47 Jahre Regatta der Krabbenkutter in Neuharlingersiel

Open-Ship und Krabbenpul-Meisterschaft am 26. Juli / Regatta am 27. Juli 2013

Bunt beflaggt: Die Krabbenkutter bei der traditionellen Regatta in Neuharlingersiel. Foto (c): Kurverein Neuharlingersiel
Bunt beflaggt: Die Krabbenkutter bei der traditionellen Regatta in Neuharlingersiel. Foto (c): Kurverein Neuharlingersiel

Neuharlingersiel – Die Regatta der Krabbenkutter ist seit 47 Jahren der traditionelle Höhepunkt des Veranstaltungssommers in Neuharlingersiel und über Ostfrieslands Grenzen hinaus bekannt. Ein guter Anlass für die Fischer, ihre Kutter mit vielen farbenfrohen Fähnchen zu schmücken und festlich herauszuputzen. Die bunten Fischkutter, der Klang der Seemannslieder und der Duft von frisch gebratenem Fisch sorgen an diesem Tag für eine einzigartige maritime Atmosphäre. Das traditionelle Fest am idyllischen Hafen wird am Sonnabend, 27. Juli 2013, wieder tausende von Besuchern anziehen.

Zum Auftakt laden die Kapitäne der Neuharlingersieler Krabbenkutter bereits am 26. Juli von 14 bis 17 Uhr zum „Open-Ship“ ein. An diesem Nachmittag können die Besucher jeden Kutter besichtigen und erhalten so einmalige Einblicke in den Alltag und die Arbeit der Fischer an Bord: Vom Fang der Garnelen mit den Schleppnetzen in den Tiefen der Nordsee über das Sortieren bis hin zur direkten Verarbeitung der Speisegarnelen im großen Krabbenkessel auf dem Kutter. Darüber hinaus werden Fragen technisch interessierter Besucher über die PS-Stärke und den Typ des Motors, das Navigiergerät, den Echolot, Kompass und Autopilot gerne von den Kapitänen beantwortet.

Das Pulen dieser frischen Garnelen steht im Mittelpunkt der Krabbenpul-Meisterschaft, die parallel zum Open-Ship von 14 bis 17 Uhr angeboten wird. Hier können die Besucher ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen und anschließend das köstliche Krabbenfleisch genießen. Die Sieger der Meisterschaft werden mit attraktiven Preisen belohnt. Am Abend, um 19 Uhr, veranstaltet der Landesfischereiverband Weser-Ems um 19 Uhr im Kursaal erstmalig einen kostenlosen Informationsabend über den Wandel der Fischerei.

Der große Tag der 47. Kutterregatta beginnt am Samstag um 11 Uhr. Ab 14 Uhr fällt der Startschuss für das spannende Rennen um das „Blaue Band“ von Neuharlingersiel. Vier Kilometer müssen die Kutterkapitäne und Partsleute richtig „Gas geben“. Dabei können die Besucher das spritzige Ereignis direkt an Bord erleben, denn das Besondere bei dieser Regatta ist, dass jeder Interessierte auf seinem „Lieblingskutter“ mitfahren kann.

Zum Ablauf: Alle Neuharlingersieler Kutter nehmen zu jeder Fahrt Gäste mit einem Fahrausweis an Bord. Grundsätzlich fährt jeder Kutter die Regattastrecke dreimal. Die Fahrtzeit beträgt rund 30 Minuten. Der Start der 1. Gruppe erfolgt gegen 14 Uhr. Jede folgende Bewertungsgruppe wird in Abständen von 45 Minuten auf die Regattastrecke geschickt. Um der Bewertungsgruppe freie Fahrt zu bieten, nehmen alle übrigen Kutter bereits 15 Minuten früher Gäste an Bord und verlassen den Hafen. Neben den Kuttern bietet auch in diesem Jahr der große Muschelkutter „Royal Frysk“ Fahrten für die Besucher der Kutterregatta an.

Während der Regatta können die Besucher über die Lose für ihren Lieblingskutter stimmen und somit den Gesamtsieger festlegen. So gewinnt am Ende der Kutter, der nach Ansicht der Besucher den besten Gesamteindruck hinterlassen hat. Darüber hinaus wird noch eine interne Schnelligkeitswertung durchgeführt. Die Regatta-Leitung wird auch in diesem Jahr wieder von der Dachterrasse des Störmhuus die Kutterregatta moderieren. Von diesem erhöhten Standort aus informiert Kurdirektor Andreas Eden über das spannende Geschehen.

