Tag 288 | Geschichte

Oldenburg„Oldenburg, ein starkes Stück Niedersachsen mit einer spannenden Geschichte“, so umriss Landschaftspräsident Thomas Kossendey den Inhalt des neuen Buches: Das Oldenburger Land ist bis heute eine feste Größe, wenn es um die regionale Identität der Oldenburgerinnen und Oldenburger geht. Fester Bestandteil und Grundlage der oldenburgischen Identität ist die oldenburgische Geschichte. Die jetzt erschienene „Geschichte des Oldenburger Landes“ versteht sich als leicht lesbare und gut verständliche Darstellung des jüngeren Abschnitts der oldenburgischen Landesgeschichte sowie verschiedener wichtiger oldenburgischer Institutionen.

„Es war uns ein Anliegen, dass das Buch zwar auf wissenschaftlichen Grundlagen fußt, gleichzeitig aber verständlich bleibt. Wir wollen eine breite Leserschaft damit erreichen und ich bin mir sicher, dass uns das gelingen wird“, erläutert Kossendey die Intention des Bandes.

Die Zeit seit 1773/74, also die Zeit des Herzogtums, des Großherzogtums und des Freistaates Oldenburg, der 1946 im Land Niedersachsen aufgegangen ist, waren prägende Jahre für das Oldenburger Land. Diesem Zeitraum ist die „Geschichte des Oldenburger Landes“ gewidmet.

Die sieben Autoren beleuchten dabei ganz unterschiedliche Aspekte: Jörgen Welp umreißt „Die territoriale Entwicklung des Oldenburger Landes“ von der Grafenzeit an bis ins 20. Jahrhundert. Andreas Lombard behandelt „Haus und Land. Das Herzogtum und Großherzogtum Oldenburg von 1773 bis 1918“ und damit die Zeit, in der das Haus Holstein-Gottorp Oldenburg regierte. Huno Herzog von Oldenburg stellt „Die russische Nebenlinie des Hauses Oldenburg und weitere Mitglieder Angehörigen des Hauses in russischen Diensten“ vor, wobei die engen Beziehungen der Oldenburger zu Russland deutlich werden. Albrecht Eckhardt stellt unter dem Titel „Vom Großherzogtum zum niedersächsischen Verwaltungsbezirk. Das Land Oldenburg 1918-1946“ die Geschichte des Freistaats Oldenburg dar. Burkhard Beyer schreibt zum Thema „Ganz ohne Eile. Die Eisenbahnen des Großherzogtum Oldenburg“ und widmet sich damit einem Stück oldenburgischer Verkehrsgeschichte. Der Beitrag von Peter Betthausen heißt „Der Oldenburger Klassizismus. Ein kaum bekanntes Kapitel deutscher Architekturgeschichte“ und befasst sich damit mit einem bedeutenden Gesichtspunkt oldenburgischer Kulturgeschichte. Thomas Hellmold schließlich schreibt über „Was vom Großherzogtum Oldenburg übrigblieb. Banken, Versicherungen und Wirtschaftskammern“. Hier stellt er Wirtschaftsunternehmen vor, deren Wurzeln weit in die oldenburgische Geschichte zurückreichen.

Der Band ist hochwertig ausgestattet. Unter den Abbildungen finden sich auch bislang unveröffentlichte Staatsporträts Oldenburger Herzöge und Großherzöge.

Die Drucklegung haben private Spender anlässlich des 75. Geburtstages von Landschafts-Ehrenpräsident Horst-Günter Lucke, von dem auch die Anregung zu diesem Buch kam, sowie die Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg, die Landessparkasse zu Oldenburg, die Öffentlichen Versicherungen Oldenburg und die Oldenburgische Landesbank dankenswerterweise unterstützt. Die Unterstützung kam damit von Oldenburgern für Oldenburger.

Geschichte des Oldenburger Landes. Herzogtum, Großherzogtum, Freistaat. Herausgegeben von Jörg Michael Henneberg und Horst-Günter Lucke im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft, 290 S., zahlreiche Abbildungen, Hardcover, Aschendorff Verlag, Münster 2014, ISBN 978-3-402-12942-5, Preis: 24,80 €.

