Tag 261 | Tiefgang

Screenshot 2014-09-19 13.24.50Von wegen, die Junge Union sei immer nur brav und bieder. Dass der CDU-Nachwuchs auch anders kann, zeigt ein Beitrag auf Spiegel online. Tief rein gegriffen in die Sexismus-Kiste hat zum Beispiel die Junge Union Wittmund. Na sowas…

Tag 260 | Freie Friesen

Die Landkarte der Separatistenbewegungen in Europa. Friesland ist dabei.
Die Landkarte der Separatistenbewegungen in Europa. Friesland ist dabei.

Die Schotten machen die Probe aufs Exempel, die Katalanen träumen schon lange davon, und auch anderswo in Europa streben Teilgesellschaften von größeren Nationen nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Die Friesen übrigens auch, wenn auch nur eine kleine Minderheit von ihnen und nicht wirklich militant. Immerhin: Auf einer fiktiven Landkarte, die zeigen soll, wie Europa aussähe, wenn all die Unabhängigkeitsbestrebungen verwirklicht würden, ist auch Friesland eingezeichnet.

Map of separatist movements in Europe

Tag 256 | Medien

Stefan Bergmann tritt zum 1. November in die Chefredaktion der Emder Zeitung ein. Foto: EZ
Stefan Bergmann tritt zum 1. November in die Chefredaktion der Emder Zeitung ein. Foto: EZ

Veränderung an der Spitze der Emder Zeitung: Der 46 Jahre alte Stefan Bergmann tritt zum 1. November in die Chefredaktion des Blattes ein. Er ist seit 2006 Chefredakteur der Münsterschen Zeitung, die jüngst an den örtlichen Konkurrenten Westfälische Nachrichten verkauft worden ist.

Stefan Bergmann übernimmt in Emden eine von der Größe her vergleichbare Zeitung. Die Münstersche Zeitung hat eine Auflage von 19.500 Exemplaren, die Emder Zeitung verkauft etwas mehr als 10.000 Exemplare. Sie gehört zu den wenigen Zeitungen dieser Größenordnung, die mit einer Vollredaktion arbeiten.

Seit Anfang der Achtzigerjahre produziert die Redaktion den überregionalen Teil wieder selbst, nachdem das Blatt bis dahin einen Mantel eingekauft hatte. Dies und ein aufsehenerregender Relaunch, der die EZ bis heute zu einem Exoten unter den Lokalzeitungen macht, war unter anderem das Werk des amtierenden Chefredakteurs Klaus Fackert (61).

Prägt die EZ seit Jahrzehnten: Klaus Fackert. Hier auf dem Cover seines Buches.
Prägt die EZ seit Jahrzehnten: Klaus Fackert. Hier auf dem Cover seines Buches.

Der war 1981 mit dem neuen Chefredakteur Herbert Kolbe nach Emden gekommen, hatte mit ihm zusammen die Zeitung umgekrempelt und in der Branche neue Maßstäbe gesetzt. 2006 übernahm Fackert die Chefredaktion. Seine Kolumne „Die Woche ist um“ war so erfolgreich, dass Fackert zum 25-jährigen Jubiläum ein Buch aus den besten Beiträgen machte. Nachdem er seit Monaten aus familiären Gründen sein Amt nicht mehr ausüben kann, wird die Chefredaktion nun um Stefan Bergmann erweitert.

Tag 244 | Ausflug

Was bedeutete noch mal „hoher Freizeitwert“? Ach ja, jetzt weiß ich’s wieder: Sonntags nach Neuharlingersiel radeln, Familie auf dem Segelboot treffen, im Sonnenschein Kaffee trinken, Kekse essen, zum Schluss am Hafen ein Matjesbrötchen  verputzen, mit Rückenwind zurückdüsen, allen Regenschauern ausweichen, nach 56 Kilometern schön verschwitzt unter die Dusche und anschließend die Beine hochlegen.

Schönen Sonntag noch…

Tag 233 | Einsatz

Ich mach hier ja gerne Werbung für die DGzRS, nicht nur weil mein Jüngster gerade mit Frau und Tochter, also unserer neuen Enkelin, urlaubsmäßig im Wattenmeer rumschippert, sondern auch, weil ich jegliches ehrenamtliche Engagement schätze. Und dass sie gebraucht werden, zeigen sie fast jeden Tag, die Seenotretter. Heute wieder: Pressemitteilung der DGzRS:

Zwei Segler aus den Niederlanden verdanken den Norderneyer Seenotrettern schnelle Hilfe. In der Nacht zu Donnerstag, 21. August 2014, war einer der beiden Männer an Bord ihrer Segelyacht schwer gestürzt und hatte sich eine Kopfverletzung zugezogen. Der Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) eilte der Yacht zu Hilfe.  

