Ostfriesische Landschaft eine Broschüre veröffentlicht, mit der das einst so lebendige jüdische Leben in Ostfriesland wieder gegenwärtig wird. Anlass der Publikation ist die Pogromnacht vom 9. November 1938, die sich zum 75. Mal jährt. Durch die Veröffentlichung wird es möglich, sich auf die Spuren jüdischen Lebens auf der gesamten Ostfriesischen Halbinsel zu begeben.

Die Broschüre "Reise ins jüdische Ostfriesland". Foto (c): Jantje Appel
Die Broschüre „Reise ins jüdische Ostfriesland“.
Foto (c): Jantje Appel

Auf den 67 Seiten der Broschüre können interessierte Leser auf viele Informationen und Veranstaltungsangebote zur jüdischen Kulturgeschichte in der Region zugreifen. Darin findet man auch 14 allgemeine Informationen, beispielsweise über das jüdische Gemeinde- oder Alltagsleben. Beschreibungen für individuelle Rundgänge zu 13 historischen Stätten vervollständigen die Entdeckungsreise durch das jüdische Ostfriesland. Persönlichkeiten, Alltagsgeschichten und Ereignisse aus Weener oder auf Norderney sind dort genauso aufgeführt, wie der jüdische Friedhof in Jever oder ein Rundgang durch Wilhelmshaven. Die Schrift erzählt auch von besonderen jüdischen Persönlichkeiten, wie der gebürtigen Norderin Recha Freier, die Tausenden jüdischen Kindern zur Flucht nach Palästina verhalf oder dem Schützenkönig Simon Oppenheimer, der 1902 von der Schützencompagnie Esens von 1577 zu ihrem König gekürt wurde.

21 Kultureinrichtungen, davon neun Museen und fast alle ehemaligen Synagogenstandorte, zeigen in ihren Ausstellungen und Projekten, wie ein Thema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden kann. Eine musikalische Besonderheit bildet die Konzertreihe der Folkgruppe „Laway“. Das Ensemble präsentiert erstmals die vertonten Verse des Holocaust-Überlebenden Iakovos Kambanellis auf Plattdeutsch, der Sprache, welche auch die ostfriesischen Juden sprachen.

Insgesamt neun von zehn Kultursparten sind bei dem Kooperationsprojekt „Reise ins jüdische Ostfriesland“ vertreten. „Gerade die Zusammenarbeit unterschiedlichster kultureller Bereiche hat uns bei diesem Projekt überzeugt und deshalb haben wir dieses gerne gefördert“, so Dr. Kathrin Höltge, Referatsleiterin beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Eine ganz besondere Auszeichnung erhielt das Ausstellungsprojektes „Haggadah, Kunst zum jüdischen Pessach-Buch“, das in der Knesset, dem Parlament des Staates Israel im Mai 2014, präsentiert wird.

„Reise ins jüdische Ostfriesland“ ist ein großes gemeinsames Projekt im Rahmen des dritten kulturtouristischen Themenjahres „Land der Entdeckungen 2013“. Dieses umfasst die gesamte Ostfriesische Halbinsel; vom Ammerland bis zu den Inseln, vom Dollart bis zum Jadebusen. „Mit der Broschüre ist uns die Stärkung der Vernetzung und die regionenübergreifende Zusammenarbeit besonders gelungen“, so Helmut Collmann, Präsident der Ostfriesischen Landschaft. „Die Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet, England und den Niederlanden ermutigen uns, auf diesem Weg weiter zu gehen“, so Collmann weiter.

Humor mit hintergründigen Zwischentönen

Gerd Brandt, Albertus Akkermann und Werner Jürgens beleuchten in ihren Live-Programm bekannte und weniger bekannte Facetten aus dem Leben von Hannes Flesner

Hannes Flesner in den 80er Jahren.  Bild: Privatarchiv Flesner.
Hannes Flesner in den 80er Jahren.
Bild: Privatarchiv Flesner.