Tag 281 | Adel

Ja Leute, schon klar, der Adel ist abgeschafft. Und interessiert keinen mehr, deshalb haben ja die Hochzeiten und Beisetzungen derer von und zu im Fernsehen so schlechte Einschaltquoten. Die Überschrift Königliche Hoheit zu meinem Blogeintrag von gestern über das neue Buch zur Geschichte des Oldenburger Landes war ja auch nur ein Schmankerl. Und nur deshalb gewählt, weil in der Veranstaltung der Oldenburgischen Landschaft die drei anwesenden Vertreter des Hauses Oldenburg, Caroline Herzogin von Oldenburg, Huno Herzog von Oldenburg und Felicitas Herzogin von Oldenburg (das sind ihre Namen, nicht ihre Titel), von den Rednern durchweg mit „Königliche Hoheit“ (im Falle der Caroline) und mit „Hoheit“ (im Falle der beiden anderen) angesprochen wurden. Ob das noch zeitgemäß ist, ob sich das „so gehört“, ob es verboten werden sollte, darüber lässt sich munter streiten. Die große Anteilnahme, mit der Oldenburg vor wenigen Tagen vom Verstorbenen Anton Günther Herzog von Oldenburg Abschied genommen hat, zeigt allerdings, dass der Adel beim „Volk“ auch fast hundert Jahre nach seiner offiziellen Abschaffung ein Ansehen genießt, das manchem republikanisch Gesinnten doch zu schaffen macht. Ein entschiedener Gegner jeglicher Adelsromantik hat sich übrigens hier zu Wort gemeldet: Ralf Möbius – lesenswert.

Tag 280 | Königliche Hoheit

Buchpräsentation mit  Herausgeber Horst-Günter Lucke, Mitautor Dr. Albrecht Eckhardt, Caroline Herzogin von Oldenburg und Thomas Kossendey, Präsident der Oldenburgischen Landschaft. Foto: Helmut Burlager
Buchpräsentation mit Herausgeber Horst-Günter Lucke, Mitautor Dr. Albrecht Eckhardt, Caroline Herzogin von Oldenburg und Thomas Kossendey, Präsident der Oldenburgischen Landschaft. Foto: Helmut Burlager

Hatte heute übrigens einen Termin mit der neuen First Lady des Oldenburger Fürstenhauses. Caroline Herzogin von Oldenburg nahm in einer Veranstaltung des Oldenburgischen Landschaft das erste Exemplar eines neuen Buches über die Geschichte des Oldenburger Landes entgegen. Caroline (53) , geborene Gräfin von Rantzau, ist die Ehefrau des neuen Familienoberhauptes der Adelsfamilie, Christian Herzog von Oldenburg. Dessen Vater, Anton Günther Herzog von Oldenburg, war am 20. September verstorben und am 4. Oktober in Oldenburg beigesetzt worden.

Die Buchneuerscheinung, herausgegeben von Jörg Michael Henneberg und Horst-Günter Lucke mit Beiträgen von sieben Autoren, geht auch auf die lange Geschichte des Oldenburger Fürstenhauses ein, das laut Wikipedia zu den bedeutendsten Geschlechtern des regierenden europäischen Hochadels gehört. Die Kurzfassung zur Familiengeschichte gibt es auf Wikipedia . Einen Bericht über die Buchvorstellung morgen im Jeverschen Wochenblatt.

Das mag dann Appetit machen auf mehr: „Geschichte des Oldenburger Landes. Herzogtum, Großherzogtum, Freistaat.“ 290 Seiten, Hardcover, Aschendorff Verlag Münster 2014. ISBN 978-3-402-12942-5, Preis 24,80 Euro.

Tag 273 | Autostadt

Screenshot 2014-09-30 17.01.44Das waren noch Zeiten, als in Varel Autos hergestellt wurden. Die Stadt war auf dem Weg, zur Hochburg des Automobilbaus zu werden. Irgendwie ist es dann anders gekommen. Interessante Reportage bei Radio Bremen.

Ein Stück Automobilgeschichte

Der Hörfunk-Beitrag

Tag 95 | Disco

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Foto: DJ-Night 2009, Michael Porath, Dormagen

Die Sonderausstellung „Break on through to the other side“ zur Geschichte der Clubs und Diskos in Weser-Ems ist im Juni 2012 mit einer tollen DJ-Night nach fünf Jahren und mehr als 3 00.000 Besuchern geschlossen worden.

