Den Begriff Industriesterben würde man mit dem Ruhrgebiet in Verbindung bringen, nicht mit Ostfriesland. Und doch hat es das hier gegeben, nicht erst mit dem Aus für die Olympia-Schreibmaschinenwerke. Dass eine ganze Branche ausstirbt und heute nur noch vereinzelte Betriebe existieren, lässt sich auch am Beispiel der Ziegeleien demonstrieren. Einen lesenswerten Beitrag zum Tod der Ziegelindustrie in Ostfriesland hat der Weser-Kurier veröffentlicht, nachzulesen hier: Als Ostfriesland noch Ziegeleiland war
Kategorie: Ostfriesland
Tag 42 | Synergie
Schleichende Veränderung auf dem einst so vielfältigen Zeitungsmarkt in Ostfriesland. In der Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO) sind bereits drei ehemals selbstständige Presseverlage aufgegangen, die Ostfriesen-Zeitung (OZ), die Ostfriesischen Nachrichten (ON) und der General-Anzeiger (GA). Für ein paar Jahre bewahrten sie ihre relative Eigenständigkeit, doch inzwischen zieht die Zeitungsgruppe mehr und mehr die Synergien aus dem Zusammenschluss. Jüngst wurde zum Beispiel der Vertrieb der Blätter am Hauptsitz der ZGO zusammengefasst. Die ZVO aus Rhauderfehn ist mittlerweile dorthin verlegt worden. Zum Bericht.
Tag 41 | Echt Nordwest

Das streiten sich die Niedersachsen und die Schleswig-Holsteiner also darüber, was der „echte Norden“ ist. Sollen sie doch. Wir Ostfriesen und Oldenburger sind ja nicht wirklich betroffen, denn Niedersachsen sind wir nicht freiwillig geworden, Schleswig-Holstein ist weit weg und den Titel, dass wir der „echte Nordwesten“ und hundert Prozent Friesland sind, kann uns sowieso keiner nehmen.
Tag 25 | Werbeblock
Nicht dass es hier in Friesland wirklich jeden Tag nur um Tee, Seehunde, Windmühlen, Kirchenorgeln und Inselfähren ginge. Aber in der Tourismuswerbung können die Klischees gar nicht klischeehaft genug sein, und nett anzuschauen ist es auch. Nicht umsonst steht „Hin und weg“ über dem Video der Deutschen Welle über Ostfriesland: Seehunde, Tee und Windmühlen
Tag 13 | Tee oder Kaffee?
Tee oder Kaffee? In Ostfriesland ist die Vorliebe klar: Tee. Oder doch nicht? Schließlich gibt es auch im Nordwesten Kaffeeröstereien, und auch der berühmte Pharisäer – das Getränk mit dem Sahnehäubchen, das den kleinen „Schluck“ verhüllen soll, der noch drin ist – besteht überwiegend aus Kaffee. Bei Frank Jakobs werden wohl Tee- und Kaffeegenießer auf ihre Kosten kommen und mehr über ihr heißgeliebtes Heißgetränk, dessen Herstellung und den richtigen Genuss erfahren. Heute Abend (13.1., von 19 bis 20 Uhr) geht es im Hörfunk auf NDR 1 Niedersachsen in der Sendung „Plattdeutsch“ um die Frage aller Fragen, auf Platt: „Tee oder Koffje?“
Tag 10 | Gesunde Ernährung
Jetzt, nach den vielen Feiertagen, ist es an der Zeit, über eine Ernährungsumstellung nachzudenken. Die Volkshochschule in Leer hat da auch das Richtige im Programm. Sie startet am 15. Januar den Kursus „Ostfriesische Küche“. Petra Siehl vermittelt leckere Rezepte für Grünkohl, Schnippelbohnen, Steckrübeneintopf, Rote Grütze & Co. Drei Abende, zwölf Stunden – fünf Kilo? Zur Anmeldung geht es hier: VHS Leer
Tag 9 | Jan Temme

Lehrer können nichts ausrichten? Dass ich gerne Bilder an die Wand hänge und Ausstellungen besuche, schreibe ich jenen Frauen und Männern zu, die mich an der Friesenschule (das unvergessene Ehepaar Bonow) und am Teletta-Groß-Gymnasium (der ebenso unvergessene Jan Temme) unterrichtet haben. Und auch dem Leeraner Bildhauer Karl-Ludwig Böke, dessen abstrakten, erotisch angehauchten Steinskulpturen wir staunend betrachteten und berührten, oder dem Maler und Kunsterzieher Siegfried Kunstreich, allesamt seinerzeit in Leer (Ostfriesland) aktiv. Nicht dass auch nur einer von ihnen es geschafft hätte, mir selbst irgendein künstlerisches Talent zu entlocken. Aber die Liebe zum Betrachten und Entdecken von Bildern haben sie in uns Schülern der sechziger und siebziger Jahre zu wecken verstanden. Auch weil sie selbst sich mit moderner Kunst beschäftigten und Dinge machten, die so ganz „anders“ waren. Im Kunsthaus in Leer läuft nun eine Ausstellung mit Arbeiten von Jan Temme, der 1923 in Veldhausen nahe der niederländischen Grenze geborene Maler und Zeichner Jan Temme wäre nämlich im vergangenen Jahr 90 Jahre alt geworden. Bis zum 2. März 2014 sind sind seine Aquarelle, Gemälde und Zeichnungen noch im Turnerweg 5 zu sehen.
Jan Temme hatte in Nordhorn das Malerhandwerk erlernt und für die Städtischen Bühnen als Bühnenbildner gearbeitet, bevor er von 1951 bis 1953 an der Akademie der Bildenden Künste in Münchenstudierte. Im Anschluss betrieb er wiederum in Nordhorn ein Atelier für angewandte Kunst und schloss ein weiteres Studium zum Gewerbelehrer in Wilhelmshaven ab. Diesen Beruf übte er ab 1959 in Wittmund sowie in Leer aus, ehe er 1970 Kunsterzieher in Leer, später in Brinkum wurde. Temme trat dem Bund Bildender Künstler Ostfriesland bei und hatte dessen Vorsitz von 1971 bis 1981 inne. 1986 verzog der Künstler nach Hannover, wo er nach langer Krankheit 2005 starb. Sein zwischen Realismus und Surrealismus anzusiedelndes künstlerisches Werk entfaltete sich vollends erst in Ostfriesland, nachdem Temme 1960 nach Leer übergesiedelt war. Hier entstanden seit den späten 1960er Jahren gesellschaftskritische Gemälde, Interieurs, detailreiche Zeichnungen, sehnsuchtsvolle Fensterbilder und Landschaften. In den 1980er Jahren experimentierte der Künstler mit der Aquarellmalerei
Tag 6 | Ballou