Ostfriesland. Musik und Döntjes rund um Hannes Flesner lautet das erfolgreiche Konzept ihrer Live-Show. Die beiden Folk-Musiker Gerd Brandt (Gitarre & Gesang) und Albertus Akkermann (Akkordeon & Gesang) werden bald wieder gemeinsam mit dem Autor der Flesner-Biografie „Gröön-Bohnen-Rock’n’Roll“ Werner Jürgens unterwegs sein, um ihrem Publikum in Gesprächen und Liedern bekannte und weniger bekannte Seiten des bis heute unvergessenen ostfriesischen „Schgangsongjees“ nahe zu bringen. Das Programm verspricht einen kurzweiligen biographischen Rückblick mit viel Humor, aber auch einigen überraschend hintergründigen Zwischentönen. Letztes Jahr spielte das Trio unter anderem vor ausverkaufter Kulisse im Leeraner „Kulturspeicher“. Für den September 2013 stehen jetzt weitere Termine an.

„Wir nennen unser Programm Radio-Show“, erläutert Brandt. „Das haben wir uns ein bisschen aus den USA abgeguckt. Im Kern geht es darum, dass wir in einer lockeren Abfolge von Talkrunden und Musikeinlagen das Leben von Hannes Revue passieren lassen wollen. “ Und die Vita des 1984 im Alter von nur 55 Jahren verstorbenen urigen Barden war durchaus facettenreich. Neben seinen plattdeutschen „Schgangsongs“ wie „Bottermelk-Tango“ oder „Genever Marie“ hat Flesner darüber hinaus ebenfalls für andere renommierte Künstler Schlagertexte geschrieben; so zum Beispiel für Rex Gildo, Nana Mouskouri, Lisa Fitz, Trude Herr, Lale Andersen, Willy Millowitsch, Henry Vahl, um nur ein paar Namen zu nennen. Manche seiner Titel, die er zumeist unter dem Pseudonym Peter Buchenkamp verfasste, erreichten gar Spitzenplatzierungen in den Hitparaden.

Ursprünglich war Hannes Flesner gelernter Journalist. Bis Mitte der 60er Jahren arbeitete er als Feuilleton-Chef bei der „Bild“-Zeitung. Dort hielt er in einer eigenen Musikkolumnen die Leser regelmäßig über die neuesten Trend auf dem Laufenden. In dem Zusammenhang war der Ostfriese einer der wenigen, die bereits frühzeitig das Potenzial der ersten Beatles-Platte mit Tony Sheridan erkannten. Als Flesner 1965 Pressechef der Plattenfirma Philips wurde, leistete er dann wichtige Schützenhilfe für den deutschen Karrierestart von späteren Superstars wie z.B. Abi & Esther Ofarim, Alexandra, Black Sabbath, Genesis, Kraftwerk, um wiederum nur ein paar Namen zu nennen. Bis heute sind auf vielen Platten-Covern und CD-Heftchen Texte zu finden, die aus der Feder des Ostfriesen stammen.

Ab den 70er Jahren rückte Hannes Flesner schließlich selber ins Rampenlicht. „Die meisten haben ihn auf die Rolle des Spaßmachers reduziert“, sagt sein Biograph Werner Jürgens. „Das wird ihm jedoch nicht gerecht. Denn Hannes hat sich in seinen Liedern auch immer wieder mit ernsten gesellschaftspolitischen Themen wie Umweltverschmutzung, Konsumzwang oder Entfremdung beschäftigt. Zudem war er im Kontext der damaligen Liedermacherbewegung definitiv der erste und lange Zeit auch der einzige Künstler, der konsequent auf die plattdeutsch Sprache gesetzt hat.“

Gut zwei Stunden dauert das Live-Programm, mit dem Gerd Brandt, Werner Jürgens und Albertus Akkermann ihren Zuschauern diese zahlreichen Facetten von Hannes Flesner nahe bringen werden. Die Tickets kosten 12 Euro an der Abendkasse oder 10 Euro zzgl. 10 % Gebühr im VVK. Online-Kartenbestellungen unter info@artychoke.de.

Termine der Flesner-Show in der Übersicht:

Sa. 07. September 2013 Kirche Groothusen (19.30 Uhr)

            VVK: Küster Mulders 04923-7792, Bücherstube Plenter Emden oder 04422-986001

So. 08. September 2013 Hayungshof Dunum (19.30 Uhr)

            VVK: Harlinger, Karl Erdmann 04971-2818 oder 04422-986001

Mo. 09. September 2013 Dorfgemeinschaftshaus Bunde (19.30 Uhr)

VVK: Bürgerbüro und Borus in Bunde, RZ Weener oder 04422-986001

Mo. 23. September 2013 Theater Norderney (20 Uhr)

Veranstaltung im Rahmen der 5. Norderneyer Plattdeutschen Woche

So. 29. September 2013 Dorfgemeinschaftshaus Neustadtgödens (16 Uhr)

            Vorverkauf: Jeversches Wochenblatt und Anzeiger für Harlingerland

Zapp greift Auricher Affäre auf

Das NDR-Medienmagazin „Zapp“ hat am Mittwochabend über den Versuch des Auricher Landrats berichtet, einen missliebigen Redakteur der Lokalzeitung aus dem Verkehr zu ziehen.