Weil viele Leihgeber ihre Objekte, Materialien und Dokumente dem Schlossmuseum Jever gestiftet haben, konnte sie als Dauerausstellung zum Thema Jugend- und Musikkultur in großen Teilen im Sommer 2013 wieder eröffnet werden. So wird ein fast vergessener Aspekt der regionalen Geschichte Teil der Erinnerungskultur.

Heute besteht ein großes Netzwerk in ganz Weser-Ems und darüber hinaus, das aus dem Interesse an der Ausstellung und den damaligen Läden, der Musik und den Menschen entstanden ist. Regionale Rundfunkprogramme wie das der Ems-Vechte-Welle und vor allem auch das der Wattwerker beim Radio Ostfriesland mit ihren regelmäßigen Sendungen zur Musik, den DJs und den Gästen der einstiegen Clubs und Diskos sind mittlerweile als großartige Impulsgeber hinzu gekommen.

Anlässlich dieser schönen Entwicklungen und auf Grund der vielen Nachfragen wird das Schlossmuseum am 28. Juni 2014 eine weitere DJ-Night mit den DJs und der Musik aus den einstigen Läden starten: goin‘ underground!!

Zugesagt haben:

Rio de Luca (Apollo, Old Crow, Whisky à Gogo), Emil Penning (Red Baloon, Tiffany), Sven Rogall (Meta’s Musikschuppen), Rainer Urbschat (Why Not, Renaissance), Otto Sell (Etzhorner Krug, Ede Wolf), Rolf Joschko (Charts, Novo, Rocktheater), Wolfgang Milewski (Newtimer, Palazzo) und Gisbert Wegener (Scala)

Einlass ab 18 Uhr, Eintritt 8,- €. Der Besuch der Ausstellung an diesem und am nächsten Tag ist im Eintrittspreis inbegriffen.

Und für die Fußball-Fans: Die Spiele des Tages werden auch in diesem Umfeld ganz sicher zu sehen sein!

Karten sind ab sofort erhältlich: direkt im Schlossmuseum Jever, telefonisch unter 04461-969350 oder über das Internet unter www.schlossmuseum.de.
Auch im Whisky/Dr. Jack in Wittmund gibt es Karten im Vorverkauf

 

Bilderreise durch Friesland

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Verleger Florian Isensee, Stellvertretender Landrat Gustav Zielke und der Autor Jürgen Woltmann stellten den neuen Friesland-Bildband vor. Foto (c): Helmut Burlager

Isensee Verlag bringt neuen Bildband heraus

Jever – Der Schlossturm in Jever, der Westturm auf Wangerooge, das Wasserschloss Gödens, die Schlosskirche Varel – der neue Bildband „Friesland. Weites Land am Jadebusen“ aus dem Isensee Verlag zeigt gleich auf der Titelseite die Schönheiten des Landkreises. Das ist auch die Absicht, die Autor Jürgen Woltmann und Verleger Florian Isensee mit dem Buch verfolgen. In Jever stellten sie es im Kreisamt vor und übergaben es an den stellvertretenden Landrat Gustav Zielke, der sich im Namen des Landkreises für das Werk bedankte und dem Verfasser großes Lob aussprach.

Idyllische Landschaft und ein Landkreis zwischen Tradition und Moderne – so kündigte Florian Isensee den Bildband an. Zahlreiche farbige Fotografien und interessante Texte entführen den Leser in den Norden des Oldenburger Landes, der an Jadebusen und Nordsee grenzt. Genau diese haben es dem Autoren Jürgen Woltmann auch angetan.

Der frühere leitende Mitarbeiter des Unternehmens Cewe-Color in Oldenburg hatte nämlich jahrelang sein Segelrevier auf der Jade. So nannte er auch Hooksiel seinen Lieblingsplatz im Landkreis Friesland. Als Oldenburger ist ihm obendrein besonders Dangast mit seinem Hafen, dem Strand und dem Alten Kurhaus von Jugend an vertraut. Mit liebevollem Blick fürs Detail und mit historischen Fakten stellt der Autor die schönsten Plätze vor und schafft neben einem informativen Rundgang für Touristen auch neue Einblicke für Einheimische. Sowohl die Kulturgeschichte als auch die abwechslungsreiche Natu Frieslands fängt er in Bild und Text ein. Dabei nimmt er den Leser mit auf seine ganz eigene Reise durch seine Heimat und die Traditionen, die diesen Landstrich prägen. Die besondere Geschichte der Region stellt der Autor informativ und spannend vor. Wie Wortmann sagte, haben es ihm besonders die großen Kirchen, die Burgen und Schlösser Frieslands angetan. Er hat sie alle bereist, fotografiert, ihre Geschichte recherchiert.

