Für die Süddeutschen ist ja alles, was nördlich von Kassel liegt, „Ostfriesland“, aber es sieht so aus, als ob auch die Ostfriesen selbst klammheimlich ihr Territorium erweitern. Gestern hieß es in einer Pressemitteilung, eine Kindertagesstätte aus „Apen in Ostfriesland“ habe einen Wettbewerb gewonnen, und dann wurde noch gemeldet, dass ein Ostfriese den Zentralverband der Ingenieurvereine führe, nämlich Wilfried Grunau aus Edewecht-Friedrichsfehn. Das sollte den Oldenburgern zu denken geben. Aber solange sie nicht wieder ein Auge aufs Jeverland werfen, soll es uns egal sein.
Kategorie: Jever
Tag 135 | Royals
Man muss ja kein Monarchist sein, um den König von Holland zu mögen. Bei mir reicht es, dass er früher mal den Spitznamen „Prins Pilsje“ trug. Schade, dass er auf seiner Norddeutschland-Reise nicht nach Jever kommt, das Bier hätte ihm bestimmt geschmeckt. Aber immerhin wird er sich in Ostfriesland umschauen. Hier das Besuchsprogramm: NiederlandeNet
Tag 133 | Pauken und Trompeten
Ein besonderer Höhepunkt steht Ende Mai auf dem Programm der Stadtkirche in Jever: Zum 50. Geburtstag des Gotteshauses singt die Stadtkantorei eines der großartigsten Werke von Johann Sebastian Bach: das Himmelfahrtsoratorium.
Namhafte Solisten singen gemeinsam mit der Stadtkantorei, und die Orchesterbesetzung ist „mit Pauken und Trompeten“, Flöten, Oboen, Fagott und Streichern besonders festlich.
Ergänzt wird das Jubiläumsprogramm durch ein weiteres Werk des berühmten Meisters: Bachs Doppelkonzert für Violine und Oboe sowie einem zweiten großartigen Oratorium für Soli, Chor und Orchester: Henry Purcells „Te Deum und Jubilate“ – ebenso festlich wie das Hauptwerk des Abends.
Ausführende sind die Stadtkantorei Jever unter der Leitung von Kreiskantor Klaus Wedel, das concertino Jever und die Solisten Dorothea Winkel und Frauke Becker (Sopran), Hilke Andersen (Alt), Wolfgang Klose (Tenor) und Werner Kraus (Bass).
Karten für das Konzert am Sonnabend, 31. Mai, um 19 Uhr in der Stadtkirche gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Am Kirchplatz (Tel.: 04461 / 912015). Die Abendkasse öffnet um 18 Uhr, Einlass ist um 18.15 Uhr.
Tag 126 | Lieb ich

Das Aktionsbündnis „Upjever-lieb-ich“, das sich für die Renaturierung des Upjeverschen Waldes auf Teilflächen des jetzigen Bundeswehrstandortes einsetzt, geht jetzt mit neuem Informationsmaterial und einer Veranstaltung in die Offensive. Ein erstes sichtbares Zeichen ist ein Wegeschild, das die Aktivisten gegenüber vom bekannten Ausflugslokal „Waldschlösschen“ aufgestellt haben. Die Wiederherstellung der „Jeverschen Allee“ als direkter Weg zwischen dem Schloss und dem ehemaligen Vorwerk Upjever (jetzt Forsthaus) ist ein besonderes Anliegen der Initiative. Der Weg wurde bereits Mitte des 16. Jahrhunderts von Fräulein Maria von Jever angelegt und gilt damit als älteste Allee des Jeverlandes.
Die Jeversche Allee bildete bis 1951 die östliche Grenze des Luftwaffenstandortes. Durch Bau einer befestigten Start- und Landebahn für Jets dehnte die britische Armee den Flugplatz erheblich aus und zerschnitt den zweitältesten durch eine gezielte Aufforstung begründeten Wald in Deutschland (er entstand um 1530) vollends. Die nach Aufgabe des Flugbetriebes im Jahre 2013 beantragte Entwidmung des Fliegerhorstes war für die Initiative der Anlass, mit der Bundeswehr jetzt die Wiederherstellung des Waldes durch Rückübertragung der 1951 durch die Royal Air Force annektierten Flächen zu verhandeln.