 

Anzeigen-Sonntagsblatt wechselt Besitzer

In der ostfriesischen Zeitungslandschaft, nach wie vor eine der buntesten in Deutschland, aber in den vergangenen Jahren bereits durch Fusionen und Übernahmen verändert, tut sich wieder etwas. Die ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH hat heute mitgeteilt, dass sie den Leeraner Anzeigenblattverlag Sonntags-Report GmbH & Co. Kommanditgesellschaft von der Nordwest Medien GmbH & Co. KG gekauft hat. Die Geschäfte werden der Mitteilung zufolge seit gestern (Mittwoch, 14. August) durch die ZGO übernommen. In der ZGO erscheinen bereits die Tageszeitungstitel Ostfriesen-Zeitung (Leer), General-Anzeiger (Rhauderfehn), Ostfriesische Nachrichten (Aurich) sowie die Anzeigenblätter „Der Wecker“ und „Von Haus zu Haus“. Der anzeigenstarke Sonntags-Report erscheint in Leer, Papenburg und im nördlichen Landkreis Emsland. Er hat eine Auflage von 108 693 Exemplaren. Erstmalig ist der Titel Sonntags-Report am 7. September 1986 erschienen. Der Kauf durch die ZGO Zeitungsgruppe Ostfreisland GmbH wurde der Pressemitteilung zufolge durch eine jüngst beschlossene Veränderung des Pressefusionsrechtes möglich. „Die Kundenbeziehungen werden durch den Sonntags-Report fortgeführt. Alle Mitarbeiter werden übernommen. Über die Höhe des Kaufpreises haben beide Parteien Vertraulichkeit vereinbart“, heißt es weiter.

Sonntagsreport online

Epaper Sonntagsreport

Bei Anruf fort

Ein Landrat, ein Chefredakteur, ein Telefon und ein Versuch, der nicht strafbar ist

Von Helmut Burlager

Frage: Was hat eigentlich ein Landrat in Ostfriesland zu befürchten, der versucht, einen ihm missliebigen Journalisten per Anruf beim Chefredakteur aus seinem Berichterstattungsgebiet zu entfernen? Antwort: Gar nichts. Was Christian Wulff noch auf die schiefe Ebene brachte, auf der er bis zu seinem unrühmlichen Amtsverzicht dahinschlitterte – der Anruf bei Bild-Chef Kai Diekmann – dürfte für den Chef im Auricher Kreishaus, Harm-Uwe Weber, folgenlos bleiben. Und zwar, weil die örtlichen Medien, selbst die betroffene Zeitung, den Vorgang anscheinend gar nicht weiter bemerkenswert finden.

Was ist passiert? Im Zusammenhang mit einer Datenpanne, die ein Skandal für sich ist, haben Politiker anderer Parteien dienstliche SMS des Landrats auf ihren I-Pads mitlesen können. So wurde der Inhalt einer SMS bekannt, den Weber an den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Auricher Kreistag, Jochen Beekhuis, geschickt hat, und in dem er diesem mitteilte, er habe beim Chefredakteur der örtlichen Zeitung, der „Ostfriesischen Nachrichten“ interveniert und erreicht, dass dieser den Redakteur aus der Berichterstattung über den Kreistag zurückziehen werde.

So stellt es der Landesverband Niedersachsen des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) in einer Pressemitteilung dar, auf die es prompt eine Gegendarstellung der Ostfriesischen Nachrichten gab. Chefredakteur Ralf Klöker, Mitglied der Geschäftsführung und verantwortlicher Chefredakteur bei den Ostfriesischen Nachrichten GmbH, habe „weder gegenüber Landrat Harm-Uwe Weber noch gegenüber irgendeinem Dritten zugesagt, einen Redakteur aus der Berichterstattung zurückzuziehen. Der verantwortliche Redakteur für die Berichterstattung über den Landkreis Aurich ist auch nicht zurückgezogen worden“, heißt es darin. Im eigenen Blatt stellte die ON-Redaktion es genauso dar. Der Versuch des Landrats sei „erfolglos“ gewesen.