Für die Verpflegung an Land sorgen zahlreiche Neuharlingersieler Vereine und Institutionen. An ihren Ständen bieten sie den ganzen Tag über verschiedene Spezialitäten und Getränke an. Am Abend stehen um 18 Uhr die feierliche Siegerehrung der Kapitäne des schnellsten und des schönsten Kutters und des Krabbenpul-Meisters sowie die Nennung der Gewinner der Verlosaktion auf dem Programm.

Fahrkarten gibt es bis Freitag, 26. Juli, bis 12 Uhr in der Tourist-Information und am Samstag, 27. Juli, ab 11 Uhr am Hafen. Veranstaltet wird die Kutterregatta vom Fischerverein Neuharlingersiel und dem Kurverein Neuharlingersiel.

www.neuharlingersiel.de

Westafrikanische Musik begeisterte wieder viele

Von Daniela Buhl

Beim Workshop in Wittmund, von links Bafode Soumah, Manni Dirks, Bolly Konatè und John. Foto: Daniela Buhl
Beim Workshop in Wittmund, von links Bafode Soumah, Manni Dirks, Billy Konatè mit  John (vorne). Foto: Daniela Buhl

Wittmund – Die Musikschule Friesland-Wittmund schaffte es erneut, mit dem Koordinator der Veranstaltung Manfred Dirks einen bemerkenswerten Djembespieler nach Ostfriesland einzuladen. Billy Konatè ist ein bekannter Lehrer für westafrikanischen Tanz und Percussion. Er unterrichtet neben der Djembe und der Dundunba auch Sangban, Kekeni und weitere Instrumente. Der aus Conakry/Guinea stammende Sohn des großen Trommlermeisters Famoudou Konatè spielt bereits seit seinem siebten Lebensjahr mit seinem Vater die traditionellen Klänge der Malinke.

Außer in Deutschland bietet Konatè regelmäßig Workshops in den Niederlanden, Frankreich, der Schweiz und Italien an. Zu den Lehrgängen fanden sich wieder erstaunlich viele Teilnehmer ein. Billy Konatè brachte als Verstärkung seinen Freund Bafodè Soumah mit, dieser unterstützte die Rhythmen mit einer Basstrommel. Drum-Master Konatè erklärt: „Die Musik gibt Kraft zur Arbeit , sie gehört zum Alltag in Afrika. Auch wird sich mit Liedern für die Ernte oder auch für den Regen bedankt .“

Mit einigen Malinke-Rhythmen schon vertraut, erlernten die Teilnehmer der Fortgeschrittenengruppe recht schnell den Rhythmus „Goromba“ , ein Dankeslied für den Regen. Schon nach kurzer Zeit konnte dieser in nur einem Workshop in mehreren Stimmen gespielt werden. Die Teilnehmer waren begeistert und hatten viel Spaß.

Die Bockwindmühle in Dornum

Bockwindmuehle 064In ihrer Bauart hebt sie sich von den vielen typischen Galerieholländern auf der ostfriesischen Halbinsel ab, doch nicht nur deshalb lohnt sich am „Vatertag“ ein Ausflug zur Bockwindmühle in Dornum. Der Mühlenverein von 1626 – Herrlichkeit Dornum lädt für Donnerstag , den Himmelfahrtstag, mit einem bunten Programm rund um die Bockwindmühle ein. Um 11 Uhr öffnen sich die Türen auf dem Mühlengelände. Die Mühle wird in den Wind gedreht und Segel gesetzt. Es gibt es kostenlose Mühlenführungen und viele Geschichten rund um die Mühle. Und natürlich wird auch ein bisschen „Vatertag“ gefeiert.

