Tag 95 | Disco

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Foto: DJ-Night 2009, Michael Porath, Dormagen

Die Sonderausstellung „Break on through to the other side“ zur Geschichte der Clubs und Diskos in Weser-Ems ist im Juni 2012 mit einer tollen DJ-Night nach fünf Jahren und mehr als 3 00.000 Besuchern geschlossen worden.

Weil viele Leihgeber ihre Objekte, Materialien und Dokumente dem Schlossmuseum Jever gestiftet haben, konnte sie als Dauerausstellung zum Thema Jugend- und Musikkultur in großen Teilen im Sommer 2013 wieder eröffnet werden. So wird ein fast vergessener Aspekt der regionalen Geschichte Teil der Erinnerungskultur.

Heute besteht ein großes Netzwerk in ganz Weser-Ems und darüber hinaus, das aus dem Interesse an der Ausstellung und den damaligen Läden, der Musik und den Menschen entstanden ist. Regionale Rundfunkprogramme wie das der Ems-Vechte-Welle und vor allem auch das der Wattwerker beim Radio Ostfriesland mit ihren regelmäßigen Sendungen zur Musik, den DJs und den Gästen der einstiegen Clubs und Diskos sind mittlerweile als großartige Impulsgeber hinzu gekommen.

Anlässlich dieser schönen Entwicklungen und auf Grund der vielen Nachfragen wird das Schlossmuseum am 28. Juni 2014 eine weitere DJ-Night mit den DJs und der Musik aus den einstigen Läden starten: goin‘ underground!!

Zugesagt haben:

Rio de Luca (Apollo, Old Crow, Whisky à Gogo), Emil Penning (Red Baloon, Tiffany), Sven Rogall (Meta’s Musikschuppen), Rainer Urbschat (Why Not, Renaissance), Otto Sell (Etzhorner Krug, Ede Wolf), Rolf Joschko (Charts, Novo, Rocktheater), Wolfgang Milewski (Newtimer, Palazzo) und Gisbert Wegener (Scala)

Einlass ab 18 Uhr, Eintritt 8,- €. Der Besuch der Ausstellung an diesem und am nächsten Tag ist im Eintrittspreis inbegriffen.

Und für die Fußball-Fans: Die Spiele des Tages werden auch in diesem Umfeld ganz sicher zu sehen sein!

Karten sind ab sofort erhältlich: direkt im Schlossmuseum Jever, telefonisch unter 04461-969350 oder über das Internet unter www.schlossmuseum.de.
Auch im Whisky/Dr. Jack in Wittmund gibt es Karten im Vorverkauf

 

Die Disco-Legende: Rio und das Whisky

Zum Abschluss der Ausstellung „Break on through“
gibt es eine DJ-Nacht vor dem Schloss und
erscheint ein Buch über den DJ aus Wittmund

Die DJ-Legende: Rio aus Wittmund legt am Sonnabend in Jever auf. Außerdem erscheint ein Buch über den Betreiber des „Whisky“. Foto: privat

Jever/Wittmund – Er ist, neben „Meta“, eine der Disco-Legenden auf der ostfriesischen Halbinsel. Silverio de Luca, alias „Rio“, langjähriger Betreiber der Diskothek „Whisky“ in Wittmund, heute „Dr. Jack“. Dass die Sonderausstellung „Break on through to the other side“ im Schlossmuseum Jever seit Jahren so ein großer Erfolg ist, liegt auch an Typen wie „Rio“, die für die wilden 60er und 70er Jahre stehen.

