Tag 356 | Fata Morgana

Zum wiederholten Male berichtet die „Welt am Sonntag“ heute von einem angeblichen Ableger der Pegida in Ostfriesland. Dabei gibt es bislang keinen stichhaltigen Hinweis auf die tatsächliche Existenz einer solchen Gruppe. In einem sehr interessanten Interview mit Ex-Innenminister und DRK-Präsident Rudolf Seiters stellt der Interviewer während eines Spaziergangs am Emsdeich bei Papenburg die Frage: „Befürchten Sie, dass mit Pegida die rechte Gewalt zurückkommen könnte? Es gibt ja sogar eine ostfriesische Splittergruppe, die ‚Ogida‘.“ Seiters geht auf diesen Hinweis auf Ogida nicht ein. Recherchen in den vergangene Wochen von Martin Wein und Ole Cordsen und haben jedoch widerlegt oder zumindest ernsthafte Zweifel geweckt, dass eine solche Gruppe überhaupt existiert. Siehe Berichterstattung im Weser-Kurier oder Ostfriesen-Zeitung. Eine Fata Morgana sei „Ogida“. Allerdings versucht inzwischen die NPD in Ostfriesland auf den Pegida-Zug aufzuspringen, siehe hier.

Dazu passt dann der Artikel von Susanne Gaschke (das ist die Journalistin, die Oberbürgermeisterin von Kiel war) über die Edathy-Affäre, ebenfalls in der heutigen Ausgabe. Ein kluger Beitrag, in dem sie auch die Medien kritisiert: „… hat Edathy zwar absolut recht, es wird zu viel geschlampt und falsch abgeschrieben in der täglichen Eiltempo-Berichterstattung.“

Wohl wahr. Möge die WamS bei sich selbst anfangen, es besser zu machen.

(Der Beitrag wurde zuerst auf Schreibkram veröffentlicht)

Tag 355 | Bloggen 2.0

Der Trend geht ja zum Zweitblog, und da in wenigen Tagen mein Tagebuch 2014 an dieser Stelle endet, will ich den Friesenblog ein bisschen anders, wieder regionaler aufstellen. Deshalb ist seit gestern Schreibkram online, dort will ich meine persönlichen Steckenpferde weiterreiten. Den könnt Ihr, wenn Ihr Lust habt, ebenfalls abonnieren, außerdem findet Ihr Posts des neuen Blogs natürlich wie gewohnt auf Facebook, Twittergoogle+ und Linkedin. Über Euren Besuch würde ich mich freuen. Mal sehen, was draus wird…

Blogsite

Tag 354 | Ewige Lampe

Radio OstfrieslandInas Nacht gibt es auch in Ostfriesland. Wirklich schräg ist dieses Video von Radio Ostfriesland, das in der Auricher Kultkneipe „Ewige Lampe“ gedreht wurde. Schaut selbst.

Ewige Lampe

Tag 353 | Jade-Weser-Port

Der Containerhafen in Wilhelmshaven, bislang schwach ausgelastet, könnte 2015 endlich in Gang kommen. Foto: Helmut Burlager
Der Containerhafen in Wilhelmshaven, bislang schwach ausgelastet, könnte 2015 endlich in Gang kommen. Foto: Helmut Burlager

Geduld ist ja weder die Stärke der Medien noch die der Politiker. Wer einen Containerhafen baut, braucht diese Charaktereigenschaft aber ganz offensichtlich, denn es schien lange Zeit nicht so zu sein, als ob alle Welt auf den Jade-Weser-Port gewartet habe. Obwohl Politiker und Medien das ja durchaus über Jahre behauptet haben. Nun schlägt aber langsam die Stunde der Geduldigen. Gestern wurde bekannt, dass der Tiefwasserhafen an der Jade ab 2015 nicht nur von zwei, sondern von drei großen Linien angefahren werden wird.

Nach einer aktuellen Fahrplanankündigung wird die weltgrößten Containerreederei Maersk Line mit der Linie ME 1 (Mittlerer Osten: Vereinigte Arabische Emirate, Indien, Oman, Saudi Arabien) den Jade-Weser-Port am 26. Februar 2015 erstmals und dann regelmäßig ansteuern. Schon vor einigen Wochen hatte Maersk angekündigt, Wilhelmshaven im Rahmen des Netzwerkes 2 M in zwei Asienrouten aufzunehmen (Asiendienste AE 1,Sri Lanka, Singapur, China, Japan, und AE 5, Südkorea, China, Malaysia).