Die Bockwindmühle Dornum wird auf Wikipedia genauer beschrieben: Zum Wikipedia-Artikel

Friesen rufen zum Wahlboykott auf

Aurich – Klingt ein bisschen verrückt, ist aber wahr: Kurz vor der Landtagswahl in Niedersachsen (20. Januar)  hat die Partei der „Freien Friesen“ zum Wahlboykott aufgerufen. Der Sprecher der Regionalpartei, Michael Stredelmann, hat das heute damit begründet, dass das Land Niedersachsen sich weiter quer stelle, die „Friesen“ als Minderheitspartei anzuerkennen und von der Fünf-Prozent-Hürde bei Landtagswahlen zu befreien.

Seit ihrer Gründung im Jahre 2007 kämpft die Partei „Die Friesen“ für die Abschaffung der Fünf-Prozent-Hürde, um als Minderheitspartei in den Niedersächsischen Landtag einzuziehen und für die Bürger Ostfrieslands in den Bereichen Kultur, Naturschutz und Wirtschaft zu kämpfen. Die Friesen berufen sich dabei auch auf die Entscheidung der Bundesregierung, das Rahmenabkommen zur Anerkennung von Minderheiten zu unterstützen. Auch auf regionaler Ebene seien weder die SPD noch die Grünen bereit für eine Unterstützung des Anliegens der Friesen, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei. Nach vielen Diskussionen innerhalb der Partei und mit parteinahen Beratern habe man deshalb die Entscheidung getroffen, zum aktiven Wahlboykott aufzurufen.

In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Seit der Bekanntgabe des Aufrufs, stehen die Telefone nicht mehr still. Wir haben viele positive Reaktionen erhalten aber auch Anfeindungen, besonders aus Richtung konkurrierender Parteien. Von ‚undemokratischem Verhalten‘ und ‚Frechheit‘ ist die Rede, doch die Partei steht zu ihrem Entschluss: Wir machen das nicht mehr mit! Wir wollen nicht das geringere Übel, sondern eine Regierung, die in der Lage ist, ganz Niedersachsen zu vertreten. Und das ist offensichtlich nicht möglich “, so Eike Steinig, 1. Vorsitzender der Partei. Er forderte die Wähler in der Region dazu auf, den Stimmzettel ungültig zu machen.

Die Partei ist mehrfach bei Wahlen angetreten, sie hat Abgeordnete in den Kreistagen von Leer und Aurich sowie in den Gemeinderäten der Kommunen Hesel und Brookmerland.

www.die-friesen.eu

Minister Niebel lobt Bürger-Engagement

Gute Laune beim Ministerbesuch. Von links Stefan Knüppel, Vorstand von Opportunity International Deutschland, Entwicklungsminister Dirk Niebel und der CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Werner Kammer, der die Begegnung vermittelt hatte. Foto (c): Helmut Burlager
Gute Laune beim Ministerbesuch. Von links Stefan Knüppel, Vorstand von Opportunity International Deutschland, Entwicklungsminister Dirk Niebel und der CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Werner Kammer, der die Begegnung vermittelt hatte. Foto (c): Helmut Burlager

Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, hat am Montagabend bei einem Treffen mit dem Freundeskreis Weser-Ems von Opportunity International in Wiesmoor das zivilgesellschaftliche Engagement dieses losen Zusammenschlusses von Förderern der Mikrofinanz-Arbeit gelobt.  Mikrokredite und die damit verbundenen Finanzdienstleistungen für die ärmsten Menschen in Entwicklungsländern seien ein wichtiger Baustein auch in der Arbeit des Bundesministeriums. Der Freundeskreis hat seit 2006 rund 470.000 Euro für Projekte in Ghana gesammelt. Hier geht es zum Bericht

Ballou ist Übersetzer des SPD-Programms auf Platt

BalouQuelle: Jeversches Wochenblatt

Klootschießer warten auf den Länderkampf

Bei Kahlfrost gehen Oldenburger und Ostfriesen in Stollhamm an den Start

Von Rolf Blumenberg

Jever – Erst lernen die Friesen das Klootschießen, dann das Laufen, ist eine Weisheit, die aus grauer Vorzeit überliefert ist. Wenn diese Aussage heute auch ein wenig vermessen klingen mag, so hat doch der Friesensport in dem Land zwischen Weser und Ems immer noch einen extrem hohen Stellenwert. Immerhin gehören dem von Jan-Dirk Vogts angeführten Friesischen Klootschießerverband (FKV) mehr als 40.000 Mitglieder an. Während in der Breite das Boßeln im Vordergrund steht, gilt nach wie vor das Klootschießen als Krone des Friesensports. Das mag an der ausgefeilten Technik liegen, ganz sicher aber auch an der Urwüchsigkeit, die sich insbesondere zeigt, wenn sich Oldenburger und Ostfriesen in einem Länderkampf auf freiem Gelände gegenüber stehen.