An diesem Sonntag geht die Ausstellung in Jever nach fast fünf Jahren zu Ende, und wie sollte das anders geschehen als mit einer weiteren großen DJ-Night vor dem Schloss. Sie beginnt an diesem Sonnabend um 19 Uhr. Eintritt 6 Euro, Einlass ab 18 Uhr.

http://www.dj-night-jever.de

Pünktlich zu diesem Anlass erscheint ein brandneues Buch: „Music in another dimension“ von André Klattenberg und Jonas Katzenberger, die es „die Bibel der Whisky-Kinder“ nennen. Monatelang wühlten sie in den Archiven, führten Interviews, schrieben die Lebensgeschichte(n) von „Rio“ und seiner Diskotheken. Dazu gab Mediengestalter André Klassenberg dem Buch noch eine ganz besondere Gestalt: „Music in another dimension“ sieht aus wie eine klassische Langspielplatte. Hier gibt’s mehr zu lesen: Die Bibel der Whisky-Kinder

 

Friesenblog 29.06.2012

Kleinkredite durch Spenden aus Weser-Ems

Das Genossenschafts-Magazin Weser-Ems berichtet über eine Veranstaltung von Opportunity International in Jever. Zum Bericht

Unternehmer

Ein spannendes Ausstellungsprojekt

Sie schauen noch? –  Einzelhandel im alten Jever

Dr. Maren Siems und Nina Bormann suchen noch Bilder, Dokumente und Ausstellungsstücke

Jever – Wer in das Eisenwarengeschäft von Bernd Oetken kommt und beispielsweise nach einer Rohrschelle sucht, mit dem wird der Kaufmann in den engen Gängen des Ladens verschwinden und ganz hinten aus einem Schrank mit vielen Schubladen so ein kleines Metallteil herausfischen, wie es der Kunde braucht. Mehr lesen: Sie schauen noch?

Vor zehn Jahren starb Hein Bredendiek

Heute, am 24. April, jährt sich zum zehnten Mal der Todestag von Hein Bredendiek. Im Alter von 94 Jahren starb der Ehrenbürger der Stadt Jever in Oldenburg, wo er die meisten Jahre seines Lebens verbracht hatte. Ihm zu Ehren läuft im Schlossmuseum Jever derzeit die Ausstellung „Summa summarum“, die bis Ende der kommenden Woche zu sehen ist.

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde vor 25 Jahren würdigte der Stadtrat die Verdienste Bredendieks auf vielen Gebieten, denn der „Malerpoet“, wie er sich selbst in Erinnerung an seinen väterlichen Freund Georg von der Vring gern nannte, besaß viele Talente. Er schuf nicht nur ein umfangreiches schriftstellerisches Werk auf Platt- und Hochdeutsch, er war auch Heimatkundler, moderierte die Radiosendung „Hör mol’n beten to“, hielt Lesungen und Vorträge. Er war auch ein bedeutender Maler, der ein großes Oeuvre hinterließ – zahlreiche seiner Bilder gehören heute dem Schlossmuseum.

Hein Bredendiek wurde im Haus Am Markt 12, im Herzen Jevers, geboren und blieb seiner Heimatstadt bis zu seinem Tod vor zehn Jahren eng verbunden. Die Ausstellung im Schloss wird am Sonnabend, 30. April, 17 Uhr, mit einer Finissage beendet, die von Grußworten, kleinen Vorträgen und Musik begleitet wird.

Mehr über Hein Bredendiek: Der Malerpoet Hein Bredendiek

Ausstellung Hein Bredendiek

Am Sonntag, 6. Februar, um 11.30 Uhr wird im Schlossmuseum Jever die Ausstellung

Hein Bredendiek – summa summarum

eröffnet. Mit der Ausstellung will das Schlossmuseum an den zehnten
Todestag von Hein Bredendiek, Ehrenbürger der Stadt Jever, erinnern.Prof. Dr. Antje Sander wird die Gäste begrüßen, ebenso wie die Bürgermeisterin
Angela Dankwardt. Jörg Michael Henneberg, stellvertretender
Geschäftsführer der Oldenburgischen Landschaft, wird die Einführung übernehmen. Angela Dohmen wird diese Eröffnung musikalisch umrahmen.