„Der neue Dienst ist auch deshalb so interessant, weil der Mittlere Osten und Indien attraktive Regionen für die niedersächsische Wirtschaft sind. Wir haben gemeinsam mit Eurogate in den vergangenen 22 Monaten hart gearbeitet, um unserem Tiefwasserhafen Schritt für Schritt den Weg für den Markt zu öffnen. Dabei haben wir immer wieder auch das Gespräch mit unserem Partner Maersk gesucht“,  hat Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, Aufsichtsratsvorsitzender der Jade-Weser-Port-Gesellschaften, gestern erklärt. „Diese Anstrengungen beginnen, sich jetzt auszuzahlen. Mit drei Überseelinien ist die Basis gelegt, um die Beschäftigung im Hafen zu sichern und um neue Ziele anzusteuern. Wir wollen natürlich weitere Reeder für das Container Terminal Wilhelmshaven gewinnen und wir streben auch Ansiedlungserfolge für das Güterverkehrszentrum an. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber wir werden uns den künftigen Herausforderungen gerne stellen, um den JadeWeserPort zum Erfolg zu führen.“

Tag 352 | Trutz, blanke Hans

Für die Deiche an der Küste ist jede Sturmflut eine Bewährungsprobe. Dann stellt sich heraus, ob die Mitarbeiter des Landesbetriebes für Küstenschutz ihre Arbeit gut gemacht haben. Das ganze Jahr über waren die Küstenschützer in Niedersachsen im Einsatz, um die Schäden zu beheben, die das Orkantief „Xaver“ Ende 2013 hinterlassen hat. Tonnenweise wurden auf den Inseln Juist, Wangerooge und Spiekeroog Sandmassen bewegt, um die schadhaften Stellen zu beheben und die entstandenen Lücken zu schließen. Darüber berichtet das NDR-Fernsehen am Dienstag, 23. Dezember, von 18.15 bis 18.45 Uhr in der „NaturNah“-Sendung „Wellen, Wind und Küstenschutz“.

Kioskbesitzer Lars Bücking fürchtet jedes Jahr um seinen Zeltplatz auf Spiekeroog, der direkt hinter der Dünenkette liegt. Bei ihm stand das Wasser nach „Xaver“ fast kniehoch im Verkaufsladen.

Auf Wangerooge wurden 2014 nicht nur die Dünenabbrüche repariert, sondern auch mit dem Neubau eines Deiches begonnen. Da die Insel keinen eigenen Kleiboden hat, musste dieser für den Deichbau notwendige Baustoff mit großem Aufwand vom Festland geholt werden. Zwei Schiffe waren dafür Tag und Nacht im Einsatz, 200. 000 Tonnen Klei wurden auf einen Ponton umgeladen, der im Wattenmeer vor der Insel lag und bei Niedrigwasser von Traktoren angefahren wurde. Damit folgen die Küstenschützer einem Masterplan, den die Landesregierung vor vier Jahren aufgestellt hat. Obwohl ein Anstieg des Meeresspiegels nicht zuverlässig nachgewiesen ist, hat das Land schon vorsorglich die Deiche erhöht. Die für die Planung eines neuen Deiches notwendigen Messdaten lieferten die Mitarbeiter der Forschungsstelle Küste auf Norderney. Regelmäßig bringen sie mit ihrem Forschungsschiff „Burchana“ Messinstrumente ins Wattenmeer oder stellen Pegel auf, um beispielsweise Wellenstärke, -höhe oder Strömungsverhalten zu ermitteln und statistisch aufzubereiten.

Die Dokumentation aus der Reihe „NaturNah“ zeigt die Arbeit der Küstenschützer und die vielfältigen Anstrengungen, die zum Schutze der Menschen hinter den Deichen unternommen werden.

Jeden Dienstag widmet sich das NDR Fernsehen in der Reihe „NaturNah“ norddeutschen Landschaften und Lebensräumen. Kamerateams nehmen sich besonders viel Zeit, um die Natur vor der Haustür in ihrer Vielfalt abzubilden, Tierfilmer legen sich im Auftrag des NDR auf die Lauer, um seltene Szenen aus Norddeutschlands Tierwelt einzufangen. Die Reihe zeigt Veränderungen im Jahreszyklus, begleitet Forschungsprojekte, Naturschutzmaßnahmen und würdigt ehrenamtliches Engagement. Denn Naturschutz in Norddeutschland ist nicht möglich ohne das Engagement der Menschen, die hier leben.

Achim Reichel: Trutz, blanke Hans

Tag 351 | Räuberzivil

Was für ein elendes Mistwetter – und dann noch ein Außentermin auf dem Fliegerhorst, militärischer Appell. Das kennt man ja: Der Wind pfeift um die Ecken, man steht herum und wartet, bis die Zeremonie beginnt, und am Ende ist man durchgefroren wie ein Eiszapfen. Also noch schnell nach Hause, was Warmes drunter- und drübergezogen, sieht ja keiner unter der weiten Winterjacke. Dicke Stiefel an und dann ab zum Flugplatz.  „Wo geht’s denn lang?“ fragt man an der Wache. Der Wachhabende gibt bereitwillig Auskunft: „Der Empfang“, sagt er, „ist im Offiziers-Casino“.