Bei einem solchen Kräftemessen, dass demnächst in Stollhamm (Landkreis Wesermarsch) stattfinden soll, ist vieles noch so, wie es auch vor 200 Jahren war. Da wird die Anlaufmatte noch von Mattenträgern über zwei Kilometer getragen, da sorgen „Düsselmeister“ auf hart-gefrorenem Boden für eine glatte Anlaufbahn, da kündigen Trompeter mit den jeweiligen „Nationalhymnen“ die Werfer an, da sind einige tausend „Käkler und Mäkler“ dabei und – wenn es sein muss, gibt es auch mal verbale Auseinandersetzungen, natürlich in deftigem plattdeutsch. Und zwischendurch stärkt man sich bei Erbsensuppe und Grogg.

Derzeit trainieren die Werfer der beiden Landesverbände Woche für Woche und lassen sich nur wenig in die Karten kucken. Taktik spielt eine große Rolle. Sicher scheint, dass die Oldenburger eine Reihe von bekannten Namen aufbieten werden, darunter den amtierenden Europameister Thore Fröllje aus Grabstede. Dagegen haben die Ostfriesen möglicherweise einen „Joker“ in der Hinterhand, nämlich den langjährigen oldenburger Paradewerfer Bert Stroje.

In diesen Wochen wird viel darüber gefachsimpelt, mit welchen Stars die alten Rivalen antreten werden und wer die besten Siegchancen hat. Noch haben die Weiden von Carsten Meiners in Stollhamm nicht die nötige Wettkampf-Härte. Doch wenn der ersehnte Kahlfrost kommt, dann wird die Spannung steigen und dann wird es für einen echten Friesen nichts Wichtigeres geben als dabei zu sein.

Quelle: Pressemitteilung des Klootschießer- und Boßelvereins Stollhamm

Zum dritten Mal Gespannpflügen wie vor 60 Jahren in Wiesedermeer

Gespannpflügen in Wiesedermeer.

Friedeburg – In Wiesedermeer, Kleinwiesedermeerer Weg 5, findet am 14. Oktober von 10 bis 16 Uhr zum dritten Mal das Gespannpflügen wie vor 60 Jahren statt. Angemeldet haben sich bis jetzt elf Gespannführer mit ihren unterschiedlichen Pflügen.

Um 10 Uhr findet wieder ein plattdeutscher Gottesdienst unter freiem Himmel statt, den Pastor Holger Rieken von der Ev.-luth. Kirche Marcardsmoor abhalten wird. Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst vom Posaunenchor Marcardsmoor. Schauplatz des Gottesdienstes ist der Garten von Familie Hinrichs, gleich neben dem Grundstück, auf dem gepflügt wird. Im Anschluss werden die Gespanne vorgestellt, die dann zum Pflügen eingesetzt werden. Als Gäste sind aus Wiesmoor die „Freesenmaihers“ mit ihren Sensen und ihrem Dengelwerkzeug dabei. Sie werden wie in alten Zeiten mit ihren Sensen Gras schneiden. Gegen 15 Uhr wird es ein Ponypflügen geben. Gisela Janßen pflügt mit ihren Classic-Ponys mit einem äußerst seltenen Pflug.

Bis in die 50er und Anfang der 60er Jahre wurden die Land- und Feldarbeiten häufig noch mit Zugtieren vorgenommen. Trecker und später schwere Zugmaschinen lösten das Pferd als Arbeitstier ab. In der damaligen Zeit hatten die Bauern ein, zwei, drei oder mehrere Pferde in ihrem Stall. Bei größeren Besitztümern wurden die Pferde wegen der schweren Arbeit sogar täglich oder noch am selben Tag ausgewechselt.

In Kleinwiesedermeer wollen die Veranstalter den Besuchern zeigen, dass auch heute noch Pferde in der Lage sind, ein Ackergerät zu ziehen. Das geht zwar nicht von heute auf morgen. Die Pferde müssen langsam wieder körperlich an ihre Zugkraft herangebracht werden, und das kann nur durch tägliches Training geschehen.