So beschäftigt sich das Buch am Ende doch mehr mit der Tradition als mit der Moderne, es wendet sich naturgemäß an die Touristen, die in großer Zahl nach Friesland kommen. Sie nehmen mit diesem Buch ein Stück Friesland mit nach Hause, mit all seinen Sehenswürdigkeiten und schönen Landschaften.

Für den Isensee Verlag schließt der neue Band eine Lücke. Wie Florian Isensee sagte, ist damit die Reihe der Bildbände über die Landkreise und kreisfreien Städte im Oldenburger Land wieder komplett. Der Isensee Verlag hat vor etlichen Jahren bereits einen Friesland-Bildband herausgegeben, damals noch in schwarz-weiß, doch der war längst vergriffen, und so war es an der Zeit, ein neues Buch zu schaffen. Den Auftrag dafür erhielt Jürgen Wortmann, der bereits einige Bildbände aus der gesamten Region des Oldenburger Landes illustriert und mit Texten versehen hat.

Friesland. Weites Land am Jadebusen. 84 Seiten, 151 Abbildungen. 14,80 Euro. Verlag Isensee. ISBN 978-3-89995-966-6.

Ernst Barlach auf Plattdeutsch interpretiert

„Ut Barlach sien Warkstääd“ von Hein Bredendiek
erscheint nach 40 Jahren in neuer Auflage

Von Helmut Burlager

Jever.  Zum zwölften Todestag des Schriftstellers und Malers Hein Bredendiek (1906-2001) ist im Verlag Isensee in Oldenburg eines der Bücher neu aufgelegt worden, die den literarischen Ruhm des großen Sohnes der Stadt Jever begründet haben. „Ut Barlach sien Warkstääd“ ist ein Band mit 18 plattdeutschen Bildbetrachtungen zu Skulpturen des Bildhauers Ernst Barlach.

Im Schlossmuseum stellten Prof. Dr. Antje Sander, Stefan Meyer, Fritz Lottmann und Verleger Florian Isensee die Neuauflage des Bredendiek-Buches über Ernst Barlach vor. Antje Sander hält auch das vor 40 Jahren erschienene Original in der Hand. Foto (c): Helmut Burlager
Im Schlossmuseum stellten Prof. Dr. Antje Sander, Stefan Meyer, Fritz Lottmann und Verleger Florian Isensee die Neuauflage des Bredendiek-Buches über Ernst Barlach vor. Antje Sander hält auch das vor 40 Jahren erschienene Original in der Hand.
Foto (c): Helmut Burlager

Vor 40 Jahren in einem Hamburger Verlag erschienen, war das Werk schnell vergriffen. In Autorenlesungen hat Hein Bredendiek immer wieder daraus rezitiert,  kaufen konnte man das Buch schon lange nur noch antiquarisch.

Jetzt ist es wieder erhältlich, neu bearbeitet und herausgegeben von Bredendieks Freunden Fritz Lottmann und Jörg-Michael Henneberg sowie dem Plattdeutsch-Beauftragten der Oldenburgischen Landschaft, Stefan Meyer. Unterstützt wurde deren Arbeit und die Veröffentlichung durch die Landschaft und durch Prof. Dr. Antje Sander, Leiterin des Schlossmuseums Jever. Die war auch Gastgeberin, als das Buch am 25. April 2013 im Audienzsaal des Schlosses vorgestellt wurde.

In seinen Bildbeschreibungen zu Barlach wird die ganze Ausdruckskraft Hein Bredendieks und seines Jeverländer Platt deutlich, und zugleich sein Doppeltalent als bildender Künstler und Schriftsteller.

Fritz Lottmann ging kurz auf das Leben und Wirken seines Freundes, den er den „Grandseigneur des oldenburgischen Kulturlebens“ nannte, ein. 1906 in Jever am Alten Markt geboren, Schüler des Mariengymnasiums, studierte Bredendiek Kunst, Germanistik und Philosophie, kam in Berlin mit vielen Künstlern in Kontakt, so auch mit Ernst Barlach und Käthe Kollwitz.