Tag 350 | Presserat

Man liest ja immer nur von denen, die vom Deutschen Presserat gerügt worden sind, weil sie mehr oder weniger grob gegen den Pressekodex oder die Richtlinien des Presserates verstoßen haben. Von den vielen Beschwerden, die bei diesem Selbstkontrollorgan der deutschen Presse eingereicht und als unbegründet abgewiesen werden, liest man nichts. Im Jahr 2013 erwiesen sich von 1347 Beschwerden an den Deutschen Presserat am Ende 226 als begründet.

Uns hat’s kürzlich dann auch erwischt, dass jemand meinte, unsere Redaktion vor den Presserat zerren zu müssen, weil ihm der Umgang mit einem Leserbrief und eine Veröffentlichung nicht passten. Etwas mulmig ist einem schon, wenn so etwas passiert. Umso schöner, wenn das mit Fachleuten besetzte Gremium dann entscheidet: An dem beanstandeten Bericht war nichts auszusetzen. Ein gutes Gefühl. Und in Zukunft wird man trotzdem noch sorgfältiger arbeiten…

Pressekodex     Deutscher Presserat

Tag 349 | Kleine Macken

Meike Lorentzen: Von der Kunst, Nordfriese zu sein

Tag 348 | Danksagung

hbu-LogoLangsam muss ich es Euch ja mal verraten, dass in 18 Tagen Schluss ist mit meinem kleinen Online-Tagebuch im Friesenblog. Nicht dass der Blog eingestellt würde, beileibe nicht. Aber täglich zu bloggen, wie ich es mir vor einem Jahr vorgenommen habe, um das einfach mal auszuprobieren, ist doch eine ganz schöne Herausforderung, denn man hat ja auch noch einen Beruf und Familie und Urlaub und überhaupt: Am 31. Dezember ist das Jahr um.

An dieser Stelle möchte ich aber schon mal allen danken, die den Friesenblog lesen, die liken und kommentieren. Die treuesten meiner treuen Verfolger möchte ich an dieser Stelle erwähnen, weil sie mir fast täglich ein Feedback gaben, und durchweg ein sehr freundliches. Und da sie zum größten Teil selbst Blogger sind, verweise ich auch gerne zu deren Blogs.

And the winner ist: Ickemich 

dicht gefolgt von:

Lady from Hamburg

Tigerfour

Debora

Heike Pohl

Sugar4all

Oldachlars

Hildegardlewi

Sabine Waldmann-Brun

Rainer Sebald

Sarah Maria

Elisa Groka

Thom Rosenhagen

Terence Horn

Und dann geht noch ein großer Dank an Daniel Fischer, Jürgen Eden, Reinhard Thomssen, an Peter und Carina und an die vielen anderen, die die Beiträge auf Facebook, Twitter oder per E-Mail favorisiert, kommentiert, kritisiert oder sich einfach auch nur jeden Tag auf neue Beiträge gefreut haben. Fangt, soweit Ihr das noch nicht tut, doch einfach mal selbst an, auf WordPress zu veröffentlichen. Es ist einfach und macht Spaß. Und ich folge Euch garantiert! Euch allen da draußen wünsche ich schon jetzt ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!

Tag 347 | Tafel

Seit heute Morgen läuft die Aktion "Kauf ein Teil mehr" der Lions und Leos aus Jever im Famila-Markt. Foto: Martin Schadewald
Seit heute Morgen läuft die Aktion „Kauf ein Teil mehr“ der Lions und Leos aus Jever im Famila-Markt. Foto: Martin Schadewald

Wer in der Nähe von Jever wohnt und heute noch eine gute Tat ausstehen hat, der könnte bei Famila einkaufen und „Ein Teil mehr“ kaufen. So heißt unsere Aktion vom Lions Club und von den Leos, die dort seit heute morgen, 9 Uhr, läuft und ganz simpel daraus besteht, dass Kunden vor dem Betreten des Einkaufszentrums gebeten werden, ein Teil mehr zu kaufen und es für die jeversche Tafel zu spenden. Milch, Zucker, Konserven, Kaffee, Margarine, Nudeln oder was auch immer. Zur Halbzeit heute Mittag waren schon etliche Einkaufswagen mit Spenden gefüllt. Die Dinge des tägliche Bedarfs kommen den  Menschen zugute, die auch in unserem kleinen Städtchen, in dem soziale Not kaum sichtbar wird, auf die Unterstützung der Tafel angewiesen sind. Es sind nicht wenige…