Alles in Ordnung also in Aurich? Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Der Landrat hat, wie die ON klar stellen, mit seiner Intervention keinen Erfolg gehabt. Es gab ihn also, den Versuch. Mit keinem kritischen Wort aber würdigt das Blatt, noch würdigen es andere Blätter, dass der Landrat offensichtlich mit dem Ziel zum Telefonhörer griff, einen missliebigen Redakteur aus der Kreistagspolitik herauszukicken. Hallo?

Nur zur Erinnerung: Erfolglos war auch der Versuch von Christian Wulff, eine Veröffentlichung der „Bild“-Zeitung über die Umstände seines Hauskaufs per Anruf beim Chefredakteur zu verhindern. Doch allein der Versuch verursachte einen medialen Aufschrei, welcher der Anfang vom Ende des Bundespräsidenten war. Nun muss der Landrat vielleicht nicht gleich zurücktreten, peinlich genug ist die Sache ja sowieso. Dass der Politiker in den Medien so gänzlich ungeschoren davonkommt, das ist das eigentlich Überraschende an dieser Posse. Es ist wohl so: In Ostfriesland regt man sich einfach nicht so leicht auf wie in Berlin.


Das Medienmagazin Zapp berichtete am 14. August über die Affäre: Zum Beitrag


Der Landkreis Aurich hat inzwischen eine Presseerklärung zum Thema abgegeben. Darin heißt es unter anderem:

Entschieden weist der Landrat Behauptungen zurück, er habe versucht, Einfluss auf die Berichterstattung der Ostfriesischen Nachrichten zu konkreten Sachverhalten zu nehmen. „Nach meinem Eindruck war aber aufgrund der inneren Einstellung eines einzelnen Journalisten der Ostfriesischen Nachrichten eine objektive Berichterstattung über Angelegenheiten des Landkreises nicht in jedem Fall gewährleistet“, erklärt Weber. Er habe es daher als sein gutes Recht und auch als Verpflichtung angesehen, auf eine solche sachliche und faire Berichterstattung hinzuwirken. Daher habe er, wie es vom Chefredakteur der Ostfriesischen Nachrichten, Ralf Klöker, ausgedrückt wurde, ein „Krisengespräch“ mit ihm geführt. Weitere persönliche Gespräche habe es in dieser Angelegenheit, wie es auch Herr Klöker schon erklärt habe, nicht gegeben.

Dass er sich mit der Chefredaktion der Ostfriesischen Nachrichten in Verbindung gesetzt habe, sei auch in der Politik seit langem bekannt gewesen. Wenn die Grünen dieses Thema nun mit der aktuellen Datenproblematik verquicken, sei dies nur mit dem Bundestagswahlkampf zu erklären.

Die ganze Pressemitteilung hier beim NDR

Friesland von der Schokoladenseite

Bildband mit dreisprachigen Erläuterungen – die leider nicht immer zutreffen

DruckSchade, wenn ein gut gemachter Bildband unter den Mängeln des bisschen Textes leidet, der die schönen Fotos illustriert. So wie im neu erschienenen Werk aus dem Wartberg-Verlag, „Im Land der Friesen“. Es gibt ja nicht wenige solcher Bildbände, die das Land zwischen Ems und Jade mit seinen pittoresken Städtchen, Sielhäfen und Inseldörfern so zeigen, wie es sich auch in Tourismusprospekten gern präsentiert. Das ist nicht ganz das wahre Ostfriesland, sondern nur die Schokoladenseite eines Landstrichs, der auch Hinterhöfe hat. Aber Bayern besteht ja auch nicht nur aus Bergen, Seen und Lederhosen.

Es ist also ein Bildband wie viele, mit Ansichten zahlreicher friesischer Sehenswürdigkeiten von Kutterhäfen bis Windmühlen, von Inselstränden bis zu holländisch anmutenden Altstadtgässchen. Die Fotos von Günter Franz, ergänzt um eine Reihe von Agenturbildern, zeigen, dass er den Blick fürs Typische hat, aber das außergewöhnliche Motiv nicht übersieht.