Die Öffentlichkeit kann sich darüber am Mittwoch kommender Woche, 14. Mai, um 20 Uhr im Bürgerhaus Schortens umfassend informieren. Dort wird der von Förster Carsten-Friedrich Streufert gedrehte Film „Auf nach Upjever!“ uraufgeführt. Ehrengast wird die Namensgeberin und bislang älteste Unterstützerin Ruth Liebich („Upjever-lieb-ich!“) sein. Sie wird demnächst 93.
Tag 116 | Die Hütte
Mein Lieblingsgastwirt gehört nicht zu den Aufschneidern. La Casetta hat er sein Lokal ganz bescheiden genannt, und von außen sieht es ganz genau so aus. Eine Holzbude mitten auf einem hässlichen Parkplatz, aber mit einer schönen Außenterasse, wo der Verkehr vorbeirauscht, doch es wird einem wenigstens nicht langweilig, wenn man dort sitzt und auf seine Pizza wartet. Man kann in der Zeit die jungen männlichen Angeber angucken, die auf der Bahnhofstraße noch mal richtig Gas geben, bevor sie am Bahnübergang abheben und mit einem heftigen „Plupp“ auf der Schützenhofstraße wieder aufsetzen. Man kann den viel zu leicht bekleideten Mädchen nachschauen, die die ersten Aprilsonnenstrahlen mit Sommer verwechselt haben und nun gegen halb acht hübsche Gänsehautpickel bekommen, wie sie da vorbeiflanieren oder viel zu gerade auf ihren Hollandrädern sitzen. Und dann die Speisekarte. Quattro Stagioni für sechs Euro, Insalata Italia für sechs zwanzig, der Wein immer gut gekühlt, einen Grappa oder “ ’n klein‘ Marsala“ gibt’s hinterher. Man muss allerdings erst mal einen Platz bekommen bei Stefano, und das sieht schon mal schlecht aus. So wie gestern. Nur noch ein Tisch frei, und da steht „reserviert“ drauf. Man geht also rein zu Stefano, er strahlt wie immer. „Moin Helmut, wie geht’s? Wollt Ihr essen? Drinnen oder draußen?“ „Am liebsten draußen, aber da ist ja alles voll und der eine Tisch reserviert.“ „Ja“, strahlt Stefano weiter. „Für Dich!“ – Was soll man sagen?
Tag 107 | IBAN
Der vorbildliche Bankkunde hat ja so früh wie möglich auf IBAN, die internationale Bankkontonummer, umgestellt und füllt brav all seine Überweisungen mit der ellenlangen Zahlen-Buchstaben-Kombination aus, die kaum einer von uns je auswendig lernen wird. Geh ich also an diesem Mittwoch in die Bankfiliale meines Vertrauens, um ein Sparbuch aufzulösen, und weil ich das Geld von dort nicht per Homebanking überweisen kann, bitte ich die Mitarbeiterin, den Transfer zu veranlassen. Brav lege ich ihr einen Zettel mit dem Namen des Empfängers und dessen IBAN hin, und was macht sie? Zieht einen Vordruck aus der Schublade, friemelt mühsam zuerst die Bankleitzahl und dann die Kontonummer aus der IBAN heraus, trägt sie in zwei Zeilen des fotokopierten Papiers ein, lässt mich den Wisch unterschreiben und sagt: „So, das geht dann klar!“ Das finde ich auch …
Tag 106 | Ehemalige

Wollte ich erzählen, was aus all den jungen Leuten geworden ist, die wir in der Wochenblatt-Redaktion ausgebildet haben, müsste ich mir nicht mehr so viele Gedanken darüber machen, womit ich meinen Blog bis zum Jahresende fülle. Die meisten, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht geblieben sind, haben heute spannende Jobs. Jan-Keno Janssen zum Beispiel ist so einer, der nicht nur bleibenden Eindruck hinterlassen hat (es gilt das Redaktionsgeheimnis), sondern bis heute von sich reden macht. Jetzt zum Beispiel in einem Interview in der Neuen Osnabrücker Zeitung, in dem er über seine Erfahrungen als Google-Glass-Tester erzählt. Zum Interview
Tag 95 | Disco

Die Sonderausstellung „Break on through to the other side“ zur Geschichte der Clubs und Diskos in Weser-Ems ist im Juni 2012 mit einer tollen DJ-Night nach fünf Jahren und mehr als 3 00.000 Besuchern geschlossen worden.