Zum 10. Todestag von Hein Bredendiek: Summa summarum, 6. Februar bis 1. Mai

Für den Maler und Dichter Hein Bredendiek (1906-2001) war das „Unterwegssein“ wohl eines der herausragendsten Kennzeichen seines künstlerischen Schaffens. Eng verbunden mit seiner Heimat Jever schloss jedoch die Breite seiner klassischen Bildung und die Begeisterung für die mediterane Welt eine enge regionale Fixierung oder gar Heimatümelei immer aus. In der Retrospektive aus Anlass seines Todestages, der sich 2011 zum 10ten Mal jährt, stellt die Ausstellung die wichtigsten Seiten seines OEvres zusammen: die Landschaftsbilder, die liebevoll seine norddeutsche Heimat zeigen, die ungegenständlichen Bilder, die von Experimentierfreude und Schaffenslust zeugen, die fast meditativ anmutendenen Stilleben und seine einfühlsamen Illustrationen. Ergänzt werden die Bilder durch Zeugnisse seiner Dichtkunst und literarischer Kostbarkeiten.

Wer war Hein Bredendiek? Ein Porträt:  https://friesenblog.wordpress.com/2011/01/21/erinnerungen-an-hein-bredendiek/

Erinnerungen an Hein Bredendiek

Jever war seine Lebensform

Der Maler-Schriftsteller starb vor zehn Jahren

Von Helmut Burlager

Jever/Oldenburg. Es sollte ein kurzer Besuch werden, als wir ihn im Frühjahr 2001, das letzte Mal sahen. Hein Bredendiek sei schwach geworden, lange Besuche könne er nicht mehr verkraften, hatten uns Freunde erzählt. Wie immer meldeten wir uns telefonisch an. „Seid mir willkommen. Das ist die beste Idee dieses Wochenendes“, lud er uns mit unverhofft kräftiger Stimme ein. Als wir in der Huntemannstraße 5 a klingelten, kam er wie stets im Sonntagsanzug samt korrekt gebundener Krawatte an die Haustür und strahlte: „Willkommen Jever. Gut, dass Ihr pünktlich seid, ich habe den Tee fertig“, führte er uns in sein gemütliches Wohnzimmer.

Der Besuch, der ein Abschied war, dauerte länger als drei Stunden, und als wir uns bei Einbruch der Dunkelheit voneinander trennen mussten, da spürten wir, dass er gerne noch weiter erzählt hätte. Er war tief eingetaucht in die Vergangenheit, hatte uns die schon oft gehörte Geschichte seines Besuches beim großen Philosophen Karl Jaspers in den fünfziger Jahren in Basel noch einmal vorgetragen, aber auch Neues über seine gerade erschienene CD und vom Treiben seiner Enkelkinder berichtet und uns dann mit der Erzählung überrascht, er habe den betagten Maler Emil Nolde kurz vor dessen Tod im Jahre 1956 einmal in dessen Ruhesitz Seebüll besucht. „Kommt mal mit, ich will Euch etwas zeigen“, leitete er uns in sein Atelier und Bücherzimmer, suchte ein wenig und zog dann ein altes, schon etwas abgegriffenes Büchlein heraus, schlug die Titelseite auf und wies auf eine mit blauer Tinte hingesetzte Unterschrift: Emil Nolde.

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Hein Bredendiek (im Bild  während eines Empfangs zu seinen Ehren im Schloss Jever, mit Bürgermeisterin Margot Lorentzen und Pastor Volker Landig) lebte seine letzten Lebensjahre nicht wie so viele Hochbetagte in der Vergangenheit. Er war bis zuletzt von äußerst klarem Verstand und nahm Anteil an allen Diskussionen der Gegenwart. Aber er lebte in seiner Kunst, und die Wochen und Monate vor seinem Tod verbrachte er zunehmend damit, zu sichten, zu sortieren, zu bewerten und sich noch einmal zu erinnern, Rückschau auf ein langes, erfülltes Leben zu halten, dessen Kreis sich jetzt schloss.

