Von der Synagoge in Jever, die in der Pogromnacht zerstört wurde, blieb ein Gedenkstein, eingemauert in ein kleines Denkmal auf dem jüdische Friedhof im Ortsteil Schenum. Foto: Helmut Burlager
Vor 70 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 1996 ist dieser Tag ein offizieller Gedenktag der Bundesrepublik Deutschland (Holocaust-Gedenktag). In Jever sind zwei Veranstaltungen zur Erinnerung an den Jahrestag der Befreiung geplant.
Das Gröschler-Haus, die Bibliothek des Mariengymnasiums, die Kino-Freunde Friesland, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg und der Jeverländische Altertums- und Heimatverein laden dazu ein.
Am Dienstag, 27. Januar, um 19.30 Uhr wird Hartmut Peters in der Aula des Mariengymnasiums den bebilderten Vortrag „Die Ermordung der Juden aus Jever“ halten. Anschließend werden die Teilnehmer zum Gedenken am Mahnmal für die Ermordeten Juden in der Fräulein-Marien-Straße gehen.
Am Donnerstag, 29. Januar, wird in der „Film-Palette“ Jever um 19.30 Uhr der Spielfilm „Im Labyrinth des Schweigens“ gezeigt. Zur Einführung spricht Volker Landig über „Die deutsche Justiz und die Verfolgung von NS-Verbrechern“.
Am Montag nach Heilige Drei Könige begeht Jever Jahr für Jahr ein besonderes Fest, so auch heute: Püttbier. Eigentlich immer eine ausgelassene Feier, stand es vor hundert Jahren unter schlechten Vorzeichen. Seit wenigen Monaten tobte der Weltkrieg. Mancher, der sonst mitgefeiert hätte, kämpfte stattdessen an der Front. So auch Walter Hildebrand. Er schrieb seinen Püttgenossen aus Anlass des Püttbiers 1915 einen anrührenden Brief, zugleich ein Dokument des Leids der Soldaten in jenem ersten Kriegswinter des 1. Weltkriegs, hier nachzulesen: „So Gott will werde ich nächstes Jahr wieder mitfeiern können“
Old Marytown Jazzband spielt am 11. Januar im Lokschuppen
Foto (c): Old Marytown Jazzband
Jazz fürs Hospiz. Die Old Marytown Jazzband tritt an diesem Sonntag, 11. Januar 2015, um 11 Uhr im Kulturzentrum Lokschuppen in Jever auf. Der Erlös des Jazz-Frühschoppens fließt der Arbeit des Friedel-Orth-Hospizes in Jever zu. Karten gibt es für 12 Euro im Vorverkauf.
Die Old Marytown Jazzband hatte ihren Ursprung schon im Jahre 1959, als die Band in Jever als Schülerband am Mariengymnasium Jever gegründet wurde. Sie existierte allerdings nur zwei Jahre. 1997 – also nach über 30-jähriger Pause – wurde die Band wieder ins Leben gerufen und erfreut seitdem in regelmäßigen Abständen die Freunde der ewig fröhlichen alten Jazzmusik.
Im Mittelpunkt der Auftritte stand aber nicht nur die Musik, sondern stets auch der Gedanke, kulturelle und soziale Projekte in der Region und darüber hinaus zu fördern. So wurde gleich beim allerersten Konzert der Band im Jahre 1998 Geld für die heute noch vorhandenen Tische und Stühle im Lokschuppen Jever eingesammelt, wie überhaupt der Lokschuppen ganz wesentlich im Fokus der Benefizveranstaltungen stand. Aber auch die Lebensweisen Schortens, ein Projekt von Opportunity International in Ghana und in Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Varel-Friesland sowie dem Lions Club Jever zahlreiche andere Projekte aus der Region wurden gefördert. Das Motto war, doppelte Freude zu bereiten, zum einen durch die Musik und zum anderen durch Spenden für einen guten Zweck.
Die Band hat sich in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit zwar sehr rar gemacht, ist aber weiter federführend bei der Organisation der Reihe Swinging Lok und versteht es dabei immer wieder besondere Akzente zu setzen. Und das möchte die Band auch jetzt wieder tun und ist der Bitte des Hospizfördervereins nach einem Benefizkonzert gefolgt.