Weil viele Leihgeber ihre Objekte, Materialien und Dokumente dem Schlossmuseum Jever gestiftet haben, konnte sie als Dauerausstellung zum Thema Jugend- und Musikkultur in großen Teilen im Sommer 2013 wieder eröffnet werden. So wird ein fast vergessener Aspekt der regionalen Geschichte Teil der Erinnerungskultur.
Heute besteht ein großes Netzwerk in ganz Weser-Ems und darüber hinaus, das aus dem Interesse an der Ausstellung und den damaligen Läden, der Musik und den Menschen entstanden ist. Regionale Rundfunkprogramme wie das der Ems-Vechte-Welle und vor allem auch das der Wattwerker beim Radio Ostfriesland mit ihren regelmäßigen Sendungen zur Musik, den DJs und den Gästen der einstiegen Clubs und Diskos sind mittlerweile als großartige Impulsgeber hinzu gekommen.
Anlässlich dieser schönen Entwicklungen und auf Grund der vielen Nachfragen wird das Schlossmuseum am 28. Juni 2014 eine weitere DJ-Night mit den DJs und der Musik aus den einstigen Läden starten: goin‘ underground!!
Zugesagt haben:
Rio de Luca (Apollo, Old Crow, Whisky à Gogo), Emil Penning (Red Baloon, Tiffany), Sven Rogall (Meta’s Musikschuppen), Rainer Urbschat (Why Not, Renaissance), Otto Sell (Etzhorner Krug, Ede Wolf), Rolf Joschko (Charts, Novo, Rocktheater), Wolfgang Milewski (Newtimer, Palazzo) und Gisbert Wegener (Scala)
Einlass ab 18 Uhr, Eintritt 8,- €. Der Besuch der Ausstellung an diesem und am nächsten Tag ist im Eintrittspreis inbegriffen.
Und für die Fußball-Fans: Die Spiele des Tages werden auch in diesem Umfeld ganz sicher zu sehen sein!
Karten sind ab sofort erhältlich: direkt im Schlossmuseum Jever, telefonisch unter 04461-969350 oder über das Internet unter www.schlossmuseum.de.
Auch im Whisky/Dr. Jack in Wittmund gibt es Karten im Vorverkauf
Tag 93 | Presslufthammer-BBBernhard
Weil Männer ja großes Spielzeug lieben, hier mal etwas von Wochenblatt-TV. Das Dream-Team Jürgen Eden und Charly Sanders im Outdoor-Einsatz hinterm Deich.
Tag 91 | Jungbrunnen
Tja, hmm, ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht. Habe heute unaufgefordert einen Mitgliedsausweis zugeschickt bekommen. Nicht, dass ich mit dem Verein nichts am Hut hätte, im Gegenteil, ich finde ausgesprochen sympathisch, was die so machen. Aber ich war nie drin, nicht mal vor Jahrzehnten, als ich noch ein Landei war, und dass ich heute noch zur Zielgruppe gehöre, wundert mich doch. Aber man ist ja bekanntlich so jung wie man sich anfühlt. In dem Sinne: Seht mich ab sofort als Mitglied der Landjugend an!