Die Expressionisten prägten ihn und sein späteres Werk, sowohl in der Malerei als auch sprachlich. Das wird in dem kleinen Buch „Ut Barlach sien Warkstääd“ so recht deutlich, das er selbst als einen Versuch betrachtet hat: „En Versöök, to enkelt Figuren ut dat plastisch Wark van Ernst Barlach en Weg to wiesen.“

In einfühlsamer und zugleich kraftvoller Sprache schuf Bredendiek das literarische Pendant zu den jeweils von ihm beschriebenen Plastiken: „De Bädelfro“ (Russische Bettlerin 1907), „En Mann alleen“ (Der Einsame 1911), „De Mann mit sien Book“ (Der Buchleser 1936) und etliche andere der bekannten und weniger bekannten Werke Barlachs.

Bredendiek habe nach dem Missbrauch der niederdeutschen Kultur durch die Nazis die plattdeutsche Literatur wieder zu einer Kunstform gemacht, dabei strenge Maßstäbe an sich selbst und andere angelegt, sagte Fritz Lottmann. „Er wollte gute niederdeutsche Literatur und haute den Leuten notfalls ihre Texte um die Ohren“, erzählte er aus eigenen Erlebnissen mit dem „Baas“ des Oldenburger Schrieverkring, als der Bredendiek über Jahrzehnte gewirkt und dabei auch eine Klammer dargestellt habe zwischen den großen Alten der Literatur, Klaus Groth, später Heinrich Diers, und der jungen Generation, mit der er sich bis ins hohe Alter austauschte.

Sein Werk ist immer noch hoch aktuell, das bewies die Lesung von Stefan Meyer über „De Bädelfro“. Das Buch zeige, „Was man mit Plattdeutsch machen kann: Alles!“, sagte Meyer. Platt sei modern und innovativ, das habe Bredendiek schon vor Jahren gezeigt.


Ernst Barlach, geb. 2. Januar 1870 in Wedel, gest. 24. Oktober 1938 in Rostock, Bildhauer, Schriftsteller und Zeichner, bekannt für seine Holzplastiken und Bronzen. Sein Werk ist zwischen Realismus und Expressionismus angesiedelt.

Hein Bredendiek.  Foto (c): H. Burlager
Hein Bredendiek.
Foto (c): H. Burlager

Hein Bredendiek, geb. 18. September 1906 in Jever, gest.24. April 2001 in Oldenburg, war Ehrenbürger der Stadt Jever. Zeitweise als Lehrer am Mariengymnasium tätig, verbrachte er den größten Teil seines Lebens als Pädagoge, Maler und Schriftsteller in Oldenburg. Als Verfasser unzähliger niederdeutscher Bücher, Erzählungen und Autor von Rundfunksendungen erfuhr er zahlreiche Auszeichnungen. Mehr als 25 Jahre lang führte er den Ollnborger Schrieverkring.

Das Buch: „Ut Barlach sien Warkstääd – en Versöök, to enkelt Figuren ut dat plastisch Wark van Ernst Barlach en Weg to wiesen“, Neuauflage von Fritz Lottmann, Jörg-Michael Henneberg und Stefan Meyer, Herausgeber Oldenburgische Landschaft, 94 Seiten, broschiert, Preis 13,90 Euro. Isensee Verlag, Oldenburg, ISBN 978 3 89995 958 1.

Klootschießer warten auf den Länderkampf

Bei Kahlfrost gehen Oldenburger und Ostfriesen in Stollhamm an den Start

Von Rolf Blumenberg

Jever – Erst lernen die Friesen das Klootschießen, dann das Laufen, ist eine Weisheit, die aus grauer Vorzeit überliefert ist. Wenn diese Aussage heute auch ein wenig vermessen klingen mag, so hat doch der Friesensport in dem Land zwischen Weser und Ems immer noch einen extrem hohen Stellenwert. Immerhin gehören dem von Jan-Dirk Vogts angeführten Friesischen Klootschießerverband (FKV) mehr als 40.000 Mitglieder an. Während in der Breite das Boßeln im Vordergrund steht, gilt nach wie vor das Klootschießen als Krone des Friesensports. Das mag an der ausgefeilten Technik liegen, ganz sicher aber auch an der Urwüchsigkeit, die sich insbesondere zeigt, wenn sich Oldenburger und Ostfriesen in einem Länderkampf auf freiem Gelände gegenüber stehen.