Am 11. Januar ist es so weit. Mit dabei sind die sehr vielseitigen Bläser an der Front mit Werner Britz (Trompete, Posaune, Saxofon, Querflöte, Gesang) und Jacek Witkowski (Klarinette und Saxofon) und zur besonderen Freude der Band der VollblutmusikerHartwig Oldenettel (Akkordeon), der in den letzten Jahren immer wieder als gern gesehener Gast bei der old marytown mitgejazzt hat. Wenn man dieses im Jazz eher ungewöhnliche Instrument so beherrscht wie Oldenettel, dann ist das Akkordeon für diese Art der Musik geradezu ein ideales Instrument.
Die Rhythmusgruppe wird angeführt von Liesbeth Blauuw, die sowohl den Kontrabass als auch das Sousaphon perfekt beherrscht und von Heiner Olech am Schlagzeug, der auch gerne fröhliche Gesangsstücke einstreut. – Und natürlich ist ein besonderes Highlight der Band die großartige Sängerin Sheila Heyartz , die liebevoll auch als Spatz von Jever bezeichnet wird.
Neben diesen sechs Stammmusikern sind auch die Oldies und Gründungsmitglieder der Band dabei, nämlich Heinz Unting am Banjo, der an diesem Tag Anne van der Waal ersetzt, und Jochen Ewald (Trompete, Posaune) der immer noch auch als Bandleader und Moderator mitwirkt und zusammen mit den anderen sieben Musikern den Zuhörern ein fröhliches und abwechslungsreiches Programm bieten wird.
Vorverkauf: Jever Marketing +Tourismus GmbH, Schortens Touristik – Jeversches Wochenblatt in Schortens und Jever – Volksbank Jever und Schortens oder im Lokschuppen.
Die Getreuen von Jever feiern den Geburtstag des „Eisernen Kanzlers“ Fürst Otto von Bismarck in jedem Jahr am 1. April mit einem Kommers. In diesem Jahr gibt es ein besonderes Jubiläum: Der erste Reichskanzler des Deutschen Reiches, dessen Gründung er selbst vorangetrieben hatte, wurde nämlich vor genau 200 Jahren, am 1. April 1815, in Schönhausen an der Elbe (Sachsen-Anhalt) geboren. Der Stammtisch der Getreuen von Jever, der auf eine ebenfalls schon 143-jährige Tradition zurückblickt, plant aus Anlass des runden Geburtstages eine Reihe von Veranstaltungen.
Die Bismarck-Tradition in Jever rührt aus Geschenken, die die „Getreuen“ und der „Eiserne Kanzler“ sich gegenseitig machten. Alljährlich sandte der Stammtisch dem Politiker, der ein Genießer war, 101 Kiebitzeier. Bismarck revanchierte sich 1883 mit einem edlen Kiebitz-Pokal, der bis heute jährlich am Geburtstag des „Eisernen Kanzlers“ mit edlem Wein gefüllt die Runde macht.
Vor genau 100 Jahren wollten die Getreuen ihrem Idol am Ortseingang von Jever mit der „Bismarckwarte“ ein grandioses Denkmal setzen. Der Plan scheiterte am Ausbruch des Weltkrieges. Mehr dazu im Friesenblog: Heldenverehrung ist passé
Mit einem ordentlichen Jever auf das neue Jahr anstoßen – das geht übrigens auch in Brasilien, wo ein Bier namens „Stadt Jever“ abgefüllt und in der Gaststätte „Stadt Jever“ in Belo Horizonte ausgeschenkt wird. Der Friesenblog wünscht allen treuen Leserinnen und Lesern, Followerinnen und Followern einen guten Rutsch, bei welchem schönen Getränk auch immer. Alles Gute!