„Ich habe nie vergessen, woher ich komme“, hat Gerd Brandt in einem Interview mit dem NDR gesagt. Stimmt. Zum Beispiel war er mal Stadtjugendpfleger in Jever in jener Zeit, als die Jugend ein wenig rebellischer war als heute, und leitete das erste Jugendzentrum in der Stadt. Das hatten sich die jungen Leute regelrecht erkämpft. Ein „autonomes“ Jugendhaus wollten sie damals, in das die Erwachsenen nicht reinreden sollten, und den rebellischen alten Juden Fritz Levy wählten sie in den JZ-Beirat. Wilde Zeiten waren das, und ein bisschen wild sieht „Ballou“, wie Gerd Brandt sich schon damals rufen ließ, ja auch heute noch aus. Kaum zu glauben, dass der Folk-Barde bereits für sein „Lebenswerk“ geehrt wird. Am 24. Januar wird ihm der Wilhelmine-Siefkes-Preis der Stadt Leer verliehen. Eine größere Ehre kann jemandem, der sich das Plattdeutsche auf die Fahne geschrieben hat, kaum zuteil werden. Wer hätte das gedacht, als „Ballou“ mit seinen jungen Leuten Jever in Wallung brachte. NDR-Bericht
Tag 2 | Was mit Medien
Die erste Ausgabe der „Ostfriesischen Nachrichten“ im neuen Jahr ist draußen, die erste unter neuer redaktioneller Leitung bei den Aurichern. Dort war vor wenigen Wochen überraschend der langjährige Chefredakteur Ralf Klöker abberufen und mit Wirkung zum Jahreswechsel zur ebenfalls bei der Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO) erscheinenden Ostfriesen-Zeitung (OZ) in Leer versetzt worden. Laut Impressum der ON zeichnet jetzt Stephan Schmidt als Chefredakteur bei den „Nachrichten“ verantwortlich. Der hat bis zum Jahreswechsel als Redakteur bei der OZ in Aurich gearbeitet und dort bis zuletzt fleißig fürs Lokale geschrieben. http://www.oz-online.de/-news/artikel/119082/Boeller-brachten-den-Umsatz-auf-Touren
Neben Schmidt taucht im Impressum auch Carsten Kanna als neuer Geschäftsführer der ON auf. Allerdings nur in der Printausgabe. Auf on-online wird im Impressum aktuell noch Otto Weber als Geschäftsführer genannt – und der längst entschwundene Ralf Klöker weiterhin als Chefredakteur.
Radio Nordseewelle will in Ostfriesland senden
Ostfriesland – Ein neuer Radiosender geht auf der ostfriesischen Halbinsel an den Start, „Radio Norseewelle“. Die Niedersächsische Landesmedienanstalt hat dem Bewerber Radio Nordseewelle GmbH & Co. KG in ihrer Versammlung am 18. Dezember 2013 lokale UKW-Frequenzen in der Region Ostfriesische Inseln / Küstenstreifen zugesprochen. Nach dem rundfunkrechtliche Zulassungs- und Zuweisungsverfahren muss allerdings noch die Frequenzzuteilung durch die Bundesnetzagentur erfolgen, bevor Radio Nordseewelle an den Start gehen kann. An dem künftigen Sender ist laut einer Pressemitteilung der Landesmedienanstalt die Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO) mit knapp einem Viertel beteiligt, sie gibt auf der Halbinsel unter anderem die Ostfriesen-Zeitung (Leer), die Ostfriesischen Nachrichten (Aurich) und den General-Anzeiger (Rhauderfehn) heraus. Laut Landesmedienanstalt sind Gesellschafter der Nordseewelle folgende Anteilseigner: 28,1 % Rechtsanwalt Frank Wilken, Leer, 24,9 % ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH, Leer, 17,0 % TBD Technische Baudienstleistungen GmbH & Co. KG, Friedeburg, 17,0 % Holger Franz, Leer, 13,0 % Joachim Klemm, Leer.