Bei einem solchen Kräftemessen, dass demnächst in Stollhamm (Landkreis Wesermarsch) stattfinden soll, ist vieles noch so, wie es auch vor 200 Jahren war. Da wird die Anlaufmatte noch von Mattenträgern über zwei Kilometer getragen, da sorgen „Düsselmeister“ auf hart-gefrorenem Boden für eine glatte Anlaufbahn, da kündigen Trompeter mit den jeweiligen „Nationalhymnen“ die Werfer an, da sind einige tausend „Käkler und Mäkler“ dabei und – wenn es sein muss, gibt es auch mal verbale Auseinandersetzungen, natürlich in deftigem plattdeutsch. Und zwischendurch stärkt man sich bei Erbsensuppe und Grogg.

Derzeit trainieren die Werfer der beiden Landesverbände Woche für Woche und lassen sich nur wenig in die Karten kucken. Taktik spielt eine große Rolle. Sicher scheint, dass die Oldenburger eine Reihe von bekannten Namen aufbieten werden, darunter den amtierenden Europameister Thore Fröllje aus Grabstede. Dagegen haben die Ostfriesen möglicherweise einen „Joker“ in der Hinterhand, nämlich den langjährigen oldenburger Paradewerfer Bert Stroje.

In diesen Wochen wird viel darüber gefachsimpelt, mit welchen Stars die alten Rivalen antreten werden und wer die besten Siegchancen hat. Noch haben die Weiden von Carsten Meiners in Stollhamm nicht die nötige Wettkampf-Härte. Doch wenn der ersehnte Kahlfrost kommt, dann wird die Spannung steigen und dann wird es für einen echten Friesen nichts Wichtigeres geben als dabei zu sein.

Quelle: Pressemitteilung des Klootschießer- und Boßelvereins Stollhamm

Neuer Fotokalender von Klaus Schreiber

Klaus Schreiber mit seinem neuen Kalender. Foto (c): Helmut Burlager

Wilhelmshaven – Seine Kalender erscheinen in großer Auflage, trotzdem sind sie alle Jahre wieder schnell vergriffen. Klaus Schreiber, Foto-Designer aus Wilhelmshaven, bringt nun schon im 18. Jahr sein großformatiges Werk „Lichtzauber | Friesland“ heraus. Auch die 2013er-Ausgabe ist wieder eine Liebeserklärung an die großartigen Landschaften zwischen Ems und Jade. Eine Rezension hier: Der mit dem Licht zaubert

Die Disco-Legende: Rio und das Whisky

Zum Abschluss der Ausstellung „Break on through“
gibt es eine DJ-Nacht vor dem Schloss und
erscheint ein Buch über den DJ aus Wittmund

Die DJ-Legende: Rio aus Wittmund legt am Sonnabend in Jever auf. Außerdem erscheint ein Buch über den Betreiber des „Whisky“. Foto: privat

Jever/Wittmund – Er ist, neben „Meta“, eine der Disco-Legenden auf der ostfriesischen Halbinsel. Silverio de Luca, alias „Rio“, langjähriger Betreiber der Diskothek „Whisky“ in Wittmund, heute „Dr. Jack“. Dass die Sonderausstellung „Break on through to the other side“ im Schlossmuseum Jever seit Jahren so ein großer Erfolg ist, liegt auch an Typen wie „Rio“, die für die wilden 60er und 70er Jahre stehen.

An diesem Sonntag geht die Ausstellung in Jever nach fast fünf Jahren zu Ende, und wie sollte das anders geschehen als mit einer weiteren großen DJ-Night vor dem Schloss. Sie beginnt an diesem Sonnabend um 19 Uhr. Eintritt 6 Euro, Einlass ab 18 Uhr.

http://www.dj-night-jever.de

Pünktlich zu diesem Anlass erscheint ein brandneues Buch: „Music in another dimension“ von André Klattenberg und Jonas Katzenberger, die es „die Bibel der Whisky-Kinder“ nennen. Monatelang wühlten sie in den Archiven, führten Interviews, schrieben die Lebensgeschichte(n) von „Rio“ und seiner Diskotheken. Dazu gab Mediengestalter André Klassenberg dem Buch noch eine ganz besondere Gestalt: „Music in another dimension“ sieht aus wie eine klassische Langspielplatte. Hier gibt’s mehr zu lesen: Die Bibel der Whisky-Kinder

 

Friesenblog 29.06.2012