Seit heute Morgen läuft die Aktion „Kauf ein Teil mehr“ der Lions und Leos aus Jever im Famila-Markt. Foto: Martin Schadewald
Wer in der Nähe von Jever wohnt und heute noch eine gute Tat ausstehen hat, der könnte bei Famila einkaufen und „Ein Teil mehr“ kaufen. So heißt unsere Aktion vom Lions Club und von den Leos, die dort seit heute morgen, 9 Uhr, läuft und ganz simpel daraus besteht, dass Kunden vor dem Betreten des Einkaufszentrums gebeten werden, ein Teil mehr zu kaufen und es für die jeversche Tafel zu spenden. Milch, Zucker, Konserven, Kaffee, Margarine, Nudeln oder was auch immer. Zur Halbzeit heute Mittag waren schon etliche Einkaufswagen mit Spenden gefüllt. Die Dinge des tägliche Bedarfs kommen den Menschen zugute, die auch in unserem kleinen Städtchen, in dem soziale Not kaum sichtbar wird, auf die Unterstützung der Tafel angewiesen sind. Es sind nicht wenige…
Lions-Club präsentiert „Colourful Toyism“ bei der Langen Einkaufsnacht
Jever – Mit einer aufsehenerregenden Kunstausstellung, die nur einen Abend dauerte, hat der Lions-Club Jever am 11. September in Jever die weltumspannende Künstlerbewegung der „Toyisten“ präsentiert. Die farbenfrohen und formenreichen Werke der Maler, die aus verschiedensten Ländern und Erdteilen kommen, kann sich nun jeder an die Wand hängen. Zusammen mit seinem Partnerclub in Emmen (Niederlande) hat der Lions-Club Jever einen Kalender „Colourful Toyism“ aufgelegt, der im Großformat (47 mal 33 cm) und als Tisch-Standkalender für soziale Zwecke verkauft wird.
De Stip oder Der Punkt. VonToyisten gestalteter Gasbehälter in Emmen. Foto: Toyism Studio
Die zwölf Kalendermotive für das Jahr 2015 zeigen Gemälde von renommierten Toyisten, aber auch Fotos von deren spektakulären Open-Air-Kunstwerken, die in Holland und auf Island an öffentlichen Gebäuden angebracht wurden. Der Kunstkalender ist für 20 Euro (Tischkalender 10 Euro) erhältlich. Ein erheblicher Teil der Auflage ist bereits verkauft.
An diesem Freitag (5. Dezember, ab 18 Uhr) bieten die Lions den Kalender während der Langen Einkaufsnacht beim „Advent am Kirchplatz“ im Zelt vor dem „Friesischen Teehaus Leidenschaften“ an.
Der Lions-Club hat bereits beschlossen, dass sechs Organisationen mit je 1000 Euro aus dem Erlös des Kalenderverkaufs und des jüngsten Altstadtfestes bedacht werden. Es sind die Kunstschule Kiebitz in Jever, der Verein Kinder von Tschernobyl, der Förderverein des Schlossmuseums Jever, die Bibliothek des Mariengymnasiums Jever, das jüdische Dokumentationszentrum Hermann-Gröschler-Haus in Jever und das Nationalparkhaus Wangerland in Minsen.
Dieses Aquarell vom Glockenturm in Jever wird versteigert. Der Erlös fließt in die Sanierung des historischen Gebäudes. Foto: Cornelia Lüers
Falls einer unter Euch ist, der gerne an Versteigerungen teilnimmt, der sich über Aquarelle, Antiquitäten, Kuriosa so richtig freuen kann, der sei auf die Auktion eines kleinen Bildes beim Jeverschen Wochenblatt hingewiesen. Die Aquarellmalerei von 1901 zeigt einen Entwurf für den Glockenturm der Stadtkirche in Jever. Der Erlös der Versteigerung fließt in die Sanierung des historischen Gebäudes. Bis zum 23. Dezember kann jeder mitbieten.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Jever ist übrigens lange nicht mehr so viel los gewesen wie an den letzten drei Tagen seit seiner Eröffnung. Was so ein roter Teppich doch ausmacht…
Fast zwei Jahre sind vergangen, seit unsere preisgekrönte Zeitungsserie „Respekt“ zu Ende ging. Die Porträts von 53 alten Menschen aus dem Jeverland sind anschließend als Buch erschienen. Die Auflage ist inzwischen nahezu vergriffen. Es liegt in der Natur der Sache, dass, wenn man über so viele betagte und hochbetagte Menschen schreibt, nach einiger Zeit die ersten nicht mehr am Leben sind. Das „Respekt“-Team ist jedesmal traurig, wenn es Todesanzeigen von den bemerkenswerten Männern und Frauen liest, die in der Serie aus ihrem Leben berichtet haben. In den vergangenen Tagen sind wieder zwei der Porträtierten gestorben, die mir persönlich besonders nah standen, die eine familiär, der andere beruflich. Hier kann man die Lebensgeschichten der beiden noch einmal nachlesen: