Seenotrettungsboot BUTT/Station Maasholm der DGzRS bei einer Vorführung. Die Arbeit der Besatzungen können Besucher an Nord- und Ostsee am Tag der Seenotretter, 29. Juli, hautnah erleben. Foto: DGzRS
Rettungsdemonstrationen und Besichtigung der Seenotkreuzer
Friesland – Rund um die Uhr, bei jedem Wetter, sind die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) einsatzbereit. Die meisten ihrer mehr als 2000 Einsätze pro Jahr finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – bei „Nacht und Nebel“, weit draußen auf See.
Umso beliebter ist der „Tag der Seenotretter“ bei Urlaubern, Tagesgästen, Küstenbewohnern und Insulanern, um mit den Besatzungen der DGzRS ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr stellen die Rettungsmänner und -frauen am Sonntag, 29. Juli 2012, auf zahlreichen Stationen an Nord- und Ostseeküste, auf einigen Inseln und in der Zentrale der DGzRS in Bremen ihre Arbeit vor.
Im Mittelpunkt stehen Rettungsdemonstrationen und Besichtigungen der Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote. Die Besatzungen berichten aus erster Hand von ihrer meist freiwilligen und häufig gefahrvollen Arbeit. Die Besucher können sich selbst ein Bild von der Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Seenotretter machen.
Mancherorts runden historische Rettungseinheiten, Modellboote, Musik und Filme, Speisen und Getränke das Programm ab. Die Seenotretter freuen sich auf den Gedankenaustausch und viele neue Kontakte am 29. Juli 2012. Weitere Informationen über die teilnehmenden Stationen: www.seenotretter.de/termine
Klaus Schreiber mit seinem neuen Kalender. Foto (c): Helmut Burlager
Wilhelmshaven – Seine Kalender erscheinen in großer Auflage, trotzdem sind sie alle Jahre wieder schnell vergriffen. Klaus Schreiber, Foto-Designer aus Wilhelmshaven, bringt nun schon im 18. Jahr sein großformatiges Werk „Lichtzauber | Friesland“ heraus. Auch die 2013er-Ausgabe ist wieder eine Liebeserklärung an die großartigen Landschaften zwischen Ems und Jade. Eine Rezension hier: Der mit dem Licht zaubert
Neulich auf der Jade: Seenotrettungsboot Otto Behr. Foto (c): Helmut Burlager
Die „Otto Behr“ ist seit fast 20 Jahren in Wilhelmshaven stationiert. Das Seenotrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat das Rufzeichen DH 3774. Es wurde am 13. Juli 1993 in Wilhelmshaven auf den Namen eines Bremer Kaufmanns getauft, der die DGzRS in seinem Nachlass mit einer großzügigen Spende bedacht hatte. Das Boot ist mit Funkanlagen, Echolot, Radar, GPS, Lenzpumpen und einer Bergungspforte ausgestattet. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger finanziert sich vollständig aus Spenden und Zuwendungen Dritter.
60 Jahre Reederei Cassen Eils: Fährverkehr nach Helgoland
Cuxhaven – Vor 60 Jahren nahm der Schraubendampfer „Rudolf“ seinen Linienfahrplan von Cuxhaven nach Helgoland auf – damals ein großes Ereignis.
Der Schraubendampfer „MS Rudolf“ begründete die Helgolandlinie der Reederei Cassen Eils.
Die Geschichte der Reederei ist von Beginn an eng mit der Entwicklung der Insel Helgoland verknüpft. Nach deren Wiederfreigabe an Deutschland im März 1952 begann Kapitän Cassen Eils zunächst mit der Inselversorgung und legte den Grundstein für das heutige Unternehmen. Der Tourismus auf die Hochseeinsel kam recht schnell in Gang, die Flotte der Reederei wurde nach und nach erweitert. Schiffe wie z.B. die „Seute Deern“ erlangten unter Helgolandfahrern einen nahezu legendären Ruf.
Nachdem der Reederkapitän Cassen Eils verstorben war, wurde die Reederei Cassen Eils Mitte 2010 an die Firmengruppe AG „EMS“ übereignet. Die Reederei AG „EMS“ geht ihrerseits auf das Jahr 1843 zurück und betreibt u.a. den Schiffsliniendienst zur Insel Borkum. Bereits seit 1926 werden Ausflugsfahrten nach Helgoland angeboten, darunter seit 1989 Fahrten mit MS „Nordlicht“, dem ersten deutschen High-Speed-Katamaran.