Die Idee, die das Buch von der Masse abhebt, ist eine andere: Es ist dreisprachig, die erläuternden Texte stehen auf Deutsch, Englisch und Französisch nebeneinander. Der Bildband ist dadurch ein ausgezeichnetes Mitbringsel für ausländische Besucher der Region. Die werden auch, anders als der heimatkundlich bewanderte einheimische Leser, nicht bemerken, dass die beschreibenden Texte aus der Feder des Sachbuchautors Ulf Kaack hier und da etwas fehlerhaft daherkommen.

Das fängt mit sonderbaren Aufzählungen („Ostfriesland, das Wangerland und Butjadingen sind…“) an, geht über veraltete Informationen („Seit 1903 ist Emden die Heimat der Nordseewerke. Heute werden hier nicht nur Schiffe gebaut…“) und falsche historische Angaben („Die 1896 errichtete Alte Inselkirche ist die älteste Kirche Ostfrieslands“) bis hin zur Erfindung neuer geografischer Bezeichnungen („Die östlichste der ostfriesischen Inseln gehört als Einzige politisch nicht zu Ostfriesland, sondern zum friesischen Weserland“). Das mindert die Qualität der sonst gefällig und kurzweilig verfassten Erläuterungen ein wenig, stört am Ende wohl aber nur den, der sich etwas besser auskennt. Vielleicht verkauft die erste Auflage sich so gut, dass vor dem Druck der zweiten die kleinen Pannen ausgebügelt werden. Der Bildband selbst wäre es wert.

Ulf Kaack, Günter Franz, Im Land der Friesen – Zwischen Ems und Weser. 72 Seiten, gebunden, zahlreiche Farbfotos, deutsch/englisch/französisch. 15,90 Euro, Wartberg Verlag, ISBN 978-3-8313-2490-3

Stars im Norden

Highlights vom Tag der Niedersachsen in Aurich

Aurich – Acht Bühnen mit mehr als 30 Bands, Chöre und Spielmannszüge, Zirkusvorführungen und ein großer Trachten- und Festumzug: Das sind Schlaglichter, die die Besucher des Tages der Niedersachsen in Aurich vom 1. bis 3. Juli erwarten dürfen. „Der Tag der Niedersachsen spiegelt einen repräsentativen Mix des kulturellen Lebens in Niedersachsen wider“, so der Projektleiter der Stadt Aurich Kai-Michael Heinze. „Wir freuen uns Gastgeber zu sein und sind gespannt auf die Auftritte der Gruppen aus den Regionen Niedersachsens“.

Das musikalische Highlight der Bühne von Hit-Radio Antenne, dem Landessportbund und der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover ist am Sonnabendnachmittag „Nina Hagen & Band“, am Abend tritt „Dr. Alban“, ein schwedisch-nigerianischer Pop-Musiker und Rapper, auf. Auf der Bühne von Radio ffn und dem Landesmusikrat spielt am Freitag die Band „The Jetlags“ aus Hannover eine Mischung aus Classic Rock, Rock’n’Roll und deutschen Partyhits. Am Samstag tritt die niederländische Sängerin „Loona“ auf, die mit den Liedern „Bailando“ oder „Hijo de la Luna“ bekannt wurde. Country-Musik von „Tom Astor & Band“ wird am Samstagabend auf der Bühne der Stadt Aurich gespielt.

Auf der Bühne des NDR tritt am Freitagabend „Laith Al-Deen“ auf. Eines der bekanntesten Stücke von ihm ist „Bilder von dir“. Am Samstag sind die musikalischen Highlights Gaby Baginsky, Ireen Sheer und Johannes Oerding. Gaby Baginsky ist eine deutsche Schlagersängerin und brachte im letzten Jahr die Single „Männer dürfen weinen“ heraus. Die deutsch-britische Sängerin Ireen Sheer nahm bereits für Deutschland am Eurovision Song Contest teil. Johannes Oerding ist ein deutscher Popmusiker und hat in diesem Jahr sein zweites Studioalbum „Boxer“ veröffentlicht. Auf der Bühne von Radio 21 und dem Landestrachtenverband sorgt die „Radio 21 – wir spielen was wir wollen Party“ mit Per Eggers am Freitag und Samstagabend für Stimmung.