Der Gespannführer muss die Last so wählen, dass die Pferde nie ein negatives Erlebnis haben.

Die Zugkraft bringt das Pferd über seine Brust auf, so heißt denn auch das vor der Brust des Pferdes verlaufende Teil des Geschirres „Brustblatt“. Wird das Pferd über das Brustblatt zu sehr beansprucht, so lässt es nicht weiter zu, dass es angespannt wird. Es hat einen Muskelkater.

Das in Kleinwiesedermeer vorgeführte Pflügen bezeichnet man in der Fachsprache als „Schälpflügen“. Der hier benutzte Kartenpflug kann als Schälpflug wie auch als Bestpflug eingesetzt werden.

DieMilchMacht. Ostfriesische Milchgeschichte

Werbebroschüre für das Libby-Milchwerk in Leer, das ostfriesische Kuhmilch zu Kondensmilch verarbeitete.

Ausstellung im Heimatmuseum
in Leer ab 23. September

Von Burghardt Sonnenburg

Ostfriesland – Kühe kennt jeder – sie sind lila – und die Extraportion Milch macht müde Männer munter. Der ostfriesische Milchbauer lächelt oft über die Auswüchse der Milch-Werbeindustrie. Für ihn ist die Erzeugung eines der wichtigsten Lebensmittel der Welt ein hartes Geschäft. Im Spannungsfeld zwischen Stall und Weide, Ökonomie und Ökologie, Region und Europa ist heute nur wenig Raum für sonnige Kuhromantik. Trotzdem kommt dem Nutztier und der Milch mit all seinen Produkten – Butter, Käse, Joghurt, Quark, Butter und, zunehmend, Milchpulver – fast schon mythologische Qualität zu.

Seit Jahrtausenden kennt und nutzt der Mensch das Lebensmittel Milch. Schon Tacitus wusste zu berichten, dass die Germanen gerne „geronnene Milch“ verzehrten. Im Mittelalter gewinnen Butter und Käse an Bedeutung. Kunstvoll verzierte und zur Schau getragene „Butterberge“ kennzeichnen die Tafel wohlhabender Bauern und Bürger in der Frühen Neuzeit.

Für die ostfriesische Wirtschaft sind die Produktion von und der Handel mit Butter und Käse wichtig. Seit den 1960er Jahren gewinnt die Produktion von Milchpulver zunehmend an Bedeutung. Zeit für einen Rückblick und Ausblick auf die Geschichte der Milch in Ostfriesland.

Die Sonderausstellung „DieMilchMacht“ zeigt die Entwicklung der Milchwirtschaft in der Region von der Römerzeit bis in die Gegenwart hinein. Dabei werden sowohl wirtschaftliche und soziale Aspekte angesprochen als auch politische und ökologische Fragen. Vor allem der Übergang von der „traditionellen“, extensiv betriebenen Milchwirtschaft „von Hand auf dem Land“ hin zur „modernen“ industriellen Verarbeitung und Vermarktung von Milchprodukten in den Molkereien stehen dabei im Blickpunkt.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Geschichte des ostfriesischen Molkereiwesens: Zahlreiche Objekte, Bilder und Darstellungen aus der Sammlung Gerhard Busemann (Jemgumgeise) bilden hier die Grundlage und ergänzen die Schau.

Die Ausstellung ist als Lern- und Mitmachausstellung konzipiert. Über eigenes Erleben – melken, buttern, Sahne schlagen, Umgang mit der Handzentrifuge – erlangt der Besucher ein Gespür für die historische Milchverarbeitung auf den Bauernhöfen und bekommt gleichzeitig Einblicke in die Arbeitsweise moderner Molkereien. Spezielle Angebote für Kindergärten und Schulen (Sonderführungen, Workshops, Milchrallye, Milchquiz) runden das Angebot ab.

Die Ausstellung eröffnet am 23. September 2012 und ist bis zum 31. Dezember 2012 im Heimatmuseum Leer zu sehen. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Kontakt: Heimatmuseum Leer | Neue Straße 12-14 | 26789 Leer | Tel. 0491 2019 | www.heimatmuseum-leer.de