Drei von vier Schiffen der Eils-Flotte: Heute sind MS „Atlantis“, MS „Funny Girl“, MS „Fair Lady“ und MS „Helgoland“ von Cuxhaven, Büsum, Bremerhaven und Wilhelmshaven zur Hochseeinsel unterwegs.
Geschäftsführer Peter Eesmann freut sich über das Firmenjubiläum: „Ich freue mich, dieses Jubiläum der Reederei Cassen Eils mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Land und auf See feiern zu dürfen. Auch wenn die letzten Jahre von sehr viel Unruhe im Helgoland-Verkehr geprägt waren, die Reederei Cassen Eils stand stets wie der Fels in der Brandung und sicherte das ganze Jahr die Anbindung der Insel. Als Inselversorger im Winter haben wir unter Beweis gestellt, dass man auf uns zählen kann.“ Die Reederei Cassen Eils hat heute Gäste an die Alte Liebe in Cuxhaven eingeladen, um in maritimer Atmosphäre auf das Firmenjubiläum anzustoßen und deutlich zu machen, dass sie auch weiterhin für Helgoland einsteht.
Heute sind MS „Atlantis“, MS „Funny Girl“, MS „Fair Lady“ und MS „Helgoland“ von Cuxhaven, Büsum, Bremerhaven und Wilhelmshaven zur Hochseeinsel unterwegs. Helgoland ist aufgrund des Fahrplanangebots von Cassen Eils das ganze Jahr über auf dem Seeweg erreichbar.
Zusätzlich verbindet MS „Flipper“ die in der Elbmündung liegende Insel Neuwerk mit Cuxhaven und unternimmt verschiedene Ausflugsfahrten z.B. in den Nord-Ostsee-Kanal oder zu den Seehundsbänken.
Bundespräsident Joachim Gauck wird Schirmherr der DGzRS. Foto (C): Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
„Gerne bereit, die Arbeit zu unterstützen“
Berlin/Bremen – Bundespräsident Joachim Gauck hat die Schirmherrschaft über die Seenotretter übernommen. Mit den Worten „Gern ist er bereit, die wichtige Arbeit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mit seinem Patronat zu unterstützen.“ ist in diesen Tagen bei Gerhard Harder, Vorsitzer der DGzRS, ein entsprechendes Schreiben aus dem Bundespräsidialamt eingegangen. Damit folgt Bundespräsident Gauck zugleich seinen Vorgängern im Amt, die stets als Schirmherren für die Seenotretter fungierten. Für die DGzRS sei dieses Signal von Seiten des Staatsoberhauptes von besonderer Bedeutung, da die gesamte Arbeit des deutschen Seenotrettungswerks ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen getragen wird, heißt es in einer Pressemitteilung der Gesellschaft. In ihrer Arbeit seien die Seenotretter auf die breite Unterstützung aus allen Teilen der Bevölkerung im ganzen Land angewiesen.
Wie Journalisten mit Material von Wikileaks umgehen
Prof. Dr. Andrea Czepek in der Vortragsreihe des Instituts für Medienwirtschaft und Journalismus
Von Katrin Busch
Prof. Dr. Andrea Czepek lehrt im Studiengang Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven. (c) Katrin Busch
Wilhelmshaven – 250 000 teilweise geheime Dokumente des US-Außenministeriums veröffentlichte die Enthüllungsplattform Wikileaks ab Dezember 2010. Es handelte sich um Korrespondenz zwischen dem Außenministerium und den Botschaften der USA. Eigentlich eine wahre Einladung an Journalisten, die Daten auszuwerten und investigativ zu berichten. Doch die Medien beschäftigten sich kaum mit dem brisanten Material, sondern vornehmlich mit dem Wikileaks-Sprecher Julian Assange, den gegen ihn erhobenen Vorwürfen der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung und mit seiner Festnahme. Das ergab eine Analyse von Prof. Dr. Andrea Czepek, die sie am Donnerstagnachmittag als zweiten Beitrag der Vortragsreihe „Journalismus vordenken …“ des Instituts für Medienwirtschaft und Journalismus an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven vorstellte.
Czepek hat in einer Inhaltsanalyse 1125 Fernsehbeiträge und Zeitungsartikel über Wikileaks vom Dezember 2010 aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Schweden verglichen. Drei Studierende, die Schwedisch, Französisch bzw. Spanisch sprechen, unterstützten sie dabei. Ein zentrales Ergebnis: Der Datenjournalismus ist bei den traditionellen Medien noch nicht angekommen. „Sex and Crime“ spielte in der Berichterstattung eine weit wichtigere Rolle. Fast ein Drittel der untersuchten Nachrichtenbeiträge erwähnte Assange als handelnde Person. Ein Großteil der Berichte handelte von den Vergewaltigungsvorwürfen, die mit in Wikileaks veröffentlichten Dokumenten nichts zu tun hatten. Neben der Personifizierung waren „Nähe“ und „Konflikt“ weitere entscheidende Nachrichtenfaktoren. In allen untersuchten Ländern war das Land, über das in den Wikileaks-Artikeln am meisten berichtet wurde, das eigene Land. Und durchschnittlich rund 73 Prozent aller Beiträge in den fünf Ländern betonten einen Konflikt.
Weitaus größere Unterschiede als zwischen den Ländern stellte Andrea Czepek zwischen den verschiedenen Medienarten fest. Der Zwang, im Fernsehen zu visualisieren, führte in den untersuchten TV-Nachrichten zu einer stärkeren Personifizierung und Ereignisbezogenheit. So interviewte zum Beispiel die britische BBC den Rocksänger Meat Loaf, der erklärte, er wolle Julian Assange am liebsten „die Zehen abschneiden“. In einem anderen BBC-Beitrag waren peruanische Schamanen zu sehen, die in ihren Vorhersagen für 2011 Assange als große Gefahr für US-Präsident Barack Obama identifizierten und den Wikileaks-Sprecher mit einem Fluch belegten. Insgesamt verwendeten Fernsehnachrichten mehr Interviews mit Experten – wie etwa ehemaligen Botschaftern – während Zeitungen mehr Analysen und zum Teil drastische Kommentare veröffentlichten. So bezeichnete der Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), Ulrich Reitz, die Veröffentlichung der Dokumente als größten Geheimnisverrat der Geschichte.
Insgesamt wurde jedoch mit Ausnahme der britischen Zeitung „The Guardian“ recht wenig Bezug auf die Originaldokumente genommen oder gar aus ihnen zitiert. Czepek führt diese länderübergreifende Erscheinung auf die weiter zunehmende Digitalisierung und Ökonomisierung der Mediensysteme zurück: Erhöhter Zeit- und Wettbewerbsdruck ließen kaum noch Raum für journalistische Leistungen wie das aufwändige Untersuchen umfangreicher Datensammlungen. Stattdessen werde auf leicht zugängliche Informationen wie PR-Texte oder bereits in anderen Medien veröffentlichte Inhalte zurückgegriffen.
Dass die Professorin mit ihrem Vortragsthema den Nerv der Medienwirtschaft- und Journalismus-Studierenden und ihrer Kollegen im Publikum getroffen hatte, zeigte die anschließende lebhafte Diskussion über den Datenjournalismus, über die Zukunft von Wikileaks und über das Schicksal des US-Soldaten Bradley Manning, der beschuldigt wird, Wikileaks die geheimen Daten zugespielt zu haben.
Quelle: Pressemitteilung der Jade Hochschule, Autorin Katrin Busch
Der große Erfolg des letzten Jahres geht in die zweite Runde
Wilhelmshaven – Das Street Art Festival geht in die zweite Runde. “Die intensiven Vorbereitungen laufen seit Januar“ sagen Mirco Wenzel und Michael Diers vom Organisationsteam und freuen sich auf ein noch größeres Straßenmalerfest in diesem Jahr.
Ein riesiges 3D-Bild entstand 2011 auf dem Valoisplatz. Alles ist Illusion, die Menschen und die Häuser und Bäume oben sind echt. Foto: WTF
Das Team der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH (WTF) und Radio Jade will mehr für die 2. Auflage. So wird es wahrscheinlich einen Guinness Weltrekordversuch geben.
Das größte 3D Straßenmalerbild der Welt soll auf dem Valoisplatz in Wilhelmshaven gemalt werden. Derzeit sucht man dafür Sponsoren, denn das Orga-Team will dafür unter anderem zwei der besten 3D Künstler der Welt verpflichten Edgar Müller und Gregor Wosik, neben drei weiteren Straßenmalern, die man für dieses über 1.200qm große Straßenbild benötigt. Gregor Wosik hat im letzten Jahr schon bewiesen, was er zu leisten vermag und hat zusammen mit Marion Ruthardt einen überdimensionalen Wasserfall auf den Platz gezaubert.
In diesem Jahr in diesem Jahr sollen weitere internationale Künstler verpflichtet werden und natürlich wird es auch wieder einen Kindermalwettbewerb an der NordseePassage geben. Da an diesem Wochenende der JadeWeserPort eröffnet wird, ist für die Innenstadt ein insgesamt ereignisreiches Wochenende geplant. Daran wird derzeit eifrig gearbeitet und die Organisatoren hoffen bis Mitte April genaueres mitteilen zu können.
Eines steht aber schon jetzt fest, der Zauber der farbigen Straßenbilder wird am 4. und 5. August wieder sehr viele Menschen in ihren Bann ziehen und das sollte niemand versäumen. Mehr Informationen unter www.streetart-wilhelmshaven.de .
DGzRS verabschiedet Ingo Owen – Erwin Clausen ist sein Nachfolger
Wilhelmshaven – Die Freiwilligenstation Wilhelmshaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat seit Anfang Februar einen neuen Vormann. Erwin Clausen ist Ingo Owen nachgefolgt. Das teilte die DGzRS am Dienstag mit.
Der neue Vormann der OTTO BEHR, Erwin Clausen (2.v.r. mit seinem Team bei einer Spendenübergabe. Axel Kempe (2.v.l.) vom "Havencafé" warf den ersten Cent in ein neues Sammelschiffchen. Links Rettungsmann Günter Thoß, weiter v.l. der Leiter des Informationszentrums Nordwest, Hans-Joachim Katenkamp, Erwin Clausen und Rettungsmann Ernst-Reiner Linden. Foto: DGzRS
Owen schied Ende Januar im Alter von 72 Jahren nach über 25 Jahren Engagement für die Seenotretter aus dem aktiven Dienst aus. Er hatte seine Tätigkeit als freiwilliger Rettungsmann im Juni 1985 in Wilhelmshaven begonnen, zunächst auf den Seenotkreuzern MINDEN und VORMANN STEFFENS. Seit Juli 1993 führte er als freiwilliger Vormann das Seenotrettungsboot OTTO BEHR.
Erwin Clausen ist wie sein Vorgänger ein erfahrener Rettungsmann. Seit März 1993 ist er freiwillig für das Seenotrettungswerk im Einsatz. Die Funktion des Vormanns übernahm er am 1. Februar 2012 von Ingo Owen.
Die Station Wilhelmshaven gehört zu den ältesten deutschen Seenotrettungsstationen. 1870 stationierte die DGzRS dort das erste Ruderrettungsboot. Heute zählt die Station rund zehn freiwillige Seenotretter. Sie sind im Notfall mit ihrem modernen 8,5-Meter-Seenotrettungsboot OTTO BEHR zur Stelle, um Menschen in Seenot schnell und professionell zu helfen. Nach wie vor wird die gesamte Arbeit der DGzRS ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen ermöglicht.
Wilhelmshaven – Die Verkehrszentrale in Wilhelmshaven, das Gewässerschutzschiff „Mellum“ und die Seeschleuse in der 4. Einfahrt in Wilhelmshaven kennen keine Feiertage. „Wir machen Schifffahrt möglich“ lautet der Slogan der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Dies gilt für die nautischen Betriebsstellen des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Wilhelmshaven auch über die Weihnachtsfeiertage.
Die Verkehrszentrale überwacht den Schiffsverkehr auf der Jade und in der Inneren Deutschen Bucht, das Gewässerschutzschiff „Mellum“ führt seine schifffahrtspolizeilichen Kontrollfahrten durch und nimmt – falls es stürmische Weihnachten gibt – seine Sturmposition in der Inneren Deutschen Bucht ein.
Auch die Seeschleuse steht der Schifffahrt über die Feiertage zur Verfügung. Der Saugbagger „Nordsee“, der derzeit seine Werftzeit in Bremerhaven verbringt, hat ebenfalls eine Notfallwache an Bord.