Neben dem vielfältigen Programm auf den acht Bühnen stellen sich auf sieben Themenmeilen Verbände, Organisationen, Vereine, Unternehmen und die ehemaligen Ausrichterstädte vor. Die sieben Themenmeilen sind eingeteilt in die Bereiche Info und Erlebnis, Umwelt und Natur, Sport, Energie, Technik, ehemalige Ausrichterstädte und das Niedersachsen Dorf. Mit rund 6000 Aktiven wird der Tag der Niedersachsen ein buntes Kulturfestival.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Themenmeilen sind im Internet unter http://www.tdn-aurich.de verfügbar,

Heimspiel für Klaus Spencker

Stimmungsvolle Jazzmusik im Landschaftsforum

Aurich – Ein Abend mit stimmungsvoller Jazzmusik erwartet die Besucher des Landschaftsforum am 24. Juni um 20 Uhr. Der aus Aurich stammende Gitarrist Klaus Spencker bringt zusammen mit Sebastian Merk am Schlagzeug und Bassist Marc Muellbauer nicht nur musikalisch erzählte Geschichten auf die Bühne. Das Trio gibt auch schon einen reizvollen Vorgeschmack auf die Konzerte beim diesjährigen Musikalischen Sommer in Ostfriesland.

KlausSpencker01_CMYKKlaus Spencker, am 24. Juni mit seiner Band in Aurich.

„Wenn ich mich mit der Gitarre hinsetze und mal Zeit zum Schreiben habe, ist das wie ein riesiger Tisch, auf dem ein Haufen Postkarten, Bilder, Briefe, Zeitungsschnipsel und Zweige, die mein Sohn aus dem Wald mitgebracht hat, liegt. Anfangs schreibe ich nur Skizzen und Formen auf, aber irgendwann macht es Klick und die Geschichten nehmen Gestalt an.“ So beschreibt Klaus Spencker die Entstehung seiner Musik und was aus diesen Skizzen und Formen wird, begeistert ein immer größeres Publikum und sichert seinem Namen einen Platz im deutschen Jazz, nachdem er sein musikalisches Handwerk in Amerika erlernt hat. Neben den Einflüssen von Pat Metheny und John Abercrombie ist seine Musik vor allem geprägt von seiner akustischen Gitarre: „Mir wurde oft nachgesagt, wenn ich begleite, klinge das wie ein E-Piano oder Klavier. Tatsächlich habe ich mich während des Studiums auch intensiv mit Bill Evans beschäftigt.“

Zwar heißt Klaus Spenckers aktuelles Album „December“, passt mit seiner Leichtigkeit und Stimmung aber perfekt zu einem Sommerabend, erzählt Geschichten von Bewegungen in der Zeit und vom Wechsel der Jahreszeiten. Zugleich zeichnen die einzelnen Titel aber auch ein Bild der individuellen Auseinandersetzung des Künstlers mit Traditionen. Ein Kampf mit den amerikanischen Wurzeln des Jazz, die sich nicht einfach in eine deutsche Musiktradition einpflanzen lassen. So gilt es umso mehr, aus der Tradition heraus etwas Eigenes zu entwickeln und das tut Klaus Spencker mit leisen Tönen- weich, transparent und klar. Töne, die Konzerte zum Innehalten und Lauschen versprechen.

Klaus Spencker Trio

Datum: 24.06.2011

Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.30 Uhr

Eintritt: 15 €, Schüler und Studenten 7,50 €

Homepage des Künstlers: http://www.spencker.de

Informationen und Karten gibt es unter Tel.:04941 179976, per Fax: 04941 179975 und per E-Mail: karten@ostfriesischelandschaft.de oder im Landschaftsforum der Ostfriesischen Landschaft, Georgswall 1 – 5, 26603 Aurich.

Ein schöner Text über Ostfriesland

News.de-Redakteurin Ulrike Bertus über ihre (und meine) ostfriesische Heimat:

Allein mit sich und dem Herzschlag

“The Starfyghters” – Die Band-Geschichte als Buch

Sonnabend Vorstellung während des Revival-Konzerts in der Auricher Stadthalle

Von Reinhard Former

Aurich. Oldies but Goldies! Nicht nur mit heißem Beat, Soul und Frauenpower wollen „The Starfyghters“ am Sonnabend zum „Come together“ einladen. Obendrein will die Band ihre Fans beim Revival-Auftritt in der Auricher Stadthalle mit einer druckfrischen Starfygther-Biografie überraschen. Mehr lesen: Zum Artikel

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