Gegen 1.50 Uhr alarmierten die Niederländer über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 die Seenotretter. Wie auf allen Seenotkreuzern der DGzRS laufen auf der BERNHARD GRUBEN die Funkempfänger rund um die Uhr auch in den Kammern der Besatzung, so dass die Nachtruhe der Rettungsmänner jäh unterbrochen wurde und sie den Notruf unmittelbar mithörten.

Der Eigner des etwa neun Meter langen Bootes berichtete, der Skipper habe sich bei einem Sturz eine Platzwunde am Kopf zugezogen, sei zunächst ansprechbar gewesen, aber nun bewusstlos. Zudem hatte das Boot eine Leine in den Propeller bekommen und war für den jetzt allein fahrenden Niederländer schwer zu steuern. Im Revier nördlich Norderney herrschten zu dieser Zeit westliche Winde bis fünf Beaufort (30 bis 40 km/h Windgeschwindigkeit) mit anderthalb Metern Seegang.

Die Segelyacht befand sich auf dem Weg von Schiermonnikoog nach Brunsbüttel. Die BERNHARD GRUBEN legte sofort ab und nahm Kurs auf den Havaristen. Etwa sieben Seemeilen nördlich der Wichter Ee (Seegatt zwischen Norderney und Baltrum) setzten die Seenotretter mit dem Tochterboot JOHANN FIDI einen Rettungsmann samt medizinischer Ausrüstung über. Gemeinsam mit dem zweiten Segler, selbst Arzt, kümmerte er sich um den Verletzten, der inzwischen wieder bei Bewusstsein war.

Der Rettungsmann blieb auf der Yacht, während die BERNHARD GRUBEN den Havaristen auf den Haken nahm und sicher in den Hafen von Norderney schleppte. Dort übergaben die Seenotretter den Verletzten zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst.

Tag 224 | Ausgeladen

Eine Facebook-Gruppe, die sich „Jever aktuell“ nennt, hat sich das Wort von Voltaire zum Motto gemacht:  „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst“. So tolerant ist man nicht überall im Nordwesten. Sogar die „Süddeutsche“ hat einen Vorgang im Emsland aufgegriffen, der ein bisschen sprachlos macht: Erklärungsnot nach Redeverbot

Tag 211 | Wangerland

Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer – das ist nicht nur ein Prädikat für den Naturschutz, sondern auch ein Gütesiegel für Tourismus. Das Wangerland versteht es, sich damit bundesweit bekannt zu machen. Deutschland today

Screenshot 2014-07-29 16.11.05

Tag 202 | WSLBNJB

Welcher Seemann lag bei Nanni im Bett? Mit dieser Eselsbrücke konnten wir uns schon als Kinder die Reihenfolge der Ostfriesischen Inseln merken, auch wenn wir dabei leicht rote Ohren bekamen. Der NDR stellt die Eilande Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Juist und Borkum – das ist die geografische Abfolge von Ost nach West – in einer kleinen Serie von Online-Artikeln vor. Hier gehts lang…

Tag 186 | Nie wieder

Ich hab ja vor vielen Kollegen Respekt, aber heute ganz besonders vor meinen Sportkollegen Kathrin Kraft und Thomas Breves, die zusammen mit drei Leserinnen und Lesern des Jeverschen Wochenblatts und des Anzeiger für Harlingerland den 1. MeinFernbus-Triathlon in Carolinensiel mitgemacht haben. Wochenlang haben sie trainiert, sind heute Mittag an den Start gegangen und haben das Ziel in wirklich ordentlichen Zeiten erreicht, wenn auch fix und fertig. Übereinstimmender Kommentar meiner beiden Kollegen: „So was mache ich nie wieder!“

Frischgebackene Triathleten, völlig gar. Von links Janna Hinrichs, Martina Meyer, Wochenblatt-Redakteurin Kathrin Kraft, Cord Eilers, Wochenblatt-Redakteur Thomas Breves. Foto (c): Helmut Burlager
Frischgebackene Triathleten, völlig gar. Von links Janna Hinrichs, Martina Meyer, Wochenblatt-Redakteurin Kathrin Kraft, Cord Eilers, Wochenblatt-Redakteur Thomas Breves. Foto (c): Helmut Burlager

Tag 185 | Politjargon

Eine ostfriesische Zeitung hat von Gerüchten berichtet, der Europaabgeordnete Matthias Groote (SPD) überlege, in zwei Jahren für das Amt des Landrats im Kreis Leer zu kandidieren, wenn Amtsinhaber Bernhard Bramlage in Ruhestand geht. Wo Rauch ist, ist auch Feuer, denke ich, und frage heute Mittag einfach mal bei der SPD-Bezirksvorsitzenden Johanne Modder nach, die eine Pressekonferenz in Wilhelmshaven gibt. Ob denn an der Meldung was dran sei…

„Das ist reine Spekulation“, antwortet sie. Von Politiker-Sprech ins Deutsche übersetzt, klingt das fast wie eine Bestätigung.