In Jever, Alter Markt 12, wurde er am 18. September 1906 geboren. Wiewohl Hein Bredendiek die Stadt 1954 endgültig verlassen hat, um in Oldenburg als Studiendirektor am Alten Gymnasium Kunst zu unterrichten und am Staatlichen Studienseminar als Fachleiter für Kunst angehende Lehrer auszubilden, blieb er seiner Marienstadt immer treu.Bredendiek als Kind „Es ist ja so, dass man immer wieder heimkehrt“, sagte er, als Bürgermeister Dr. Heinz Behrends ihm 1986 im Auftrag des Rates die Ehrenbürgerschaft der Stadt Jever verlieh. Behrends zitierte damals Karl Veit Riedel mit den Worten: „Jever ist mehr als ein Wohnort, Jever ist eine Lebensform“. Auf wen hätte das mehr zugetroffen als auf Hein Bredendiek, der der Stadt und ihren Menschen in zahlreichen plattdeutschen Erzählungen, mit vielen Zeichnungen und Gemälden und in seinem jahrzehntelangen Engagement für das Schlossmuseum, die Heimatgeschichte und für die regionale Kultur ein bleibendes Denkmal gesetzt hat?

Leben und Arbeiten Bredendieks ging über diese kleine Stadt weit hinaus. Schon Studium und Berufsanfang hatten ihn aus provinzieller Enge herausgeführt, Berlin, Hamburg, Flensburg, Cottbus waren die Stationen, bevor er von 1940 bis 1945 Kriegsdienst bei der Marine leisten musste. Begegnungen seiner Jugendzeit, von Barlach bis Hindemith, von Yehudi Menuhin bis zum erwähnten Karl Jaspers, der seine Wurzeln ebenfalls in Jever hatte, prägten ihn bis zuletzt, doch keiner prägte sein künstlerisches Leben stärker als sein jeverscher Lehrer und väterlicher Freund, der Malerdichter Georg von der Vring, dessen Gedichte noch an seinem Sterbebett lagen.

Hein Bredendiek schrieb in seiner plattdeutschen Muttersprache, kraftvoll wie kaum ein anderer, und weitab von Heimattümelei und Verklärung. „Die plattdeutsche Dichtung muss vor allen Dingen echt und wahr sein, und sie muss einen guten Grund haben und muss jegliches Wortgeklingel vermeiden“, sagte der Schriftsteller einmal, und so war er als Leiter des Schrieverkrings, der Arbeitsgemeinschaft Niederdeutsche Sprache und der Bevensen-Tagungen auch ein kritischer Förderer und Wegbegleiter für viele andere, die Niederdeutsch schrieben. Sein plastisches Plattdeutsch und seine markante Stimme machten ihn auch zu einem beliebten Gast bei Radio Bremen, dessen Sendung „Hör mal’n beten to“ er viele Dutzend Mal mit seinen Beiträgen bereichert hat.

In seinen plattdeutschen Bildbetrachtungen über Breughel, Rembrandt und Barlach schlug er die Brücke zu seiner zweiten Leidenschaft, der Malerei. Hunderte und Tausende von Skizzen, Zeichnungen, Aquarellen, Ölbildern hat er im Laufe seines Lebens geschaffen, seinen Stil dabei oft gewandelt, sowohl gegenständlich als auch abstrakt gearbeitet – auch diese Arbeit von dem „echten und aufrichtigen Ernst geprägt, die Dinge unserer Anschauung zu analysieren und ohne Formgeklingel darzustellen“, wie der Oldenburger Oberbürgermeister Dr. Heinrich Niewerth es bei der Verleihung des Großen Stadtsiegels im Jahre 1986 ausdrückte.

Die größte Begabung Hein Bredendieks aber war es wohl, auf andere zugehen zu können, bis ins hohe Lebensalter. Befragt nach seinem Rezept fürs Altwerden, sagte der über 90-Jährige, der einen riesigen Freundes- und Bekanntenkreis hatte, einmal: „Das macht der dauernde Umgang mit den Menschen.“

Der Beitrag erschien 2001 in etwas längerer Fassung als Nachruf auf Hein Bredendiek im Jeverschen Wochenblatt.

Das Schlossmuseum Jever zeigt unter dem Titel “Summa summarum” vom 6. Februar bis zum 30. April aus Anlass des zehnten Todestages eine Retrospektive mit Werken des Malers Hein Bredendiek.  Programmvorschau des Schlossmuseums

Wikipedia-Eintrag zu Hein Bredendiek